The White Stripes – Elephant

VÖ:  31.03.2003

Label: XL

Genre: Garage-/ Indie-/ Blues-/ Punk-Rock

Man kennt mich in meinem Familien-, Freundes- und Bekanntenkreis nicht unbedingt als großen FC Bayern München-Fan!  Mir tut mir es immer ein wenig im Herzen weh, wenn bei einem Tor der Fußballer (was ja bis auf ein paar seltene „Krisen“-Ausnahmen sehr oft eintritt) alle Anwesenden in deren Arena den Refrain dieser einen Hymne anstimmen bzw. losgrölen. Ja, Ihr wisst genau welche, na klar Seven Nation Army! Bestimmt nicht nur meiner Meinung nach einer der besten Songs des letzten Jahrzehnts, ein absoluter Wahnsinn! So könnte man ja auch sagen, dass er – wie beispielsweise ein Smoke On The Water oder We Will Rock You – eine der berühmtesten, vor allem auch eingängigsten Rockmelodien aufbietet, bei gleichzeitiger Genialität. Seven Nation Army hat ab Mitte der letzten Dekade (der Ursprung im Fußball-Kontext liegt wohl  in Brügge 2003) Einzug in die Fußballstadien dieser Welt gefunden, was ich keinesfalls verurteile. Irgendwie ja doch auch schön, dass er so beliebt ist. Jack White soll es – glaubt man seinen Aussagen in damaligen Interviews  – schön gefunden haben, dass der Song gegrölt würde. De Sänger  wurde aber – soweit ich mich richtig erinnere – anlässlich der Fußball-EM 2008 in Österreich und der Schweiz gefragt, ob er mit seiner Bandkollegin Meg den Song live präsentieren wolle, was er dankend ablehnte. Nun gut, die White Stripes haben auf ihrem vierten Album – das auf ohnehin schon geniale Vorgänger, allen voran White Blood Cells (2001, mit bis heute faszinierenden Songs wie Fell In Love With a Girl, Hotel Yorba und Dead Leaves And The Dirty Ground), folgte – keineswegs nur besagte Hymne mit diesem einzigartigen  Gitarren-Riff (das ja bekanntermaßen wie ein Bass klingt, aber eben keiner ist) zu bieten! Elephant hält so viele moderne Klassiker parat, gehört bis heute zu meinen absoluten Lieblingsplatten. Da ist so viel, das eben die Band jenen Jack Whites und seine Ex-Frau Meg (jahrelang hielt sich ja das Gerücht, sie sei dessen Schwester) zu den wichtigsten Vertretern der Indie-/Garage-Rock-Welle Anfang bis Mitte der 2000er (neben Bands wie den Strokes) werden ließ. Neben den genialen musikalischen Zutaten, die hier auch in Bereiche des Blues, Country, Folk, Punk, Lo-Fi und einige mehr hineinreichten und phänomenal zusammengeführt wurden, halfen dabei auch die wunderbaren Texte und die unvergesslichen kunstvollen Videos (was ja auch schon auf die Songs von White Blood Cells zutraf, man denke da nur an den von Michel Gondry gedrehten Lego-Clip zu Fell In Love With A Girl). Wer erinnert sich denn nicht an die fantastischen, kunstvollen Video-Clips zu Songs wie eben Seven Nation Army, des phänomenalen Covers I Just Don’t Know What To Do With Myself (von Sofia Coppola gedreht, mit Kate Moss!) und The Hardest Button To Button (wieder von Michel Gondry! Es gibt dazu auch eine überaus lustige Hommage bei den Simpsons)? Dazu noch all die Songs, die eben keine Singles , aber ebenso atemberaubend sind, zum Beispiel das mit Holly Golightly aufgenommene It’s True That We Love One Another, welches zu meinen heimlichen Lieblingskompositionen der White Stripes gehört.  Elephant ist so groß, ein Meilenstein, den ich immer, zu wirklich jeder Tageszeit, hören kann! Phänomenal! Der Nachfolger Get Behind Me Satan (2005) war zwar auch super, das letzte Werk der leider 2011 aufgelösten Band, Icky Thump, hatte ja zumindest noch den Titelsong zu bieten. Jaja, die anderen Bands von Jack White (The Raconteurs, The Dead Weather) waren zumindest auf den jeweiligen Erstlingswerken richtig klasse, solo war er bisher auch ab und zu ganz gut. Aber so herausragend wie auf dem mal energetischen, mal entspannten Elephant sollte das Duo aus Detroit nicht mehr werden.  Eines  – und das habe ich bei hicemusic schon einmal erwähnt – bedauere ich zutiefst: Ich habe die White Stripes nie live erlebt, mit Jack Whites absolut faszinierenden Gesangs- und Instrumental-, sowie Megs nicht minder beeindruckenden Drum-Performances (sie sang ja auf Elephant auch mehr als passabel  in dem Song In The Cold, Cold Night) . Ein guter Kumpel von mir war in den 2000ern in München, ich bin allzu neidisch auf ihn! Naja, vielleicht kommen sie ja wieder, das wäre zu schön. Ach bitte, Jack und Meg, gebt euch einen Ruck!

Übrigens, der Titel  Seven Nation Army hat seinen Ursprung in dem von Jack White als Kind falsch verstandenen Begriff „Salvation Army“.

Note: 1,0     

https://whitestripes.com/

I Just Don’t Know What to Do With Myself from Charles Édouard on Vimeo.

 

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