Phoenix – Alpha Zulu

VÖ: 04.11.2022

Label: Glassnote

Genre: Pop-Rock / Synthie-/Indie-Pop

Einer meiner Lieblingsfilme beinhaltet – wie könnte es anders sein?!? – auch absolut großartige Musik. Sonst wäre er wohl auch nicht einer meiner Favoriten! Ich spreche von dem absolut grandiosen Lost In Translation. Allein die Szene mit Scarlett Johansson, die von Airs Alone In Kyoto untermalt wird, rührt mich immer wieder und in vollstem Umfang zu Tränen, genauso wie die sagenhaft schöne End-Szene, die mit Just Like Honey von The Jesus And Mary Chain begleitet wird! Der Soundtrack bietet einige großartige Acts auf. Regisseurin Sofia Coppola versteht es, die Musik in ihren Filmen genial in Einklang mit den Bildern einzusetzen. In besagtem Lost In Translation kommt ebenfalls die Band ihres Ehemanns zu ihren Ehren, Phoenix um Sänger Thomas Mars. Deren gefeaturte Song Too Young stammt aus dem Meister-Debüt United, das im Jahr 2000 erschien, also gerade zu einer Zeit, als aus unserem Nachbarland so viele fantastische Songs von Formationen wie Air, Cassius oder Daft Punk veröffentlicht wurden. Phoenix spielte Indie-Pop der edelsten und entspanntesten Sorte, der gleichzeitig Ecken und Kanten aufwies und unheimlich verspielt war. Darauf konnten sich viele Hörer*innen einigen und stellten sich dieses Album in ihr Regal. Ich persönlich konnte mich auch mit den Nachfolgern Alphabetical (2004), It’s Never Been Like That (2006) und vor allem dem hitverdächtigen und wieder schön experimentierfreudigen Wolfgang Amadeus Phoenix (2009) sehr gut „anfreunden“. In der letzten Dekade schien ein bisschen der Spirit verloren gegangen zu sein, doch nun scheint Album Nummer 7 – Alpha Zulu – jene musikalische Fokussierung und Leichtigkeit, die von mir so vermisst wurde, wieder gefunden zu haben. Dabei hat mir der Titelsong – auch erste Single – zunächst noch nicht so richtig gefallen. Doch auch hier kommen die Stärken von Phoenix zum Tragen, nämlich dass Songs von ihnen generell mit jedem weiteren Hören – wenn sich die vielschichtigen Arrangements entfalten – wachsen. Trotz dieser weitgehend fröhlich anmutenden Melodien ist aber nicht alles optimistisch gefärbt, zum Beispiel ist das Album inspiriert von und gewidmet an den 2019 verstorbenen Philippe Zdar (Cassius), der auch Produzent einiger Alben der Band war. Alpha Zulu ist ein absolut gelungenes und vielseitiges Werk (u.a. mit Vampire Weekends Ezra Koenig als Gast), das zeigt, dass Phoenix auch in diesem Jahrzehnt noch etwas zu sagen haben! Übrigens, der Song Identical ist Teil des Soundtracks von Coppolas letztem Film On The Rocks (2020)!  

Note: 2,3 (mit Potential nach oben)             

https://wearephoenix.com/

              

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