Gorillaz – Gorillaz

VÖ: 26.03.2001

Label: Virgin

Genre: (Electro-/Art-/Indie-)Pop / (Alternative-/Punk-)Rock / Hip-Hop

Sie gehört zu meinen Lieblingsbands, die Brit-Pop-Band Blur. Natürlich möchte ich den Anteil von Graham Coxon, Alex James und Dave Rowntree am künstlerischen als auch kommerziellen Erfolg der Formation nicht kleinreden, aber betrachtet nur einmal die Geschichte und die damit zusammenhängenden weiteren Erfolge anderer Musikgruppen, an denen er beteiligt war, dann stellt sich auf keinen Fall die Frage, wer hier auf jeden Fall eine treibende Kraft dahinter dargestellt hat. Dieser 1968 in London geborene Herr kann mit Recht als eine der auch heute noch künstlerisch aktivsten und vielseitig versiertesten Persönlichkeiten im Musik-Business angesehen werden: Damon Albarn. Man schaue sich nur mal die Bands und Projekte an, in denen er neben den großartigen Blur musiziert (hat) bzw. er beteiligt war/ist: The Good, The Bad & The Queen, Rocket Juice & The Moon, DRC Music, The Heavy Seas, sein Solo-Album (Everyday Robots von 2014), natürlich seine Arbeiten an Mali Music (2002), seine Organisationen (Africa Express z.B.), seine Soundtrack-Arbeiten, seine Oper Monkey: Journey To The West (2008), seine unzähligen Kollaborationen darüber hinaus (Massive Attack, The Strokes usw.) und und und…Zudem darf natürlich jene Band nicht vergessen werden, die neben Blur ebenfalls zu Albarns künstlerisch und kommerziell erfolgreichsten Formationen gehört: die Gorillaz. Sie wurde schon 1998 von ihm zusammen mit Jamie Hewlett (unter anderem Miterfinder der Comics um Tank Girl) gegründet. Somit zu einer Zeit, kurz nachdem Blur gerade Erfolge mit ihrem selbstbetitelten Album und vor allem der Single Song 2 gefeiert und sich erfolgreich vom Brit-Pop emanzipiert hatten. Mit der neuen Band ging es noch weiter weg vom Sound alter Tage, vor allem mit einer neuen visuellen Erscheinung. Denn handelte sich um eine aus vier animierten Figuren (repräsentativ für Albarn, Hewlett, Del Tha Funky Homosapien und Miho Hatori) bestehende Gruppe, die fortan einen wahrlich mannigfaltigen Soundmix zusammen mit verschiedensten namhaften Gästen (u.a. Ibrahim Ferrer, Dan The Automator) präsentieren sollte, der unter anderem unterschiedlichste Pop- und Rock-Richtungen, Hip-Hop, Electronica, Funk sowie verschiedene World Music-Elemente umfasste. Im Jahr 2001 wurde dies effektiv und für mich unvergesslich umgesetzt, nämlich auf dem selbstbetitelten Debüt! Wer erinnert sich nicht an die unvergleichlichen, von Jamie Hewlett (zum größten Teil in Zusammenarbeit mit Pete Candeland) gedrehten Videos zu den allesamt fabelhaften Singles Clint Eastwood, 19-2000, Rock The House und Tomorrow Comes Today? Ich habe sie erstmals klassisch im Musik-Fernsehen (VIVA, VIVA Zwei, MTV) gesehen und war sofort fasziniert! Was für fantastische, einige Ohrwürmer bereitende Klänge, die auch 20 Jahre nach Entstehung nichts von ihrer Zugkraft verloren haben. Die beiden direkten Nachfolger des Debüts – Demon Days (2005, mit der Super-Single Feel Good Inc.) und vor allem Plastic Beach (2010) –  haben mir ebenfalls unheimlich gut gefallen, doch das Original wird meiner Meinung nach nicht geschlagen. Neben Blur gehören auch die Gorillaz seitdem auf jeden Fall zu meinen All Time-Lieblingsbands!

P.S.: Ich hatte lange Zeit einen Klingelton von Rock The House. Eines Tages hatte ich vergessen das Handy auf „lautlos“ zu stellen und es ging während einer Vorlesung an der Uni los. Ein Kommilitone pfiff daraufhin sofort die Melodie mit. Spricht für die Beliebtheit und die Ohrwurm-Qualität der Gorillaz, oder?

