Animal Collective – Time Skiffs
VÖ: 04.02.2022
Label: Domino
Genre: Indie-/Psychedelic-Pop
Das Quartett aus Baltimore hat immer schon einen Pop-Entwurf verfolgt, der zwischen Indie-Rock, Psychedelik, Electronica, Freak-Folk und alle möglicher Avantgarde-Stilen seine interessanten Wege gesucht und gefunden hat. Nicht zu vergessen sind ja auch die Solo-Werke der Mitglieder wie Panda Bear und Avey Tare, die auf ebenso experimentellen Pfaden unterwegs waren. Auf Time Skiffs besinnt man sich auf die frühen Wurzeln der Band, was dann fast schon strukturierte Songs zur Folge hat, für Animal Collective-Verhältnisse natürlich. Das ist im Ergebnis mit diesen schönen Klangspielereien schon sehr erfreulich!
Note: 2,3 (mit Potential nach oben)
Black Country, New Road – Ants From Up There
VÖ: 04.02.2022
Label: Ninja Tune
Genre: Art-/Post-Rock / Chamber-Pop
Nur ein Jahr nach dem grandiosen For The First Time, das mich mit dieser unerschrockenen musikalischen Experimentierfreude fasziniert hat und auch eine pointierte Gesellschaftskritik lieferte, kommt der Nachfolger Ants From Up There heraus, der sich vor dem besagten Vorgänger nicht zu verstecken braucht. Man bekommt sofort vor Augen und Ohren geführt, dass die Briten dem Rock neue Impulse verleihen, indem sie ihre Sounds noch mehr den verschiedensten Genres öffnen und einige Momente der Euphorie aufbieten. Dazu dann wieder ehrliche Texte, die diesmal noch mehr auf die persönlichen Erfahrungen der Band-Mitglieder bezogen sind. Wirklich beeindruckend in seiner gesamten Erscheinungsform. Erneut grandios! Schade nur, dass Isaac Wood nicht mehr dabei ist!
Note: 1,7
https://blackcountrynewroad.com/
Mitski – Laurel Hell
VÖ: 04.02.2022
Label: Dead Oceans
Genre: Synthie-/Electro-Pop / Indie-Rock
Das grandios visualisierte und generell experimentell gestaltete Video zu Working For The Knife war wohl nicht nur für mich der Favorit des letzten Jahres. Natürlich ist auch der Song wundervoll. Jetzt ist endlich das zugehörige Studio-Album erschienen, gleichzeitig die Nummer 6 in der Diskografie der 31-Jährigen. Wie schon auf den Vorgängern geht es thematisch vor allem darum, ob und wie Berühmtheit und seelisches Innenleben in Einklang gebracht werden können. Dies wird in charmanten, kraftvollen und toll arrangierten Songs zum Ausdruck gebracht!
Note: 2,0
Alt-J – The Dream
VÖ: 11.02.2022
Label: BMG
Genre: Art-Pop / Indie-/Alternative-Rock
Die Band aus Leeds, die sich vor allem mit ihren genialen ersten beiden Alben und ihrem unbändigen Experimentierwillen einen Namen innerhalb der Indie-Musikmedien gemacht hat, war plötzlich ein wenig vom Weg abgekommen mit ihrem Drittwerk Relaxer (2017). Verkrampftheit war eingetreten, was ja wirklich bedauerlich war. Und was macht Alt-J zehn Jahre nach dem Meister-Debüt An Awesome Wave? Sie legen ein klasse Album voller relaxter Songs wie U&ME und Hard Drive Gold vor. Album Nr. 4 ist zugegebenermaßen nicht frei von Längen, aber trotzdem sind hier Elemente aus Pop, Blues, Gospel u.a. einfach gut eingewoben. Macht wieder Laune, wie schön!
Note: 2,3 (mit Potential nach oben)
Beach House – Once Twice Melody
VÖ: 18.02.2022
Label: Bella Union
Genre:Dream-/Psychedelic-/Chamber-Pop
Ich sage es direkt, das Album gehört jetzt schon zu meinen Highlights des ersten Jahresdrittels! Das liegt vor allem an diesem fulminanten Auftakt mit dem Titelsong, Superstar und Pink Funeral, aber auch im weiteren Verlauf macht sich diese unnachahmliche Melodieverliebtheit und hypnotische Wirkung bemerkbar, dieses absolut feinsinnige und ideenreiche Spiel mit Stimmungen, Erwartungen und musikalischen Elementen. 10 Jahre nach Bloom und drei weiteren wunderbaren Alben der nächste Geniestreich!
Note: 2,0 (mit Potential nach oben)
http://www.beachhousebaltimore.com/
Tangerine Dream – Raum
VÖ: 25.02.2022
Label: Kscope
Genre: Electronica / Ambient
Im 55. Jahr (!) ihres Bestehens und 7 Jahre nach dem Tod ihres Gründungsmitgliedes und Mastermindes Edgar Froese hat die Band Tangerine Dream ein neues Werk veröffentlicht, das in seiner Grundausrichtung nicht von den Space Sound-/Ambient-/Electro-Sounds abweicht. Dies ist aber auch nicht zu kritisieren, da es den Berlinern (denen ja bis zuletzt auch Ulrich Schnauss angehörte) gelingt, dem gesamten Klangspektrum einen modernen Touch zu verpassen und damit nicht die alten Zeiten krampfhaft zurück holen zu wollen. Aber das hat die Band ja eigentlich auch in den letzten Jahren geschafft, oder?
Note: 2,3
https://www.tangerinedreammusic.com/