Oktober 2019

Danny Brown – uknowwhatimsayin¿

VÖ: 04.10.2019

Label: Warp

Genre: Hip-Hop

Was für ein Hohn, dass ich das geniale Atrocity Exhibition (2016) mit diesen Hammer-Nummern wie Really Doe und Ain’t t Funny) erst im Jahresabschluss-Poll damals berücksichtigt habe. Hip-Hop auf dem Warp-Label, was für eine tolle Symbiose, nun vom 38-jährigen Detroiter auf uknowwhatimsayin¿ untermauert. Es wird wieder mit Hilfe anderer Größen wie Dev Hynes, Q-Tip, Flying Lotus, Thundercat und JPEGMAFIA ordentlich herumexperimentiert und dabei das Genre in die unterschiedlichsten Klangbereiche geführt. Richtig gut, zum Glück dieses Mal schon bei Erscheinen von mir erkannt!

Note: 2,0

https://uknowhatimsayin.com/

 

 

Nick Cave & The Bad Seeds – Ghosteen

VÖ: 04.10.2019 (digital; physischer Release: 08.11.)

Label: Ghosteen

Genre: (Avant-/Alternative-)Rock / Ambient

Ihr werdet euch vielleicht wundern, dass ich Ghosteen, das wohl eines der besten Alben in der Zeit des Bestehens von hicemusic ist, nicht ausführlich bespreche. Dies ist habe ich aus prinzipiellen Gründen meines Blogs getan bzw. auch aus der Tatsache heraus, dass es sehr plötzlich veröffentlicht wurde. Ändert aber nichts daran, dass Nick Cave und seine Bad Seeds nach zwei ohnehin schon monumentalen Werken in diesem Jahrzehnt (Push The Sky Away/Skeleton Tree) die Trilogie fulminant und atemberaubend abgeschlossen haben. Eine unter dem Eindruck des verstorbenen Sohnes Caves tieftraurige und unheimlich intensive, genial instrumentierte, liebevolle und – ja auch Trost spendende – Erfahrung steht dem Hörer bevor. Braucht sicher seine Zeit, ist aber schon jetzt unentbehrlich!

Note: 1,3 (mit Potential nach oben)

https://www.nickcave.com

 

 

 

The Darkness – Easter Is Cancelled

VÖ: 04.10.2019

Label: Cooking Vinyl

Genre: Hard-Rock

Ich muss zugeben, nach diesem von mir gefeierten Debüt, dem so schön wahnsinnig-lustigen Permission To Land (2003) und dem okayen Zweitling One Way Ticket To Hell…And Back (2005), habe ich die Veröffentlichungen der immer wieder umformierten Briten um Justin Hawkins in dieser bald endenden Dekade nicht mehr verfolgt. Doch jetzt wo sie um den guten alten Rock’n’Roll trauern und dies alles mit so einem herrlichen Augenzwinkern und einer großen Portion Blasphemie (u.a. das Cover!) aufbereiten, muss ich ihnen die Aufmerksamkeit schenken. Ist natürlich „klassischer“ Rock mit ganz viel Ironie. Also, ich habe Spaß!

Note: 2,3

http://www.thedarknesslive.com/site/

 

 

Big Thief – Two Hands

VÖ: 11.10.2019

Label: 4AD

Genre: Indie-Rock/-Folk

Wie ist eigentlich U.F.O.F.? Da ist ja im Frühjahr diesen Jahres bereits ein Album der einst bei Saddle Creek (dem Label rund um Conor Oberst) gesignten US-amerikanischen Folk-Rocker Big Thief erschienen, was mal wieder völlig an mir vorbeigerauscht ist. Die Kritiken waren wie bei Capacity (2017) schon echt gut. Muss ich mal herein hören. Ziemlich genau ein halbes Jahr später kommt Two Hands, das mit feinsten Klängen im Spannungsfeld zwischen Indie-Folk und -Rock und einer zauberhaften Stimme von Adrianne Lenker gesegnet ist. Bin noch nicht vollends gefangen, aber das kann noch werden, z.B. in Kombination mit U.F.O.F.! Behaltet diese Band mal vorsichtshalber im Auge!

Note: 2,3 (mit Tendenz nach oben)

https://bigthief.net/

 

 

Elbow – Giants Of All Sizes

VÖ: 11.10.2019

Label: Polydor

Genre: Indie-Pop/-Rock

Also sorry, jetzt mal ehrlich: die Jungs um Guy Garvey gehören doch im britischen Indie-Pop-Segment – sofern man es so einigermaßen stilistisch eingrenzen kann – nach wie vor zu den interessanteren Acts. Ich habe den Eindruck, dass sie qualitativ immer wieder hohes Niveau im Songwriting (die Melodien!) aufbieten und von Album zu Album neue originelle Ideen präsentieren. Immer zielgerichtet und kraftvoll, zumal man sich ja auch mit sozialpolitischen (klar, der Brexit u.a.) und persönlichen (Tod von Garveys Vater u.a.) Themen auseinandersetzt. Die klangliche Nähe zu Peter Gabriel ist zudem immer noch kaum abzustreiten, aber das ist ja alles andere als verwerflich!

