Poppy Ackroyd – Resolve
VÖ: 02.02.2018
Label: One Little Indian
Genre: Klassik /Experimental
Die Britin Poppy Ackroyd hat bereits zwei Studioalben eingespielt, Escapement (2012) und Feathers (2014), die dank ihres experimentellen Charakters (u.a. durch Rückgriff auf Field Recordings oder generell originelle Bearbeitungen ihres verwendeten Instrumentariums) nachhaltig Eindruck hinterließen. Die Klänge auf dem dritten Werk Resolve des Hidden Orchestra-Mitglieds würden (wieder einmal) perfekt einen Film untermalen. Anfangs tat ich der vielseitigen Künstlerin unrecht, da ich glaubte, sie würde sich dabei nun weniger abenteuerfreudig geben. Natürlich totaler Unsinn, Poppy Ackroyd ist eine vielseitige Künstlerin, die ihrer Musik stets einen individuellen Charakter verleiht, die sich in ihrer Gesamtheit jeglichen Konventionen entzieht. Mein persönliches Highlight hier: Time!
Note: 2,0
And The Golden Choir – Breaking With Habits
VÖ: 02.02.2018
Label: Caroline
Genre: (Kammer-/Baroque-)Pop
Tobias Siebert hat als And The Golden Choir vor 3 Jahren sein Solo-Debüt Another Half Life produziert, das mir ausgesprochen gut gefiel, denn bei all der klanglichen Nähe zu Anthony & The Johnsons, Patrick Watson oder vielleicht auch Get Well Soon – also jenen Interpreten, die in Bereichen des überaus hymnischen Pop aktiv sind – war das auch sehr eigenständige Musik, wirkungsvoll in Songs wie Dead End Street zum Ausdruck kommend. Vielseitig und originär war Siebert ja schon immer, sei es als Teil von Klez.e oder Delbo oder als Produzent (u.a. Kettcar, Phillip Boa And The Voodoo Club). Diese Experimentierfreude hat er sich nun auch auf dem Zweitling als And The Golden Choir beibehalten, auf Breaking With Habits werden u.a. auch elektrische Spielereien zugelassen. Noch hat mich das Ergebnis nicht so gepackt wie erhofft, obwohl einzelne Songs mich jetzt schon aufhorchen lassen (vor allem The Queen Of Snow und How To Conquer A Land). Toll arrangiert ist das allemal!
Note: 2,7 (mit Potential nach oben)
Joan As Police Woman – Damned Devotion
VÖ: 09.02.2018
Label: PIAS
Genre: Soul / R&B / Indie-Pop
Joan Wasser ist eine äußerst vielseitige Interpretin. Genre-Angaben wie die obigen –„ Soul / R&B / Indie-Pop“ – geben nur ansatzweise wieder, was den Hörer erwartet, wenn er sich die Alben von der 47-jährigen Künstlerin zu Gemüte führt. Jazz, Blues, Reggae, Alternative-Rock als sonstige Grundpfeiler, die mit weiteren, gern auch im Kontext ungewöhnlich wirkenden Zutaten kombiniert werden. Zuletzt gab es ja das mit Benjamin Lazar Davis (Okkervil River) eingespielte Let It Be You (2016), das afrikanische Sounds integrierte. Auf Damned Devotion schafft es Joan As Police Woman erneut, ein im Vergleich zum Vorgänger abweichendes Klangbild zu bieten, das sich vermehrt Soul und R&B verschreibt, im Zusammenspiel mit elektronischen Spielereien hörbar einen Fokus auf die Rhythmik legt. Kein Wunder also, dass einige der Songs ungemein groovig und funky klingen! All das wird getragen von einer mal wieder ausdrucksstarken Stimme der Sängerin. Persönliche als auch gesellschaftspolitische Themen führt sie hier zusammen, wobei sich Joan Wasser oftmals verletzlich und sinnlich gibt. Ein großer Wurf!
Note: 2,0
U.S. Girls – In A Poem Unlimited
VÖ: 16.02.2018
Label: 4AD
Genre: (Indie-/Experimental-)Pop / Electronica
Ich kenne die Musik von Meghan Remy alias U.S. Girls erst seit Half Free (2015), das gleichzeitig ihr erstes Album auf dem Label 4AD war. Dabei gibt es ja einige weitere Werke, ihr Debüt hat sie bereits 2008 vorgelegt. Sie sollen allesamt ausgesprochen experimentell gestaltet sein. Etwas „poppiger“ wurde es dann auf besagtem Half Free, mit Sounds im Stile der 1960er/-70er Jahre. Die Songs darauf gefallen mir echt gut, sie weisen eine durchaus individuelle Charakteristik auf. Ich finde aber, dass das neue Album In A Poem Unlimited in seiner Gesamtheit noch stimmiger wirkt, eine feministische Botschaft wird mit ausdrucksstarker Musik unterlegt. So stelle ich mir aufregenden Pop vor!
Note: 2,0
https://yousgirls.blogspot.de/