Everything But The Girl – Fuse

VÖ: 21.04.2023

Label: Virgin

Genre: (Electro-/Sophisti-/Indie)-Pop / R&B / Soul / Downtempo

Der bis heute fantastische Song Missing – insbesondere im noch effektiveren Todd Terry Remix – steht in meinen Augen repräsentativ für einen Radio-Hit, der bis heute nichts von seiner Kraft verloren hat (ich habe letztes Jahr in der „hicemusic Live Show“ mal zwei Sendungen zu den „All Time Favorite Radio Songs“ gemacht; den Song habe ich – meiner Erinnerung nach – dort allerdings leider nicht gespielt). Kommt ja wirklich noch heute im Radio (auch auf „Mainstream-Stationen“ wie WDR 2). Hinter diesem Song-Wunderwerk stand Mitte der 1990er Jahre das britische Duo Everything But The Girl – bestehend aus dem Ehepaar Tracey Thorn und Ben Watt (ihre Beziehung haben sie in der ersten Bandphase zwischen 1982 und 2000 geheim gehalten). Das achte Studio-Album Amplified Heart (1994) bot darüber hinaus weitere grandiose, progressiv ausgerichtete Folk-Pop-Songs sowie allgemein innovative Ideen für nachfolgende Bands. Dabei hat sich die Formation im Nachhinein ja irgendwie den eigenen individuellen Stil erhalten können, was auch auf den Solo-Alben von Thorn und Watt nachzuhören war, nach zwei weiteren Studio-Alben – Walking Wounded (1996) und Temperamental (1999) – sowie der folgenden Auflösung. 2021, nachdem sich vor allem um das Familienleben gekümmert wurde, und zwei Dekaden – abgesehen von besagten jeweiligen Unternehmungen in Solofunktion und Re-Releases alten Band-Materials – musikalisch von Everything But The Girl nichts zu hören war, fand man auch in kreativer Hinsicht wieder zusammen. Ein Jahr später wurde ein Comeback-Album für 2023 angekündigt. Versprechen eingehalten. Zum Glück ist es – so viel sei verraten – äußerst gelungen, weil ein gewohnt unverkrampfter, in keiner Weise irgendwie öffentlichkeits-heischender Weg gewählt wird. In den Songs – mit modern produzierten, von der Stimmung unterschiedlich gelagerten Sounds im Spannungsfeld von Pop, Electronica, Downtempo und R&B/Soul, und natürlich mal wieder wundervoll gesanglich untermalt von Thorn  – wird sich mit Themen beschäftigt, die aus der persönlichen Perspektive der beiden Briten formuliert sind, z.B. mannigfaltige Gefühlszustände im Angesicht der derzeitigen gesellschaftlichen Verhältnisse. Naja, neben der Corona-Zeit gibt es ja sicherlich einiges nachzuholen, über das man vor allem als Everything But The Girl erzählen kann, nach fast einem Vierteljahrhundert Pause. Ich mag neben der ersten Single Nothing Left To Lose vor allem auch Run A Red Light!

Note: 2,0           

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