Note: 1,3

https://www.gorillaz.com/    

     

Green Day – American Idiot

VÖ: 27.09.2004

Label: Reprise

Genre: Punk-/Alternative-Rock    

Da sind die US-Wahlen erst ein paar Tage her, da fiel mir ein, dass es da doch mal eine Band gab, die einen Grund sah, ein deutliches Statement zum damals aktuellen sozialpolitischen Geschehen abzugeben. Sie zeigten sich überaus kritisch gegenüber bzw. positionierten sich eindeutig gegen den US-Präsidenten dieser Zeit, George W. Bush. Es war ja bis zu den US-Wahlen 2004 einiges in dessen Amtszeit passiert, insbesondere natürlich der Irakkrieg 2003 und die Terroranschläge am 11. September 2001. Zu den Reaktionen, den Maßnahmen und den Äußerungen der Regierungsverantwortlichen auf die verschiedenen einschneidenden Ereignisse gab es genug zu kommentieren, vor allem dachten Billie Joe Armstrong, Mike Dirnt und Tré Cool an die junge Generation, die mit den Traumata und mit den Maßnahmen und den Folgen umzugehen hat (z.B. jene, die als Soldaten nach Irak oder auch Afghanistan geschickt wurden). Vor allem wurde thematisiert, dass die Regierung bewusst eine Atmosphäre der Angst schaffen und bewusst Lügen verbreiten würde, um in diesem Zusammenhang die folgenden politischen Schritte zu legitimieren.  Zu diesen Themen produzierten Green Day ein Konzept-Album, eine Rock-Oper, die die Geschichte des Jesus Of Suburbia erzählt, ein aus der unteren Gesellschaftsschicht stammender, von Frontmann Armstrong erdachter Charakter, sowie eines Widerstandkämpfers namens St. Jimmy und ein ebenfalls rebellischer Whatsername. Zwar gibt es natürlich Bezüge auf das damalige Politgeschehen – den Zustand der US-Gesellschaft und der Bush-Regierung –, doch so wirklich als politisch wurde das Werk American Idiot gar nicht gesehen, bis auf den vielsagenden Titelsong und Holiday. War diese Band es vorher überhaupt, trotz dieser den Kaliforniern immanenten Punk-Attitüde? Zumindest hatte ich persönlich nicht damit gerechnet, dass ein Album mit sozio-politischen Messages und – no offence! – solch hintergründigen Texten von ihnen erscheint. Zumindest war es so, dass ich den Werken von Green Day nach dem genialen Dookie (1994) – mit diesen fantastischen Kompositionen wie Basket Case, When I Come Around und Longview – selbst nicht mehr so viel Aufmerksamkeit schenkte. Es waren ja durchaus gute Alben – Insomniac (1995), Nimrod (1997) und Warning (2000), die allesamt interessante Songs aufboten, z.B. Brain Stew / Jaded, Good Riddance (Time Of Your Life) oder Warning –, die Kritiker/innen waren größtenteils begeistert, doch ich selbst fand nicht den Zugang. Der kommerzielle Erfolg hielt sich ohnehin in Grenzen. Das sollte sich mit American Idiot ändern, im Sommer 2004 hörte ich den besagten Punk-Rock-Titelsong und war sehr angetan, auch heute noch halte ich ihn für einen der besten Vertreter der 2000er Jahre.  Doch ich rechnete wirklich nicht damit, dass das dann ein Monat später veröffentlichte zugehörige Album so großartig werden würde. Grandiose Songs, die in mehrere Abschnitte unterteilt und sehr vielseitig sowie unglaublich offen gegenüber den verschiedensten Genres außerhalb des Punk-/Alternative-Rock angelegt sind (sogar u.a. Lateinamerikanische Musikstile und Polka). Was für Kompositionen, egal ob Jesus Of Suburbia, Holiday / Boulevard Of Broken Dreams, Wake Me Up When September Ends oder Homecoming.  Bis heute gehört das Werk zu meinen Lieblingen. Ich persönlich kann mich auch mit den Texten und den Messages identifizieren. Ich belasse es jetzt mal bei dieser politischen Stellungnahme und ziehe keine Parallelen zur Gegenwart. Ich finde es nur irgendwie passend, dass 2016 das Video zum Song American Idiot in Dauer-Rotation auf VIVA lief. So gut wie auf American Idiot war Green Day danach nicht mehr, war ja auch alles nicht mehr so ambitioniert. Trotzdem, für dieses Werk und Dookie werde ich den US-Amerikanern wohl auf ewig dankbar sein!

