The Naked And Famous – Recover

VÖ: 24.07.2020

Label: Somewhat Damaged

Genre: (Synthie-/Indie-)Pop / Electronica

Ein Freund von mir unterschätzt sicherlich seine musikalische Kenntnis und Weitsicht. Schon seit Jahren versucht  er mir zu erklären, dass er sich keine Musiker/innen oder Bands  merken könne. Dabei kommt er oft mit Acts um die Ecke, von denen ich sicherlich noch nichts gehört habe. Ich möchte jetzt nicht behaupten, dass ich alles kenne, aber ja zumindest so ein paar der derzeitigen Bands im „Indie-Bereich“. Doch der Freund zeigt mir dann bei YouTube Sachen, da muss ich staunend mitteilen, dass ich von der Band oder dem/der Musiker/in X wenig bis gar nichts gehört habe. Sind schon interessante Sounds dabei erklungen. Er war es auch, der mir so vor ca. 10 Jahren diesen einen Song dieser neuseeländischen Formation erstmals gezeigt hat, der dann später von VIVA für einen Promo-Clip verwendet und irgendwann in der Folge ein veritabler Indie-Hit wurde. Ja klar, es handelt sich um Young Blood von The Naked And Famous. Der Song war wirklich eingängig, überzeugte gleichzeitig mit moderner Produktion und frischen Ideen. Das zugehörige Album Passive Me, Aggressive You (2010) war ein Beweis dafür, dass manchmal mehr als nur die Hit-Single rausspringen und eine gute Form weiter bestätigt werden kann. Es gab weitere Hymnen wie All Of This oder Punching In A Dream. Die Neuseeländer konnten auch auf dem Nachfolger In Rolling Waves (2013) mit einer unkonventionellen Herangehensweise an Indie-Pop überzeugen. Das dritte Werk Simple Forms (2017) konnte mich zumindest aber nicht mehr catchen. Zu viele Wiederholungen im Bereich von Synthie- und Indie-Pop mit weiteren Electronica-Elementen. Und nun gibt es Album Nummer Vier mit dem verheißungsvollen Titel Recover. Ich mache es kurz, es ist überhaupt nicht gut, es ist vielmehr unglaublich langweilig mit uninspirierten Songs zwischen den Polen Hymne und Ballade. Es gibt kaum nennenswerte Momente, es fließt so dahin, ohne dass es meine Aufmerksamkeit gewinnen kann. Die Texte sind nicht der Rede wert und alles lässt den Verdacht nahe erscheinen, dass man lieber massenkompatibel sein möchte. Muss nicht immer ungünstig sein, hier aber schon. Dem Duo Alisa Xayalith / Thom Powers (Aaron Short und Jesse Wood haben die Band vor zwei Jahren verlassen) gehen vielleicht die Ideen aus, wer weiß. Ich kann mir auch nicht vorstellen, dass diese Musik dem Freund gefällt, ich frage ihn mal bei Gelegenheit. Aber vielleicht sehe ich das ja auch total falsch. Was meint ihr? Ist das Album von The Naked And Famous doch klasse und ich erkenne es nicht? Oder stimmt ihr mit ein, dass es langweilig ist? Auf eure Meinungen bin ich gespannt!

Note: 4,0      

https://www.thenakedandfamous.com/

 

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