Leftfield – This Is What We Do

VÖ: 02.12.2022

Label: Virgin

Genre: Electronica / House

Zum Abschluss des Jahres 2022 möchte ich mich mit einem Album befassen, dass von einer britischen Institution veröffentlicht wird, die einflussreich für die verschiedensten Acts der elektronischen Musik und darüber hinaus war, ja sogar ein eigenes experimentelles Genre mit dem Bandnamen begründete: Leftfield. Nun, es gab diese beiden Alben in den 1990er-Jahren: das geniale Leftism (1995, mit Klassikern wie Open Up, Song Of Life, Original oder Release The Pressure,ich liebe bis heute auch den Chillout-Kracher Melt) und das ebenfalls wunderbare Rhythm & Stealth (1999, auch hier gab es Schätze wie Afrika Shox, Dusted, Phat Planet oder Swords). Diese Werke machen heute noch deutlich, dass hier zukünftige Sound-Strukturen der experimentellen Electronica vorweggenommen wurden und sie auch gut gealtert sind. Vor knapp 8 Jahren gab es dann ein Quasi-Solo-Album von Neil Barnes, da das andere Gründungsmitglied des Duos – Paul Daley – ausgeschieden war: Alternative Light Source. War irgendwie gut, auch wenn der Drive der frühen Jahre schon fehlte. Naja, waren ja auch ganze 16 Jahre vergangen! Jetzt hat Barnes zusammen mit Adam Wren wieder eine Platte produziert: This Is What We Do. Man mag hier irgendwie schreiben, dass der Titel wörtlich zu nehmen ist, mit dem Zusatz: „…but for many years in the same style“. Denn auch wenn die Sounds teilweise ihre Wirkung erzielen, ist mir bewusst, weshalb viele Kritiker*innen dieses Werk eher verhalten bewertet haben: das gab es von Leftfield und anderen Genre-Vertretern der Electro-Szene eben auch früher in den Neunzigern schon. Wenn dann ein Bezug zur Gegenwart fehlt, dann ist das eben weit weniger beeindruckend. Ich bin deshalb auch eher „unterwältigt“ von diesem Album. Das haben verwandte Acts wie Orbital jüngst überzeugender und zeitgemäßer hinbekommen. Nun: was haltet ihr davon? Zieht es euch auf die Tanzfläche oder animiert es euch eher zum Rumstehen im Club? Ich bin gespannt auf eure Meinungen!

Note: 3,0

https://www.leftfieldmusic.com/ 

Röyksopp – Profound Mysteries III

VÖ: 18.11.2022

Label: Embassy Of Music

Genre: Ambient / Electro-Pop / Electronica / Dance

Ja, ich weiß, Röyksopp waren erst vor kurzem in dieser Sparte mit dem zweiten Teil ihrer Profound Mysteries-Trilogie vertreten. Doch jetzt aus einem doch anderen Grund. Vielleicht noch einmal eine kurze Zusammenfassung: Röyksopp in ihren Anfangstagen fand ich genial, das habe ich ja auch schon einige Male hier auf dem Blog betont. In ihren „mittleren“ Jahren waren die Norweger immer noch irgendwie gut. Wie ist das nun mit den „späten“ Röyksopp? Der im April erschienene erste Teil war auch dank der Gastauftritte von Alison Goldfrapp wirklich klasse. Der zweite Teil aus dem August hat mich hingegen nicht überzeugen können, zu viel Bemühen um bestechende Sounds, was aber leider ins Leere lief, zumindest für mich. Nun also Teil 3, was ist mit diesem? Die generellen Kritiken sind wohlwollender als beim direkten Vorgänger. Hmm…ich kann dem leider nicht so zustimmen, denn ich finde das auch auf Profound Mysteries III zu viel Klänge nicht die Durchsetzungskraft erzeugen, wie ich es mir erwünscht habe. Die Liste der Gäste liest sich zwar gut (u.a. ist Alison Goldfrapp wieder an Bord), doch auch diese erzeugen für mich nicht so einen Effekt wie erhofft. Da gibt es beispielsweise einen Track wie The Night (mit eben Alison Goldfrapp), der einen tollen Beginn bietet, nur um dann doch zu zeigen, dass man hier eben die Legenden von Kraftwerk zitiert. Ja , ist wie gesagt gut, aber eben dann doch nicht so revolutionär…naja, ich möchte nicht meckern. Die Platte ist besser als der Vorgänger, aber eben für mich nicht so klasse wie es die Musikkritiker*innen schreiben. Oder bin ich als Fan der Norweger zu streng mit ihnen? Was sagt ihr zu dem Album? Auf eure Meinungen bin ich gespannt!