Note: 1,7

https://greenday.com/

 

Die Goldenen Zitronen – More Than A Feeling

VÖ: 08.02.2019

Label: Buback

Genre: Electronica / Avantgarde / (Alternative-/Indie-)Rock

Wer mal mag, kann sich bei YouTube mal anschauen, was für eine überaus interessante, vielseitige Persönlichkeit Schorsch Kamerun ist. Ich habe mir beispielsweise eine Aufnahme angesehen, wo er Gast in der damals von Charlotte Roche moderierten VIVA Zwei-Sendung Fast Forward (muss aus dem Jahr 2000 sein) war, in der er unter anderem über Christoph Schlingensief, seine eigenen Theaterarbeiten  oder den Hamburger Golden Pudel Club (er betrieb ihn einmal zusammen mit Rocko Schamoni) erzählt. Einige werden ihn allerdings natürlich auch als Sänger und Gründungsmitglied der Goldenen Zitronen (zusammen mit Ted Gaier) kennen, die als eine der Vorläuferbands der sogenannten „Hamburger Schule“ bezeichnet werden (die eigene Haltung  wird sicherlich durch das 1998 veröffentlichte Album Dead School Hamburg (Give Me A Vollzeitarbeit) recht eindeutig zum Ausdruck gebracht worden sein). Waren sie zunächst noch eher mit Punk und Rock bekannt geworden, der musikalisch eher „spaßig“ wirkte ( aber auch schon damals mit teils ziemlich sarkastischen Texten aufwartete), wurde es spätestens Anfang der 1990er Jahre mit einer stilistischen Erweiterung musikalisch spannend, man positionierte sich auch politisch. In dem auf Punkrock  (1991) befindlichen 80 Millionen Hooligans, aber auch auf dem fantastischen Album  Das bißchen Totschlag (1994) wurde in den Texten kein Blatt vor dem Mund genommen. Die Hamburger beklagten unter anderem angesichts der Brandanschläge (u.a. in Rostock, Hoyerswerda, Solingen und Mölln) sowie weiterer Übergriffe auf Ausländer das fehlende Engagement gegen Rassismus. Dem setzte man zum Beispiel in dem Titelsong ein Video entgegen, das damalige, eine heile Welt vermittelnde Werbeclips persiflierte. Die Goldenen Zitronen sind also für mich persönlich zum Einen wegen der Beibehaltung und Verfolgung der Ur-Idee des Punk (auch wenn dieser im Soundkosmos nicht mehr die zentrale Rolle spielt) – z.B. Kritik an bewährten gesellschaftspolitischen Strukturen auszuüben  und im Generellen Neues auszuprobieren –, zum Anderen eben durch die originellen Kontraste von Musik und Text spannend. Es trifft sich gut, dass die Band in Anbetracht gegenwärtiger gesellschaftlicher Entwicklungen, der entsprechenden Reaktionen der Politik sowie dem Umgang der Medien  damit,  sich wieder zu Wort meldet. Die Goldenen Zitronen stellen sich die unterschiedlichsten Fragen, z.B. wieso bestimmte Politiker so erpicht darauf sind, Mauern zu bauen oder weshalb manche (letztendlich rassistische) Formulierungen salonfähig geworden sind. Wirklich hintergründige, zynisch-gewitzte Texte haben also weiterhin Bestand! Was mich aber auch immer noch überzeugt ist die Musik, denn es sind zeitgemäße Electronica- und Avantgarde-Sounds, die hier präsentiert werden. Auch wenn das im Gesamtbild nicht so genial wie auf Das bißchen Totschlag oder auch Economy Class ist, eines steht fest: Die Goldenen Zitronen sind immer noch im Game!

