Belle And Sebastian – A Bit Of Previous
VÖ: 06.05.2022
Label: Matador
Genre: Indie-/Folk-Pop
Ich verrate ja kein Geheimnis, wenn ich sage, dass es sich bei Belle And Sebastian immer so anfühlt, als würde man seine eigenen Freund/innen treffen, so viel Intimität, Ehrlichkeit und Wärme strahlen die Songs der Schotten seit 26 Jahren (!) aus. Das elfte Album A Bit Of Previos bietet erneut klug arrangierte und geschriebene Kompositionen, die – schon aufgrund der Referenzen auf Vergangenes – so ein bisschen das Gefühl erwecken, wie wenn man alte Freund/innen nach vielen Jahren wiedertrifft. Irgendwie ist es doch in seiner Nostalgie schön, oder nicht? Der Musikexpress formuliert es aber meiner nach auch richtig: „Solides Indie-Pop-Entertainment, das einzelne Abende rettet, aber keine ganzen Leben mehr.“
Note: 2,3
https://belleandsebastian.com/
Der Mann – Top
VÖ: 06.05.2022
Label: Staatsakt
Genre: Indie-Pop / Electronica
Es sollen ja die Gründungsmitglieder der großartigen Band Die Türen (Maurice Summen, Gunther Osburg, Ramin Bijan), der Kunstmaler Helmut Kraus sowie die Kölner 3D-Animationsfirma Industriesauger-TV hinter der Formation Der Mann stecken, aber über die genaue Zusammensetzung bin zumindest ich nicht ganz informiert. Egal…Schon das Debüt Wir sind Der Mann (2014) war richtig klasse, aber auch der Nachfolger Top braucht sich mit den raffiniert gewitzten Texten über Alltagsthemen und der vielseitigen Musik (u.a. gibt es hier Pop, Ska, Electro) nicht zu verstecken. Macht richtig Laune, das „bewerten wir jetzt“ (ganz im Sinne von Bewertungslied) mit der…
Note: 2,0
Ibeyi – Spell 31
VÖ: 06.05.2022
Label: XL
Genre: Soul / R&B / (Experimental-)Pop / World
Die beiden Zwillingsschwestern Lisa-Kaindé und Naomi Diaz sind mit ihrer dritten LP zurück, die fünf Jahre nach Ash erscheint und mit der grandiosen Single Made Of Gold (mit Pa Salieu) schon dafür gesorgt hat, dass ich weitere große Taten von Ibeyi erwarte. Doch mit dieser angenehm unaufdringlichen Herangehensweise und den sich wundervoll in die Kompositionen schmiegenden Gesangsstimmen, haben sie zumindest mich überzeugt. Thematisch wird es ebenfalls spannend, unter anderem durch die reflektierte Auseinandersetzung mit dem Ägyptischen Totenbuch!
Note: 2,3 (mit Potential nach oben)
The Black Keys – Dropout Boogie
VÖ: 13.05.2022
Label: Nonesuch
Genre: Blues- / Garage-Rock
Das steht dem Sound der Black Keys wirklich gut, dieser sich wieder mehr den traditionellen Wurzeln des Blues widmende, so wie es von den US-Amerikanern vor allen in den Anfangstagen gepflegt wurde! Klar, später haben sie das auch noch gemacht, aber im Gesamtbild ist es nun wieder abwechslungsreicher und verspielter alles. Den Songs wird ausreichend Zeit gegeben, sich zu entfalten. Das hat mir auch auf dem letztjährigen Cover-Werk Delta Kream gefallen, hier hatte ich erneut Spaß. Tolles Album, mit großen Gästen wie Billy Gibbons (ZZ Top)!
Note: 2,3
Moderat – More D4ta
VÖ: 13.05.2022
Label: Monkeytown
Genre: Electronica / Experimental
Es ist überrascht mich nicht, dass wir es bei More D4ta, – wie der Titel es verrät – Album Nr. 4, wieder mit einem musikalisch und produktionstechnisch hochwertigem Werk zu tun haben, auf dem weiterhin die Möglichkeiten in den Bereichen Electronica und Experimental ausgelotet werden. Spannend finde ich dabei, dass es dem Berliner Trio gelingt, immer wieder Elemente einzubauen, die sich nicht sofort aufdrängen, aber sobald sie entdeckt werden, umso mehr Wirkung erzielen!
Note: 2,0
The Smile – A Light For Attracting Attention
VÖ: 13.05.2022
Label: XL
Genre: Art-/Progressive-/Alternative-Rock / Post-Punk / Electronica
Achtung Überleitung: Apropos Moderat, die Berliner haben auch viel mit Thom Yorke zusammengearbeitet, der mit seinem Radiohead-Kompagnon Johnny Greenwood und Tom Skinner (Sons Of Kemet) vor zwei Jahren eine neue Supergroup gegründet hat, The Smile. Deren Debüt hebt sich klanglich zunächst nicht allzu sehr von Projekten der darin aktiven Musiker ab, doch der Teufel steckt ja bekanntlich im Detail. Wenn man sich hier ausreichend Ruhe und Zeit gönnt, dann eröffnet sich einem eine wahre Fundgrube an genial verwobenen und ausgearbeiteten Klangskulpturen. Die Abenteuerlust ist wahrlich jederzeit spür- und hörbar. Grandios!
Note: 2,0 (mit Potential nach oben)
Everything Eyerything – Raw Data Feel
VÖ: 20.05.2022
Label: Infinity Industries
Genre: Indie-/Art-Pop / Electronica
Wow, eine ganz schöne Klatsche gab es da von Kritikerseite der Pitchfork: 4,8 von 10 Punkten! Ich möchte niemanden zu nahetreten, aber manchmal habe ich den Eindruck, dass zu viel Experimentelles dort nicht erwünscht ist, man denke da nur an die Verrisse von Alt-J. Nun gut, ich finde, dass die Briten von Everything Everything gerne diesen Wagemut in der Kombination mit absolut poppigem Sound beibehalten sollten, auch wenn nicht alle Songs allzu spektakulär ausfallen. Aber alles andere als eine Katastrophe, dieses sechste Album!
Note: 2,3
http://everything-everything.co.uk/