Note: 2,3 (mit Potential nach oben)

https://elbow.co.uk

 

 

Battles – Juice B Crypts

VÖ: 18.10.2019

Label: Warp

Genre: Experimental-/Synth-/Progressive-Rock

Ich hatte schon anlässlich der letzten Veröffentlichung La Di Da Di (2015) geschrieben, dass meiner Meinung nach der Song Atlas – zu finden auf dem Debüt Mirrored (2007) – die Diskografie der New Yorker überstrahlt. Dabei bleibe ich, was für eine experimentierfreudige Großtat, mit der die Band perfekt zum Label Warp passt. Auch wenn so etwas erneut nicht auf dem vierten Tonträger Juice B Crypts zu finden ist, gefallen mir die progressiven Songs hier im Großen und Ganzen. Obwohl, manchmal zerrt es zugegebenermaßen etwas an den Nerven 😊

Note: 2,3

https://www.bttls.com/

 

 

Floating Points – Crush

VÖ: 18.10.2019

Label: Ninja Tune

Genre: Electronica

Neben Warp Records fällt mir immer wieder auch Ninja Tune schnell als ein Label ein, das sich experimentellen Sounds seit so vielen Jahren verschrieben hat. Da wird nach wie vor großer Spielraum für interessante klangliche Exkursionen in die Electronica geboten, was Sam Shepherd alias Floating Points erneut genutzt hat. Er präsentiert moderne, atmosphärisch-ausgefallene, stets spannende und vielseitige Sounds, die mich beim ersten Hören unmittelbar gepackt haben. Konsequent unangepasst, und das ist auch gut so!

Note: 2,0

https://www.floatingpoints.co.uk/

 

 

Jacques Greene – Dawn Chorus

VÖ: 18.10.2019

Label: LuckyMe

Genre: Electronica / Ambient / Future Garage

Die 3. Oktoberwoche hat richtig interessante Electro/Experimental-Acts zu bieten, so auch Jacques Greene, bei dem ich immer gedacht habe, er wäre schon ein alter Hase im Geschäft. Der kanadische Produzent veröffentlicht ja schon seit ca. 10 Jahren, doch ich dachte da an mittlere und spätere 1990er/frühe 2000er. Die Tracks auf Dawn Chorus erinnern mich klanglich auch an diese Zeiten, präsentiert in einem modernen Gewand und mit ordentlich Power ausgestattet. Yes!

Note: 2,0

https://jacquesgreene.com/

 

 

The Düsseldorf Düsterboys – Nenn mich Musik

VÖ: 25.10.2019

Label: Staatsakt

Genre: Indie-/Psychedelic-Rock / Pop / Folk

Abgesehen von dem coolen Namen hat die Band aus – nein, nicht Düsseldorf, sondern Essen – richtig großartige Musik, angesiedelt in den stilistischen Bereichen Pop, Rock und Folk mit einer gehörigen Portion Psychedelia und mit Ausflügen in weitere Genres, zu bieten. Vielseitig instrumentiert und – auch das – bezüglich der Texte kommt es in der Mehrheit warmherzig anstatt düster daher. Vor allem: wirklich humorvoll! Spielt in der Liga von International Music, die ja letztes Jahr die Aufmerksamkeit in der Indie-Szene auf sich zogen. Kein Wunder, Peter Rubel und Pedro Goncalves Crescenti spielen in beiden Bands!

Note: 2,0

https://www.facebook.com/duesseldorfduesterboys/

 

 

Swans – Leaving Meaning

VÖ: 25.10.2019

Label: Mute

Genre: Post-/Experimental-Rock / Avant-Folk

Die New Yorker Avantgarde-Formation Swans ist in so vielerlei Hinsicht phänomenal! Man muss nur einmal bedenken, was die seit nun fast einer Dekade wiedervereinigten (es gibt sie seit 1982, sie kehrten 2010 nach 13 Jahren Pause zurück) allein in dieser Zeit für fantastische Alben herausgebracht haben. Ich muss zugeben, ich kam nicht immer wie gewünscht rein in diese Wall-Of-Sounds-Klangmonster, doch eines war es nie: prätentiös oder langweilig! Jetzt gibt man sich für seine Verhältnisse „friedlicher“, was aber nicht heißt, dass das Gespür für das Experiment, das Außergewöhnliche verloren gegangen ist. Wuchtig!

Note: 2,0

https://younggodrecords.com/

 

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