Alt-J – Relaxer

VÖ: 02.06.2017

Label: Infectious

Genre: Indie-Pop / Art-Rock

Das war schon ein Statement, das das (damalige) Quartett aus Leeds in Form des Erstlings An Awesome Wave (2012) in Indie-Kreisen gesetzt hatte. Es handelte sich mit Alt-J um eine Band mit akademischem Hintergrund, die Indie-Pop/-Rock  und Folk mit Avantgarde-Stilen zusammenführte, ein Soundpotpourri aus den verschiedensten Elementen bot, dazu noch Texte präsentierte, die unterschiedlichsten Kunstrichtungen (Literatur, Film etc.) entsprangen, sich ihrer bedienten. Die Kritiker waren natürlich hellauf begeistert (mit Ausnahme vielleicht von der Pitchfork), es gab einige Auszeichnungen und – wie im Business üblich – einen ausgiebigen Einsatz der Musik in TV-Serien und Filmen, von großartigen Singles wie Matilda/Fitzpleasure, Breezeblocks, Tessellate und Something Good. Es folgten ausgiebige Touren, Alt-J konnten ihre Live-Qualitäten unter Beweis stellen. 2014 gab es – mittlerweile war man nach dem Weggang von Gwil Sainsbury zum Trio geschrumpft – den Zweitling This Is All Yours, der ebenso hohe, teilweise herausragende Qualitäten aufwies, mit Songs wie Hunger Of The Pine (mit dem höchst originellen Einsatz des Miley Cyrus-Samples) und Left Hand Free. Auch hier konnten sich Kritiker mehrheitlich darauf einigen, dass es hier ein tolles Werk zu hören gab, teilweise gab es auch in Deutschland Höchstwertungen. Hier bei hicemusic hieß es anlässlich der Veröffentlichungen der Single Hunger Of The Pine, dass die Musik gerade aus dem Grund so spannend sei, weil der komplexe Kompositionsprozess auf eine unverkrampfte Weise erfolgt sei. Hört man nun das dritte Album Relaxer, so kann man leider nicht mehr schreiben, dass dieser Zustand erneut erreicht wurde. Der Beginn ist zwar mit 3WW (inklusive Gastbeitrag von Wolf Alices Ellie Rowsell) und In Cold Blood recht gelungen, jedoch verliert man – bis auf ein paar wenige Song-Ausnahmen (z.B. Hit Me Like That Snare) – zum großen Teilen den Faden. Man kann trotz durchgehend ambitionierten Ansprüchen die Spannung nicht halten, obwohl die Thematik – das Entdecken von Traumwelten (wie in dem auf dem Cover veranschaulichten Videospiel LSD) – diese wohl durchaus garantiert hätte. Das ist wirklich etwas bedauerlich, vielleicht aber auch nur ein Meckern auf hohem Niveau seitens hicemusic. Was meint ihr?

Note: 3,0        

http://altjband.com/

 

Alt-J – Hunger Of The Pine

VÖ: 19.06.2014

Label: Infectious

Gleich mit ihrem Debüt An Awesome Wave konnten die Briten überzeugen, sowohl Kritiker als auch die interessierte Hörerschaft, vor allem natürlich in der Heimat. Dort erreichte es Platinstatus und gewann den Mercury Music Prize, bei dem sich die Band gegen Künstler wie Ben Howard, Jessie Ware, Plan B oder Django Django durchsetzen konnte. Mit letzteren wurden Alt-J gerne verglichen, da diese zu dieser Zeit ebenso Newcomer waren, einem akademischen Hintergrund entsprangen und eine ähnliche Idee verfolgten. Denn es ging darum das angeeignete Wissen, das sich natürlich nicht nur auf Musik beschränkte, sondern weitere Themenfelder wie Film, Kunst oder Literatur mit einschloss, dazu zu nutzen, ein eigenes Konzept von kultiviertem Indie-Rock mit Pop-Elementen und anspruchsvollen, hintergründigen Lyrics zu entwickeln. Dies wäre wahrscheinlich misslungen, wenn dies nicht auf unverkrampfte Weise geschehen wäre. Jetzt wurde die erste Single Hunger Of The Pine aus dem im Herbst erscheinenden Zweitling This Is All Yours veröffentlicht, die erahnen lässt, dass sich Alt-J weiter auf der Suche nach neuen, interessanten Klängen befindet. Es handelt sich um einen jazzig angehauchten, mit interessanten Instrumentalsounds und -beats garnierten, hübsch experimentellen Artrock-Song, der sich auch nicht davor scheut, ein Miley Cyrus-Sample kunstvoll einzubauen. Ihre Textzeile „I’m a female rebel“ (aus dem Song 4×4) fügt sich sehr gut in das atmosphärische Klangbild ein.

Note: 2,0

www.altjband.com/

 

alt-J – Hunger Of The Pine (Lyrics) from teeitee on Vimeo.

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