Note: 2,3 (mit Potential nach oben)

http://www.die-goldenen-zitronen.de/

 

Herbert Grönemeyer – Tumult

VÖ: 09.11.2018

Label: Universal

Genre: Pop / Rock

Am heutigen Samstag wird bei 3sat ein Konzert aus dem vergangenen Oktober gezeigt, in dem Herbert Grönemeyer sein neustes Album Tumult vorstellte. Durch die generelle Berichterstattung, die unterschiedlichen Reaktionen der Kritiker, habe ich mich nun ermutigt gefühlt, es einmal in der Rubrik „Kontrovers“ zur Diskussion zu stellen. Ich habe ehrlich gesagt kaum daran geglaubt, dass ich mich noch einmal mit einem Werk des Sängers beschäftigen würde. Die letzten Veröffentlichungen haben mich überhaupt nicht mehr interessiert, ich fürchtete, dass er zumindest mich nicht mehr überraschen könne. Dies hat er nun getan, worauf ich im Verlauf des Textes noch einmal genauer eingehe. Kommen wir kurz zu meinen Erinnerungen im Zusammenhang mit der Diskografie und öffentlichen Auftritten und Engagements Grönemeyers. Klar, ich habe die Filme gesehen, wie z.B. Das Boot oder auch seine Mitwirkungen an den Corbijn-Werken Control und A Most Wanted Man. Auch dass er Wiederveröffentlichungen über sein Label Grönland Records erwirkt hat (u.a. von Neu!), hat mir imponiert. Natürlich kenne ich auch die Klassiker von ihm, zum Beispiel von 4630 Bochum. Ich kann mich vor allem noch genau erinnern, dass ich vor 16 Jahren – mein Gott ist das lange her – irgendwie das Gefühl hatte, dass bestimmt in jedem deutschen Haushalt die CD von Mensch, dem elften Studioalbum von Herbert Grönemeyer vorrätig sein müsse. Es ist immerhin bis heute der meistverkaufte Tonträger in Deutschland (über 3 Millionen Mal verkauft). Von der musikalischen Qualität bin ich ebenso wie so viele überzeugt, denn es ist dem Sänger gelungen, starke Songs mit emotionalen und anspruchsvollen Texten zu präsentieren. Er verarbeitete unter anderem den Krebstod seiner damaligen Frau und seines Bruders (u.a. auf dem tollen Titelsong und Der Weg). So komme ich nun zu Tumult, denn hier sind im Vorfeld anspruchsvolle, gesellschaftsrelevante Lyrics angekündigt worden (der Release am geschichtsträchtigen 09.11. ist wohl auch kein Zufall). Angesichts aktueller soziopolitischer Geschehnisse und Entwicklungen ruft Grönemeyer zu Toleranz, Demokratiebewusstsein und Zivilcourage  auf, was unter anderem in Doppelherz / İki Gönlüm überzeugend zum Ausdruck kommt. Andere Songs haben ebenfalls gute Texte aufzubieten, sind musikalisch jedoch nicht so kraftvoll. Denn die Balance zwischen vorwärtsbewegenden, rhythmisch variantenreichen und balladenhaften Melodien hält manchmal positive Überraschungen bereit, andererseits gibt es auch Songs, die mir nicht so im Gedächtnis geblieben sind. Aber ein größtenteils positiver Eindruck bleibt bestehen. So würde ich als Fazit sagen, dass Grönemeyer ein Album veröffentlicht hat, das wieder ein wenig aufhorchen lässt, was mich überrascht. Was sagt Ihr dazu? Würde mich über ein Feedback sehr freuen.

Note: 2,7

 