Note: 2,7

https://profoundmysteries.royksopp.com/

     

Loyle Carner – Hugo

VÖ: 21.10.2022

Label: EMI

Genre: Hip-Hop / Grime

Es kommt nicht selten hier in der „Kontrovers“-Sparte vor, dass ein Album sehr gut ist, aber einfach aufgrund der hohen Erwartungen, die ich dann anhand der grundlegend positiven Reviews, von vornherein an das Werk stelle, diesen nicht ganz so entsprechen kann. Das ist ja im Grunde nicht schlimm, aber oft für mich persönlich interessant…Okay, ich gebe zu, das sind hier genau dieselben Anfangszeilen wie in meiner Rezension zu Kendrick Lamars Mr. Morale & The Big Steppers in dieser Kategorie im letzten Mai. Jetzt könnte man sich vielleicht über mich fragen, was hat er denn mit den Platten von großen Hip-Hop-Künstler/innen? Aber erstens war ja meine Bewertung trotzdem hoch und zweitens hat das wirklich nur zufällig mit dem gleichen Genre zu tun. Das kann ich versprechen. Denn auch wenn ich damals Kendrick Lamars Meisterstreich To Pimp A Butterfly (2015) wohl auch aus objektiver Perspektive zu niedrig eingeschätzt habe, gibt es immer wieder herausragende Alben im Hip-Hop, natürlich auch heute noch. Das gilt auch für Loyle Carners Drittwerk Hugo, auf dem sich der 28-jährige Brite wieder so extrem gekonnt zu den gegenwärtigen sozio-politischen Themen positioniert und seine im Hip-Hop und Grime zentrierten Klänge mit zahlreichen weiteren Elementen (u.a. Jazz, Soul) würzt. Hier wird sich eindeutig gegen den Rassismus im eigenen Land sowie generell gerichtet, wobei natürlich auch die eigenen schicksalshaften persönlichen Erfahrungen aus der Kindheit und Jugend mit einfließen. Dies drückt sich alles in wirklich unheimlich starken Texten aus. Ich muss allerdings erneut sagen, dass ich noch nicht ganz mit den höchsten Lobeshymnen einiger Musikkritiker/innen mitgehe. Was sagt dies über mich aus? Ignoranz? Unwissenheit? Was sagt ihr zu dem Album? Ist es ein Meisterwerk? Oder eher nicht? Auf eure Meinungen bin ich gespannt!

Note: 2,0 (mit Potential nach oben)  

https://loylecarner.com/

  

Yeah Yeah Yeahs – Cool It Down

VÖ: 30.09.2022

Label: Secretly Canadian

Genre:  Synthie-/Dream-Pop / Indie-/Garage-Rock / Dance-Punk

Ich schreibe es an dieser Stelle sicher nicht das erste Mal, aber aus dieser Indie- und Garage-Rock-Welle der frühen bis mittleren 2000er-Jahre haben ja einige der Bands es schon schwer gehabt, diesen Schwung und diese knalligen pointierten Texte sowie die Punk-Attitüde auf die späteren Werke hinüberzuretten. Die späten 2000er Musikjahre waren halt schon wieder bereit für neue Sound-Impulse. Das ist ja auch gut so! Die New Yorker Formation  Yeah Yeah Yeahs um die charismatische Frontsängerin Karen O haben mit Fever To Tell (2003) – und Songs wie Maps und Pin darauf – ein wunderbares Debüt vorgelegt, das perfekt in die damalige Indie-/Garage Rock-Phase gepasst hat. Der klasse Nachfolger Show Your Bones (2006) konnte noch gut die weiterhin bestechenden, aber sich auch schon fast in seiner Endphase befindlichen Jahre repräsentieren. Der Song Gold Lion liegt mir immer noch in meinen Ohren. Auf dem Drittwerk It’s Blitz! (2009) ging es dann nicht ohne Grund in die synthie-punkige Richtung, um neue Impulse einfließen zu lassen. War wirklich in Ordnung, ebenso wie die Sounds auf Mosquito (2013), die eine Menge Art-Punk atmeten. Im September, der ja einige Comebacks bietet, haben die Yeah Yeah Yeahs nach diesen 9 Jahren Pause und einigen Projekten und Kollaborationen von Karen O ein Album vorgelegt, das erwartungsgemäß etwas unterschiedlich von den Kritiker*innen aufgenommen wurde. Nun, die vorher ausgekoppelte und bereits in der TV-Werbung laufende Single Spitting Off The Edge Of The World (feat. Perfume Genius) hat mich überzeugen können, unter anderem mit einem einprägsamen Refrain und generell tollen Produktion, es gibt zudem eine klare politische Botschaft für mehr Umweltbewusstsein. Doch auch die anderen Songs bieten ein vielfältiges klangliches Spektrum und pendeln eindrucksvoll zwischen verschiedenen Spielarten umher. Also ich finde das ziemlich gut im Gesamten. Aber was haltet ihr von dem Album? Überzeugt es euch, hat es keine Wirkung oder seid ihr enttäuscht? Auf eure Meinungen bin ich gespannt!

