VÖ: 02.07.2021
Label: Warner
Genre: (Electro-)Pop / R&B / Synth-Funk
Retro bleibt in der Pop-Musik das große Ding, warum auch nicht? Immer wieder werden Stilrichtungen der vergangenen Dekaden mal mehr mal weniger bestechend rezitiert und erscheinen im neuen Licht. Letzteres ist ja eigentlich schon eine Voraussetzung, denn es funktioniert nun mal eher nicht, wenn schlicht kopiert wird. Stile wie Soul und R&B werden in unterschiedlichen Klangkontexten präsentiert, ja gerne auch in Verbindung mit Electro-Sounds. In den letzten Jahren war beispielsweise der 80’s-Soul-Funk-Disco-Pop im Stil eines Prince oder von Michael & Janet Jackson wieder ein Thema. Da kommen einem die stilvollen Experimente einer Janelle Monáe – mit ihrem superben 2018er-Werk Dirty Computer – in den Sinn oder auch die coolen Statements der Französin Christine And The Queens. Seit einigen Jahren macht auch die Britin Laura Mvula auf sich aufmerksam, präsentierte von der Kritik geliebte, preisgekrönte Alben mit Sing To The Moon (2013) und The Dreaming Room (2016). Das war nicht bloß Neo-Soul der einfachen Sorte, es konnte durchaus in die verschiedensten musikalischen Bereiche weiterreichen. Vergleiche mit Nina Simone und Davis Axelrod u.a. wurden zu Zeiten des Debüts angestellt. Auf Pink Noise geht es nun infolge eines langen Aufnahme- und eines persönlichen Aufarbeitungsprozesses der 35-Jährigen verstärkt in die bereits angerissenen 80’s-Gefilde mit Synthie-Pop sowie gewohnt gut produzierten, ausgeklügelt arrangierten Soundflächen und dieser unvergleichlichen Stimme Mvulas. Das ist keine neue Idee an sich, die Songs – wie Got Me oder Church Girl – hinterlassen dennoch Eindruck durch diese Unverkrampftheit, diese Direktheit und ja – Individualität. Starkes Album!
Note: 2,0