The Good, The Bad & The Queen – Merrie Land

VÖ: 16.11.2018

Label: Warner

Genre: Indie-/Folk-/Alternative-Rock

So kann man sich irren: ich bin bis vor kurzem fest davon ausgegangen, dass das neue Album der britischen „Supergroup“ mit dem auch heute noch wunderbaren Namen The Good, The Bad & The Queen mit dieser höchst prominenten Besetzung die Nummer drei in deren Diskografie einnimmt. Es ist aber nach dem großartigen Debüt – das nun auch schon fast 12 Jahre (!) auf dem Buckel hat – dessen Nachfolger. Zu meiner Verteidigung: Frontmann Damon Albarn, hat ja über die Jahre nun über seine berühmteste Hauptband Blur hinaus eine riesige Palette an Nebenprojekten gegründet und mit ihnen die unterschiedlichsten musikalischen Felder erfolgreich beackert – sowohl in kreativer als auch kommerzieller Hinsicht. Wer war da nicht alles? Zuletzt wieder mit Gorillaz, früher mal Rocket Juice & The Moon oder seine Zusammenarbeiten mit afrikanischen Musikern, ja sogar mit Blur war er ja zwischendurch wieder da, er hat die unterschiedlichsten Stilarten und Gattungen bearbeitet. Es durfte auch gerne ungewöhnlich und ausgefallen werden! Ja und jetzt hat er wieder Paul Simonon , Simon Tong und Tony Allen sowie Produzentenlegende Tony Visconti um sich geschart. Als ich letzte Woche dann endlich Merrie Land hören konnte, war ich zunächst noch etwas unstimmig. Doch nach mehrmaligem Hören muss ich sagen, dass dieses Album wirklich gelungen ist. Es wird hier ein bissig-kritischer, meiner Meinung absolut  treffender Kommentar zu einem für Großbritannien zurzeit zentralen und schicksalsträchtigen Thema abgegeben: klar, dem „Brexit“! Die Sounds dazu sind vielfältig und interessant gestaltet. Es werden Elemente von britisch-traditionellen Gattungen (z.B. vom Shanty) eingearbeitet und – für Albarn typisch – mit den unterschiedlichsten, auch außereuropäischen Klängen kombiniert. Das ist wirklich toll! Eines wird hiermit auch wieder bewiesen, ohne die Klasse seiner unbestritten ebenso wichtigen Mitmusiker schmälern zu wollen: Albarn – egal welches Projekt er angeht – ist einfach ein Genie!

Note: 2,0

https://www.thegoodthebadandthequeen.com/

 

Gorillaz – The Now Now

VÖ: 29.06.2018

Label: Parlophone

Genre: (Electro-/Synthie-)Pop / Funk / Soul

Für mich kam das schon ein wenig überraschend, dass die Gorillaz ein neues Album veröffentlichen, etwas mehr als ein Jahr nach ihrem letzten. Ich muss zugeben, dass – obwohl die Briten um Damon Albarn und Jamie Hewlett (die Band wird dieses Jahr schon 20 Jahre alt!) zu meinen All-Time Favoriten gehören – ich auch jetzt nicht in totale Begeisterung versetzt wurde, meine Erwartungen nicht die höchsten waren. Dies liegt daran, dass mir der besagte letzte Release Humanz (er landete hier bei hicemusic in der Kategorie „Kontrovers“) nicht wirklich zusagte. Irgendwie wirkte das zu bemüht, zu sehr an angesagten Trends (vor allem Hip-Hop und R&B) orientiert, ohne die individuelle Note, die die Gorillaz seit jeher ausgezeichnet hat, einzubringen. Viele tolle Gäste (u.a. Danny Brown, Grace Jones, Benjamin Clementine) waren darauf vertreten, jedoch war das in meinen Augen nicht jene vergleichbare  Magie, die ich verspürte, wie als ich damals die Kooperationen mit  Del The Funky Homosapien, Tina Weymouth oder De La Soul, ja auch Bobby Womack und Snoop Dogg hörte (es wurde wohl auch von vielen kritisiert, dass das Album mit so vielen Features vollgepackt sei). Dann glaubte ich ohnehin an eine eventuelle Bonus-LP, die nicht verwendetes Material aus den Humanz-Sessions versammeln würde. Kein Wunder also, dass ich da wenig zuversichtlich war. Nun, vor ein paar Wochen hörte ich dann die Vorabsingle Humility bei 1Live (mit George Benson), eine wirklich eingängige, frische Nummer, die dank Multitalent Albarns Gesang so angenehm entspannt rüberkam, wie ich es von den Gorillaz früher kannte. Insgesamt kann The Now Now, das mich vom allgemeinen Klangbild stark an Plastic Beach (aber nicht nur, weil Snoop Dogg erneut als Gast vertreten ist) erinnert, mit teilweise mit hübschen Melodien, netten Texten und einer Crew punkten, die scheinbar wieder motivierter ist. Das ist dann nicht so groß wie die ersten drei Studioalben (allen voran das selbstbetitelte Debüt), jedoch interessanter als Humanz, keine Frage. Hat manchmal ein paar kleine Durchhänger, jedoch gerade zum Ende hin gefällt The Now Now mir gut!