Note: 2,3   

https://yeahyeahyeahs.com/

                

Röyksopp – Profound Mysteries II

VÖ: 19.08.2022

Label: Embassy Of Music

Genre: Ambient / Electro-Pop / Electronica / Dance

Ich sage es jetzt mal direkt und frei heraus: ich bin enttäuscht! Das norwegische Duo um Svein Berge und Torbjørn Brundtland hat mich mit ihrem bis heute unvergleichlichen 2001er-Debüt Melody A.M. direkt gefangen genommen! Das waren so wunderbare Songs wie So Easy, Eple, Poor Leno oder Remind Me, die im Spannungsfeld von Ambient / Downtempo, Pop sowie den verschiedensten Electronica-Spielarten zwar nicht komplett neue, aber überaus spannende Wege fanden. Absolut nachhaltig, auch nach jetzt 21 Jahren (!). Die Nachfolge-Alben waren ebenfalls klasse, auch wenn die Melodien sich nicht so sehr im Ohr festsetzten wie die des besagten Erstlingswerkes. Die „Zwillings“-Platten Junior (2009) und Senior (2010) haben sich gut ergänzt mit den jeweils verschiedenen Bezugnahmen auf Electronica- und Ambient-Klänge, auch wenn erstgenanntes Album mir etwas besser zu gefallen verstand. Nun geht Röyksopp ja mit den Profound Mysteries eine dreiteilige Reihe an. Nah dem ersten, wirklich tollen Werk aus dem April, auf dem ja unter anderem Alison Goldfrapp als Feature zu hören war, kommt nun der Nachfolger. Ich muss den Anfang noch einmal aufgreifen, ich bin enttäuscht. Denn die Melodien, die hier zu hören sind, verbergen zwar teilweise wirklich interessante Ansätze, aber diese werden leider nicht ausdefiniert. So bleiben zwar wieder Sounds, die im Spannungsfeld von Ambient und Electronica angesiedelt sind, die auch an die seligen 1990er/2000er-„Chillout“-Melodien der Café Del Mar-Compilations erinnern – auf denen sich ja die Songs von Röyksopp ebenfalls wiederfanden – , aber leider auch wenig neue Ideen präsentieren. Dies unterscheidet sich dann doch auch sehr von dem Vorgänger, auf dem es dem Duo noch gelungen war. Mal schauen, was Teil III dann im November bieten wird, aber das hier ist angesichts meiner Ansprüche doch etwas zu wenig. Keine Katastrophe, aber eben auch nicht zwingend. Was sagt ihr zu dem Album? Ich bin gespannt auf eure Meinungen.

