VÖ: 18.03.2022
Label: Strap Originals
Genre: Indie-Rock / Folk
Peter Doherty ist in jedem Fall eine schillernde Persönlichkeit. Er gründete 1997 mit Carl Barât The Libertines und sollte in der Folge die 2000er Jahre in vielerlei Hinsicht prägen. In Bezug auf die Musik wurde mit den frischen, vorwärtsschreitenden und herrlich aufgedrehten – kurz gesagt: absolut genialen – Sounds und den großartigen Texten dem Indie-/Garage-Rock zu neuen song-writerischen Höhen verholfen. Als eine „britische Version“ der Strokes bezeichnet, wurden The Libertines ebenso wichtig und einflussreich wie die amerikanische Band. Eine neue Welle des Indie-Rocks prägte die Dekade. Aber ebenso wie die Musik nahmen die Schlagzeilen um Doherty kein Ende, unzählige Geschichten um Drogen, Gefängnisaufenthalte, Liebschaften, falsche als auch Verlust von engen Freunden (Amy Winehouse z..B.), heftigen Streit unter diesen (was unter anderem in einem verheerenden Einbruch in der Wohnung des Anderen gipfelt), eigene Bands (Babyshambles, Dirty Pretty Things u.a.) sowie Solo-Projekte der beiden Frontmänner – und was nicht alles! Nach dem Comeback der Libertines 2014, u.a. mit einem dritten Studioalbum (die Band existiert nach wie vor) wurden wieder eigene Wege beschritten (u.a. 2019 von Doherty mit The Puta Madres). Peter Doherty hat nun mit Frédéric Lo ein Werk veröffentlicht, das gegenwärtig zu einem richtigen Zeitpunkt da zu sein scheint. Denn angesichts der Sorgen, die uns momentan umtreiben, kann ein so zurückhaltendes, in manchen Momenten sehr romantisches Album mit fein ausgearbeiteten und vielseitig komponierten musikalischen Strukturen und wunderschöne Melodien nur guttun. Man schlägt im wahrsten Sinne ruhigere Töne an, was ja auch dazu passt, da Doherty mittlerweile ein friedvolles und skandalfreies Leben zu pflegen scheint. Schön so!
Note: 2,0
https://www.strap-originals.co.uk/