VÖ: 13.03.2015
Label: Merge
Genre: Indie Rock
Richtig, Will Butler ist der Bruder des Sängers einer der meistgefeierten Bands dieser Zeit: Arcade Fire. Aber Tatsache ist auch, dass er ebenso Mitglied der kanadischen Formation ist, auch wenn er sich trotz oder wegen seiner Funktion als Multi-Instrumentalist nicht so sehr im Fokus der allgemeinen öffentlichen Aufmerksamkeit bewegt wie besagter Win Butler und dessen Frau Régine Chassagne. Ein wenig bekannter wurde er schließlich durch die Oscar-Nominierung für die gemeinsame Arbeit mit Owen Pallett (der ja auch ab und an für Arcade Fire tätig ist) an dem Score zu Her. Jetzt hat Will Butler sich einen lang gehegten Wunsch erfüllt: ein Soloalbum aufzunehmen, das seinen vielfältigen Musikgeschmack abbilden solle. Das ist ihm vor allem mit den beiden pfiffigen, äußerst tanzbaren Singles Take My Side und Anna als auch Something’s Coming (Butlers Stimme erinnert ein wenig an David Byrne, sowie auch einzelne musikalische Passagen, vor allem die Chor-Parts, die Talking Heads zitieren). Die stimmungsvolle Piano-Ballade Finish What I Started hat ebenso seine, an große Vorbilder im Stile Billy Joels, gemahnenden Momente. Außerdem gelingt es Will Butler, sich größtenteils vom Sound Arcade Fires zu emanzipieren. So kann man – bei aller Klasse der Kanadier – durchaus Ivo Ligeti zustimmen, der in der aktuellen Ausgabe des Musikexpress folgendes zu Protokoll gab: „Will Butler hat eine große Stärke, die man im Schaffen seines ‚Arbeitgebers‘ Arcade Fire vielleicht nicht vermisst, aber oft vergebens sucht: Humor.“ (Musikexpress, 04/2015, S. 80).
Note: 2,3