Note: 3,0       

https://profoundmysteries.royksopp.com/

           

           

Interpol – The Other Side Of Make-Believe    

VÖ: 15.07.2022

Label: Matador

Genre: Post-Punk / Indie-Rock

Als um 2001/2002 die ersten Bands der damaligen Indie-Rock-Welle aufkamen, habe ich das ja – wie ich wahrscheinlich schon so einige Male hier bei hicemusic erwähnt habe – zuerst gar nicht mitbekommen. The Strokes, The White Stripes, The Black Keys…all diese habe ich nicht so richtig gekannt. Stattdessen gab es die Nu Metal-Formationen, deren Namen ich hier zu großen Teilen nicht erwähnen möchte. Nun gut, so 2003/2004, als schon einige weitere Bands zu Ruhm gelangten – Franz Ferdinand, Bloc Party, Maxïmo Park, Yeah Yeah Yeahs etc. –, da wurde mir erst klar, was ich da verpasst hatte. Interpol und deren beiden Studioalben – die Meisterwerke Turn On The Bright Lights (2002) und Antics (2004) – habe ich damals zuerst gar nicht so geschätzt, im Zusammenhang mit dem Drittwerk Our Love To Admire (2007), das ich ebenfalls bis heute verehre, habe ich die hohe Qualität der New Yorker erkannt. Doch ebenso wie vor vier Jahren – als Marauder (2018) veröffentlicht wurde, das ich hier übrigens ebenfalls in der „Kontrovers“-Sparte besprochen habe – sehe ich es wie meine Schwester damals schon: man kann nicht immer denselben Song machen, auch wenn er gut ist. Und ich wiederhole es, produktionstechnisch und klanglich gesehen, leisten Interpol fantastische Arbeit. Doch auch die Songs auf The Other Side Of Make-Believe – das zu großen Teilen wirklich ziemlich positive Kritiken bekommt – klingen im Gesamten etwas ähnlich. Es wird sich aber wieder mehr dem Sound der Anfangstage gewidmet bzw. auch jenen Klängen, die El Pintor (2014) ausmachten. Textlich wird es trotz der ganzen gegenwärtigen gesellschaftspolitischen Umstände – für Band-Verhältnisse – fast schon optimistisch, zumindest wird Durchhaltevermögen proklamiert. Trotzdem bleibt für mich: ich bin noch ein bisschen zurückhaltend, daher auch die erneute Platzierung in der „Kontrovers“-Sparte. Andererseits: das Album ist für mich etwas besser als der Vorgänger Marauder! Was sagt ihr zu dem Album? Auf eure Einschätzungen bin ich gespannt!                              

Note: 2,7 (nach den ersten Eindrücken)

https://www.interpolnyc.com/

Kendrick Lamar – Mr. Morale & The Big Steppers

VÖ: 13.05.2022

Label: Interscope

Genre: (Conscious-)Hip-Hop

Es kommt nicht selten hier in der „Kontrovers“-Sparte vor, dass ein Album sehr gut ist, aber einfach aufgrund der hohen Erwartungen, die ich dann anhand der grundlegend positiven Reviews, von vornherein an das Werk stelle, diesen nicht ganz so entsprechen kann. Das ist ja im Grunde nicht schlimm, aber oft für mich persönlich interessant. Der in ein paar Tagen 35 Jahre alt werdende US-Amerikaner Kendrick Lamar hat zuvor vier großartige Studio-Alben herausgebracht, vor allem Good Kid, M. A. A. D. City (2012) und To Pimp A Butterfly (2015) gelten auch in meinen Augen nicht ohne Grund als absolute Meilensteine. Bei letztgenanntem Werk habe ich mich damals mit meiner Wertung doch recht zurückgehalten, was ich selbst aus heutiger Sicht nicht so recht verstehe. Denn sowohl in musikalischer als auch sozialpolitischer Hinsicht ist es überaus bedeutend, man denke da nur an Songs wie I oder King Kunta, die aus so vielen Gründen für Furore gesorgt haben! Jetzt ist 5 Jahre nach dem ebenfalls beeindruckenden Damn endlich wieder ein neues Album von Lamar erschienen – es handelt sich bei Mr. Morale & The Big Steppers gar um ein Doppelalbum –, das erneut ein klares Bild der aktuellen sozialpolitischen Lage zeichnet. Doch diesmal geht es auch um die Verarbeitung eigener Erlebnisse und Gefühlseindrücke. Dazu gibt es erneut eine Menge innovativer Ideen, die in die Musik einfließen und den Hip-Hop den unterschiedlichsten kaum zu überblickenden weiteren Stilrichtungen öffnet. Dazu so viele spannende Features wie Beth Gibbons (Portishead), Ghostface Killah oder Sampha (aber auch sehr umstrittene wie Kodak Black).  Das Album ist wirklich absolut beeindruckend, keine Frage. Doch trotzdem möchte ich Mr. Morale & The Big Steppers hier in dieser „Kontrovers“-Sparte aufführen, um auch bei euch abzuklopfen, ob ihr es auch für das Meisterwerk haltet wie so viele Kritiker/innen jetzt schon. Oder ist das doch übertrieben? Vielleicht bin ich aber auch viel zu zurückhaltend wie damals bei To Pimp A Butterfly. Auf eure Meinungen bin ich sehr gespannt!