Note: 2,3

http://www.gorillaz.com/

 

Get Well Soon – The Horror

VÖ: 08.06.2018

Label: Caroline

Genre:  (Kammer-)Pop, Indie-/Folk-Rock

Ich habe in den letzten Jahren stets den Fehler gemacht, die deutsche Band Get Well Soon um Konstantin Gropper zu unterschätzen bzw. ihr zunächst nicht die nötige Aufmerksamkeit zu widmen! Das Album LOVE (2016) beispielsweise habe ich damals schon für gut befunden, kann aber in der Nachbetrachtung sagen, dass es mir heute noch besser gefällt. Ist ja auch wirklich fabelhafter orchestraler Pop, der einem darauf geboten wird. Der Titel macht klar, um was es zentral ging: um die Liebe. Zwei Jahre später wird es wesentlich düsterer, „The Horror“ ist da ja mehr als deutlich. Klingen der Album- und einzelne Songtitel vielleicht zunächst etwas plakativ (Nightmare z.B.), ist die Musik in Verbindung mit den Texten umso spannender. Natürlich können Get Well Soon wieder mit ihrer instrumentellen Ausgestaltung punkten, sie ist in einigen Momenten wirklich ausgezeichnet gelungen. Die Songs wirken für mich zu keinem Zeitpunkt überproduziert, Gropper und seine Mitstreiter wissen genau, wie sie die Thematik – Alpträume, die Furcht vor dem Bösen etc. – eindringlich und mitreißend zum Ausdruck bringen können. Die Vielseitigkeit von Get Well Soon haben bereits in der Vergangenheit so einige Größen erkannt, z.B. Wim Wenders (oder zumindest Personen aus dessen Umfeld, Gropper und Co. trugen ein paar Songs für den Soundtrack von Palermo Shooting bei), mit The Horror bestätigen sie, weshalb sie auch momentan zu den spannendsten Acts in Deutschlands Indie-Szene zählen (das Mainstream-Potential ist aber auch nicht zu unterschätzen, das Album hat es erneut in die Top 20 der deutschen Charts geschafft). Filmartige Melodien sind zu hören, die stets einen Spannungsbogen aufweisen und sich unterschiedlichen Stilrichtungen (u.a. Jazz) widmen! In diesem Fall hoffe ich, die Größe von The Horror schneller zu erkennen, ich bin optimistisch!

Note: 2,0 (nach den ersten Eindrücken, hat auch Potential nach oben)

https://www.youwillgetwellsoon.com/

 

The Grizzled Mighty – Crooked Little Finger

VÖ: 01.11.2017

Genre: Blues-/Garage-Rock

Label: One RPM

Ich habe das hier bei hicemusic schon einmal erwähnt, dass ich ein Riesenfan der White Stripes bin. Ich kann auch bereits jetzt spoilern, dass im Rahmen der „Classics“-Reihe mindestens eines der Alben des Detroiter Duos besprochen wird. Über die „Fußballhymne“ Seven Nation Army hinaus – die eben nicht „nur“ eine ist, der Song gehört sicherlich zu meinen Favoriten des letzten Jahrzehnts – hat die Band mir so viel gegeben, ich werde sie immer lieben. Auch wenn ich zugeben muss, dass ich  die letzten Werke nicht mehr ganz so genial fand, ist es für mich sehr schade, dass die Whites nicht mehr zusammen musizieren. So hätte ich sicherlich nichts dagegen, wenn sie sich mal wieder zu einer Reunion entschließen würden (auch wenn es nur für ein paar Live-Shows wäre). Die Sachen, die Jack White solo oder mit den Raconteurs sowie Dead Weather gemacht hat, haben mir zum größten Teil schon ziemlich gut gefallen, allerdings nicht so sehr wie wenn er mit Meg die Schnittstellen zwischen Rock, Blues und Punk ergründet hat. Vielleicht ist es nun aber auch so, dass in diesen Soundsegmenten ein wenig die neuen Ideen fehlen. Andererseits gibt es ja die eine oder andere Band, die noch etwas zu erzählen hat. Das folgende Duo aus Seattle beispielsweise, über das im Pressetext folgendes geschrieben wird: „Stellt euch die White Stripes auf Steroiden vor und ihr bekommt ein Gefühl dafür was THE GRIZZLED MIGHTY ausmacht.“ Es ist zumindest so, dass Faustine Hudson und Ryan Granger mit dem 2015 veröffentlichten, offensiv nach vorne treibenden Closed Knuckle Jaw, aber auch mit ihren zuvor erschienenen Werken die härtere, rohere Variante der Garage-/Blues-Schule zum Ausdruck brachten. Die Vorabsingle des neuen Albums, Set A Light, schlägt in eine ähnliche Kerbe und verbreitet ordentlich Laune, es geht soundtechnisch schon in Richtung von Royal Blood. Das gilt ebenso für die weiteren Songs. Ich muss gestehen, dass mich das Album noch nicht ganz gepackt hat, es fehlen mir noch ein wenig jene individuell ausgearbeiteten Momente der erwähnten Vorgänger, ich bin jedoch überzeugt, dass sich das sich meine Meinung ändern kann/wird. Braucht halt noch etwas Zeit! Glühende Fans des Blues-/Garage-Rock werden auf jeden Fall ihren Spaß haben!

