Young Fathers – Cocoa Sugar

VÖ: 09.03.2018

Label: Ninja Tune

Genre: Hip-Hop / Electronica

Es ist doch immer wieder erstaunlich, wie nah sich die Musik auf Ninja Tune nach wie vor am Puls der Zeit bewegt. Das Londoner Label bietet in den (sich überkreuzenden) Bereichen Electronica / Hip-Hop / Experimental  schon seit über 25 Jahren allerhöchste Qualität. Letztes Jahr gab es ja beispielsweise die Nordiren Bicep zu hören, die mit ihrem selbstbetitelten Debüt zu Recht  überaus positive Kritiken ernteten. Nun haben auch die Schotten Young Fathers zu Ninja Tune gefunden und es wird beim Anhören sofort klar, weshalb hier zugegriffen wurde. Cocoa Sugar steht seinen Vorgängern – den verdientermaßen so gefeierten Dead (von 2014, im selben Jahr mit dem Mercury Prize ausgezeichnet) und White Men Are Black Men Too (2015) – in nichts nach. Die von mir oben genannten Genres Hip-Hop und Electronica beschreiben nur ansatzweise, was es hier zu hören gibt, so vielseitig sind die Sounds ausgestaltet. Man bleibt vor allem weiterhin sozialkritisch, was aufgrund der Direktheit, wie dies vermittelt wird, überaus begrüßenswert ist. Trotz gewisser Parallelen sind die Young Fathers nicht bloß die „neuen TV On The Radio“! Man hat sich längst emanzipiert, bietet eine individuelle Klangvielfalt! Mein persönlicher Song-Favorit: Border Girl!

Note: 2,0

http://young-fathers.com/

 

Young Fathers – White Men Are Black Men Too

VÖ: 03.04.2015

Label: Big Dada

Genre: Hip-Hop / Alternative

Es ist dieser Tage zu lesen, dass die Young Fathers die neuen TV On The Radio seien und vor allem mit dem aktuellen Album White Men Are Black Men Too ein stringenteres Werk abliefern würden als die New Yorker mit ihrem, im vergangenen Jahr erschienenen Seeds. Auch wenn Letztgenanntes nun wirklich nicht allzu schlecht geredet werden sollte (man denke doch nur an die klasse Single Happy Idiot), so lässt sich der Vergleich zugunsten der Schotten nicht ganz entkräften. Denn schon mit dem Intro Still Running macht die Band deutlich, dass sie diesem Titel alle Ehre macht, anknüpft an ihren, 2014 mit dem Mercury Prize ausgezeichneten Vorgänger Dead und im Rennen mit TOTR’s Seeds entschlossener, mutiger zu Werke geht. Die folgenden Songs, angefangen mit der glänzenden Single Shame, halten das Tempo und verwöhnen den Hörer mit einem feinen experimentellen, nach allen Seiten Ausschau haltendem Soundgebräu aus Hip-Hop, (Avant-)Pop, (Kraut-)Rock, World und elektronischen Spielarten. Was im Ergebnis tatsächlich an TV On The Radio, aber in deren früher Phase, erinnert. Natürlich sind die Texte bei White Men Are Black Men Too, wie der Albumtitel es bereits verrät, politisch und gesellschaftskritisch gehalten, insbesondere bezogen auf die derzeitige Situation in Großbritannien. Allerdings haben die Bandmitglieder ausdrücklich betont, dass man ihr Werk nicht als aggressives, anklagendes Statement zu verstehen habe, sondern selbstverständlich als friedlichen Aufruf zur Toleranz. Diese Band hat es mehr als verdient, dass man ihrer Musik und ihren Absichten Gehör verleiht.

Note: 2,0

www.young-fathers.com/

FTTF presents Young Fathers from Lemonade Money on Vimeo.

Young Fathers ‚SHAME‘ from Jeremy Cole on Vimeo.

An Interview with Young Fathers from wehearttech C.I.C. on Vimeo.

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