April 2017

Arca – Arca

VÖ: 07.04.2017

Label: XL

Genre: Electronica / Experimental

Der 27-jährige, aus Venezuela stammende Musiker Alejandro Ghersi hat unter anderem Kanye West (auf dessen Yeezus) assistiert, auch Björk, FKA Twigs, Dean Blunt und Frank Ocean (u.a.) griffen auf seine Dienste zurück. Wenn man die Musik auf seinen bisher drei veröffentlichten LPs hört, sind bei allen Merkmalen unkonventioneller Herangehensweisen der genannten Künstler/innen assoziative Verbindungen zu Arca eher nicht oder nur in Nuancen (ausgenommen vielleicht Björk) zu vermuten. Denn der Autor dieser Zeilen muss trotz einer Vorliebe für „ausgefallene“, sich fernab jeglicher Mainstream-Bereiche bewegender „IDM“-Sounds – unter anderem ist er bekennender Fan jener Artists, die bei Warp Records gesignt sind oder waren, unter anderem Aphex Twin, Autechre – zugeben, dass ihn diese Musik stets vor Herausforderungen stellt. Das hier auf seinem Drittwerk zu Hörende ist höchst introvertiert, Ghersi singt selbst (Björk soll ihm zufolge ihn dazu ermutigt haben) und präsentiert sich äußerst sensibel-verletzlich, was zumeist von der Musik eingefangen wird. Arca scheut aber auch nicht die konfrontativen, düsteren Momente. Obwohl das Werk in seiner Gesamtheit (noch) nicht vollends zu erfassen ist, handelt es sich höchstwahrscheinlich um ein weiteres Highlight in der Diskografie des Künstlers!

Note: 2,0 (vorerst)

http://arca1000000.com/

 

 

 

Father John Misty – Pure Comedy

VÖ: 07.04.2017

Label: Bella Union

Genre: Indie-Folk / Baroque Pop

Joshua Michael Tillman (oder auch schlicht J. Tillman) alias Father John Misty hat schon eine Reihe von Solo-Alben unter den angegebenen Pseudonymen veröffentlicht, aber auch in unzähligen Bands gespielt. Die bekanntesten unter ihnen werden wohl die wunderbaren Fleet Foxes sein, denen er zwischen 2008 und 2012 angehörte. Allgemein ist er seit 2004 musikalisch aktiv, unter anderem arbeitete er seitdem für Pop-Größen wie Lady Gaga oder Beyoncé (auf deren großartigen letztjährigen Lemonade). Auf seinem neuen Werk als Father John Misty knüpft sich der 36-Jährige die Menschheit vor, rechnet vor allem mit jenen Vertretern ab, die seiner Meinung nach mit einem“(…)half-formed brain(…)“ geboren wurden, gibt diese der Lächerlichkeit preis, macht sich angesichts der sozio-politischen Entwicklungen Sorgen, bezeichnet das Leben (und alles was damit zu tun hat) zynisch (und wie der Titel des Albums verrät) als „pure comedy“. Dazu gibt es mitreißende, herzerwärmende, stetig steigernde, epische Momente bereithaltende Melodien zu hören, die oft im Kontrast zu dem Lyrics stehen. Im Großen und Ganzen ein starkes Statement!

Note: 2,0

https://www.fatherjohnmisty.com/

 

 

Alexandra Savior – Belladonna Of Sadness

VÖ: 07.04.2017

Label: Columbia

Genre: Indie-/Dream-Pop

Alexandra Savior erging es ja ziemlich ähnlich wie vielen Newcomer(inne)n im Musikbusiness. Da kommt meistens eine vielbeachtete Größe daher, die den Musikmedien und Hörern diese jeweilige Neuentdeckung nahelegt, betont wie toll die Sounds sind, die Kritiker springen in der Folge darauf an. Zudem werden meistens im Vorhinein der Veröffentlichung einige Singles veröffentlicht, die die Vorfreude auf das Debüt schüren. Im Falle Alexandra Saviors war es Courtney Love, die bereits vor einigen Jahren diese als „(…) next big thing (…)“ bezeichnete, woraufhin unter anderem die Songs Shades und M.T.M.E. erschienen. Die nun endlich vorliegende Debüt-LP, die von Alex Turner (Arctic Monkeys) und James Ford mitproduziert wurde, stellt aufgrund der schonungslos-direkten Art ein wirkliches Hörvergnügen dar, erinnert in wohliger Weise an tolle Künstlerinnen wie Fiona Apple oder zuletzt Angel Olsen. Die 21-Jährige wird sicherlich auch in Zukunft noch Beachtung finden!

Note: 2,3

http://alexandrasavior.com/

 

 

Kendrick Lamar – DAMN.

VÖ: 14.04.2017

Label: Interscope

Genre: Hip-Hop / Trap

Man sollte nicht den Fehler machen zu glauben, dass der 29-Jährige es sich auf seinem neuen Werk jetzt einfacher machen würde, nur weil er weitgehend „klassischen“ Hip-Hop präsentiert. So gibt es  – anders als noch auf seinen letzten beiden Veröffentlichungen, zuvorderst dem genialen To Pimp A Butterfly – nicht mehr so viele Ausflüge in andere musikalische Bereiche von Jazz und Avantgarde. Die sozio-politischen Bezüge sind auch nicht so intensiv vorhanden wie auf besagten Alben, was aber lange noch nicht bedeutet, dass diese komplett fehlen. Kendrick Lamar weiß immer noch, wie er sich gegen Trump und Co. positionieren kann. Nun legt er den Fokus aber mehr auf persönliche Empfindungen und Erlebnisse, thematisiert seinen Glauben. In diesem Kontext beweist er erneut, was für ein ausgesprochen versierter Rapper und Songwriter er ist, wie er zeitgenössischen mit Old School Hip-Hop zu synthetisieren versteht. Mal wieder ein Erlebnis!

Note: 2,0

http://www.kendricklamar.com/

 

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