Note: 2,0 (nach den ersten Eindrücken, durchaus mit Potential nach oben)  

https://oklama.com/

             

Jack White – Fear Of The Dawn

VÖ: 08.04.2022

Label: Third Man

Genre: (Blues-/Garage-/Hard-/Progressive-/Alternative-)Rock

Ich habe es ja an dieser Stelle schon allzu oft geschrieben, dass ich alles dafür geben würde, The White Stripes live zu erleben. Doch ich bezweifle, dass es irgendwann der Fall sein wird, dass Jack und Meg White sich wieder treffen und Live-Auftritte planen. Obwohl, vielleicht bei diesem ganzen Reunion-Wahn in den letzten Jahren, wieso eigentlich nicht? Man darf ja wohl noch träumen dürfen! The White Stripes sind aus verschiedenen Gründen einer meiner ewigen Lieblingsbands! Kommen wir zu den anderen Bands von Jack White und seiner Solo-Funktion…ach Moment, das habe ich ja schon mal so oder so ähnlich geschrieben, damals zu meiner „Kontrovers“-Kritik zu Jack Whites Boarding House Reach (2018). Ich habe damals eine 2,7 (also „okay“) als Bewertung gegeben. Jetzt muss ich aus der heutigen Sicht sagen, dass mir nicht so viel aus dem dritten Solo-Album in Erinnerung geblieben ist. Klang dann doch alles irgendwie zu ähnlich. Es macht ja dann eigentlich keinen Sinn, das bei dem weiteren Werk des 46-Jährigen erneut durchzuexerzieren. Oder vielleicht doch? Hmmm…Ich muss sagen, dass mir im Vorhinein die Singles doch recht gut gefallen haben, weil irgendwie vielfältig instrumentiert und mit einer Menge Fun im Blues-/Garage-Rock-Bereich! Fear Of The Dawn bietet auf Albumlänge doch eine Menge an gut geschriebenen Songs, die gerade aufgrund dieses Fakts, dass Jack White hier befreit aufzuspielen scheint, doch Eindruck hinterlassen. Nein, natürlich nicht auf dem Niveau der frühen White Stripes-Veröffentlichung oder des ersten Raconteurs-Werkes. Aber: ich kann der neuen LP schon etwas abgewinnen. Ähnlich wie vor kurzem The Darkness wird nichts unbedingt allzu Neues geboten, aber dennoch gezeigt, dass Rock immer noch jede Menge Spaß machen kann. Hätte man durchaus ja vergessen können, oder nicht? Was sagt ihr dazu? Was haltet ihr von Fear Of The Dawn? Auf eure Meinungen bin ich gespannt 😊    

