VÖ: 25.08.2014
Label: Ninja Tune
Der Londoner Produzent Kevin Martin ist schon seit über 20 Jahren musikalisch aktiv, unter anderem als Techno Animal, King Midas Sound, GOD oder eben The Bug. Sein Sound lässt sich stilistisch schwer eingrenzen, bewegt er sich doch oft auch außerhalb der Electronica. So wurde er unter anderem mit Industrial, Hip-Hop oder Jazzcore in Verbindung gebracht. Einige Künstler waren bereits im Zuge dieser Klangexkursionen in die Arbeit eingebunden, u.a. Blixa Bargeld, John Zorn, Dälek oder Alec Empire. Dazu kommen noch unzählige Remixe, die er angefertigt hat (Beastie Boys, The Kills, Thom Yorke et al.). Nun ist das zweite Album auf Ninja Tune unter dem Alias The Bug erschienen und dem Titel gemäß besteht es zwei verschiedenen Teilen und Stimmungen. Das harmonische Kolorit – „Angels“ – wird in der ersten Hälfte transportiert, wenn Liz Harris (Grouper) im atmosphärischen Void auf ein noisy-dubbiges, sich langsam herausschälendes Electro-Instrumentalarrangement ihren dezenten, engelsartigen Gesang erklingen lässt. Die folgenden Tracks halten ein überwiegend optimistisches Stimmungsbild aufrecht, allerdings werden – zunächst noch verhalten, dann etwas forcierter – auch mal düstere Impressionen eingestreut und damit langsam in den zweiten Teil übergeführt – „Devils“. Dazu bedarf es nicht nur düsterer Melodien und aggressiv-direkter, auch mal obszöner Lyrics, sondern auch illustrer Gäste, darunter Gonjasufi, Flowdan und der leider kürzlich aufgelösten Death Grips, die alle mit ihren Vocals eine herrliche und effektive Ergänzung dazu bieten. Das Ergebnis ist – ganz so wie von Martin gewohnt – ein klanglich und stilistisch vielfältiges, spannungsgeladenes Album, das einige aufregende Momente für den Hörer bereithält.
Note: 2,0