Note: 2,3   

https://jackwhiteiii.com/ 

Rosalía – Motomami

VÖ: 18.03.2022

Label: Columbia

Genre: Reggaeton / (Experimental-/Flamenco-)Pop

Im Jahr 2018, als das zweite Studioalbum El Mal Querer veröffentlicht wurde und die Musikkritiker/innen in der Folge in Aufruhr versetzt wurden, hatte ich wohl meine Ohren nicht bei mir. Denn anders lässt es sich wohl nicht erklären, dass ich zunächst nichts mitbekommen hatte. Ich bin zwar kein ausgewiesener Experte in Sachen Sounds, die sich außerhalb der räumlichen Sphären west- und mitteleuropäischer bzw. US-amerikanischer Musikkulturen bewegen, aber dennoch bin ich doch stets interessiert an Klängen in Bereichen weitab des Mainstreams und vor allem aus anderen Ländern und von anderen Kontinenten. Insbesondere aus dem Grund, dass ich ja auch die Medien verfolge, in denen unter anderem Rosalías besagtes Zweitwerk besprochen wurde. Immerhin habe ich es dann bei den „Besonderen Erwähnungen“ des Jahresrückblicks aufgenommen. Nun gut, kann man ja mit dem dritten Album der 28-jährigen Spanierin nachholen, dass man sich mit der Musik von ihr genauer auseinanderzusetzen versucht. Auf Motomami werden erneut die verschiedensten Stile zusammengeführt, zentral im Reggaeton zu verorten, aber auch vor allem sich in experimentellen Pop-Bereichen ausprobierend und dann in die verschiedensten und im ersten Moment kaum zu erwartenden Ecken ausufernd, dass es eine wahre Freude ist.  Die unterschiedlichsten Größen waren in der ein oder anderen Art behilflich (u.a. James Blake und The Weeknd). Dazu – passend zu der klanglichen Experimentierfreude – wird hier die Metaphorik des sich wandelnden Schmetterlings präsentiert. Die Musikkritiker/innen sind auf jeden Fall wieder in Aufruhr versetzt wie damals 2018, eigentlich sogar im Vergleich noch mehr. Der Metacritic-Score liegt bei sage und schreibe 94 von 100! Ich kann diese Begeisterung nachvollziehen, wenn auch nicht in diesen hohen Sphären. Die Platte ist von den Stimmungen her unheimlich vielseitig angelegt, doch ich bin trotzdem noch nicht ganz so mitgerissen. Vielleicht kommt das noch, könnte schon sein. Versteht mich bitte nicht falsch, das ist grandios, aber in meinen Augen halt noch nicht das epochale Meisterwerk, für das es bereits so vielfach gehalten wird. Vielleicht bin ich aber doch einfach ignorant 😊 Was haltet ihr von dem Album? Ist es für euch besagtes Meisterwerk? Auf eure Reaktionen bin ich gespannt!

Note: 2,0 (mit Potential nach oben)

https://www.rosalia.com/

Metronomy – Small World

VÖ: 18.02.2022

Label: Because

Genre: Electro-/Indie-Pop / Indietronica

Die britische Band Metronomy finde ich – ähnlich wie genretechnisch ähnlich musizierende Formationen, zum Beispiel Hot Chip, MGMT oder Tame Impala, – echt aufregend. Denn gerade bei Joseph Mount und Co. mischen sich angenehme, den Ohren schmeichelnde Melodien mit elektronischen Spielereien und nostalgischen Ausflügen in nicht unbedingt jederzeit zu erwartende Stilrichtungen. Natürlich ist da oft eine sehr poppige Note enthalten, man nehme nur so grandioses Alben wie The English Riviera (2011) oder den Nachfolger Love Letters (2014), die beide – inklusive der Einbindung jeweils eigener kreativer Ideen – so wundervoll unverkrampft New-und Chill-Wave ausdefinierten, mit ungemein Ohrwurm-verdächtigen Melodien. Eigentlich muss ich sagen, dass der kreative Kopf der Band, Joseph Mount, zusammen mit seiner Band irgendwie noch wirkungsvollere Akzente setzt als wenn er sich mehr in „Solo-Funktion“ verdingt. Auf dem neuen Werk Small World hält er – wie schon auf dem vorangegangenen Metronomy Forever (2019) – den Weg bei, dass er mit seinen vier Mitstreiter/innen zusammen diese smarte Linie zwischen Indie Pop und Electro im Zusammenspiel mit weiteren Stilen weiter nachverfolgt. Ich finde – und deshalb landet dieses Album in der „Kontrovers“-Sparte – dass es Metronomy auf Small World (fast) so gut wie auf Love Letters (2014) gelingt, den Songs eine Magie und Sogwirkung zu verleihen, was den teilweise noch zurückhaltenden Kritiken bisher etwas entgegensteht. Vielleicht bin ich doch etwas zu euphorisch, aber man höre nur so etwas wie It’s Good To Be Back und lasse sich überzeugen, dass man diesen Titel als Zeichen und Motto verstehen kann. Schön auch wie hier die Gesangsharmonien in Love Factory präsentiert werden. Oder wie weitere klangliche und fein instrumentierte Ausflüge in die 1960er- und -70er-Pop-Zeiten unternommen werden. Ich finde das Album fabelhaft! Was sagt ihr zu dem Album? Seid ihr noch etwas reserviert, enttäuscht oder ebenso verzaubert? Auf eure Meinungen bin ich gespannt!

Note: 2,0   

http://www.metronomy.co.uk/ 

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