P.S.: The Grizzled Mighty werden als eine absolut fantastische Live-Band gefeiert. Davon könnt Ihr euch ab nächster Woche selbst überzeugen, wenn sie nach Europa kommen. Unten findet Ihr noch einmal die genauen Daten

Note: 2,7 (mit Potential nach oben)

https://www.thegrizzledmighty.com/

 

 

Die Tourdaten  (die Deutschland-Termine sind fett hervorgehoben):

16.11. Röda | Steyr (AT)

17.11. Anziehbar | Dornbirn (AT)

18.11. Musig in der Beiz Festival | Wil (CH)

21.11. Lovelace Hotel | München (DE)

22.11. Rote Fabrik | Zürich (CH)

23.11. Fluc | Wien (AT)

24.11. Club Glam | Feldbach (AT)

25.11. Fümreif | St.Georgen (AT)

26.11. Stara Pekarna | Brno (CZ)

28.11. Cafe Glocksee | Hannover (DE)

29.11. Helgas Stadtpalast | Rostock (DE)

30.11. Sage Club | Berlin (DE)

01.12. Kasseturm | Weimar (DE)

02.12. Bolleke | Duisburg (DE)

04.12. Kulturzentrum K19 | Kassel (DE)

05.12. Lost Weekend | München (DE)

06.12. Hex | Denklingen (DE)

07.12. Zelig | Lausanne (CH)

08.12. Bar 59 | Luzern (CH)

09.12. 8304 Bar | Zürich-Wallisellen (CH)

Spotlight On: The Grizzled Mighty

PhotoCredit: Stephanie Severance

 

Neues Album: Crooked Little Finger (VÖ: 01.11.2017)

 

Infos zu: The Grizzled Mighty

Genre: Blues-/Garage-Rock

Wir alle wissen, was für eine herausragende Stadt Seattle ist, vor allem wenn es um Musik geht (ich habe es hier bei hicemusic sicher nicht zum ersten Mal erwähnt). Mir fällt da als erstes natürlich der Grunge ein, kamen ja Ende der 1980er und Anfang bis Mitte der 1990er Jahre die großen Bands des Genres aus der Stadt an der Westküste der USA oder machten sie in diesem Zusammenhang berühmt: Nirvana, Pearl Jam, Soundgarden, Alice In Chains u.a. Von gegenwärtigen Indie-Musiker/innen gibt es ebenso nicht wenige, die sich einen Namen gemacht haben, die Fleet Foxes, Death Cab For Cutie, Modest Mouse, Band Of Horses uvm. Nun bin ich auf eine weitere Band aufmerksam geworden, die sich einer Musikrichtung verschrieben hat, die mal von den White Stripes und den Black Keys so eindrucksvoll ins neue Jahrtausend geholt, in die Moderne transferiert wurde, der Garage-/Blues-Rock. Wer jetzt glaubt, The Grizzled Mighty würde nur einen müden Abklatsch von den Genannten aufbieten, der irrt gewaltig! Klar, es gibt musikalische Parallelen, Faustine Hudson und Ryan Granger sind zudem wie die Whites ein Frau-Mann-Duo, dennoch hat man es geschafft, sich einen individuellen Schliff zu geben, eigene Interpretationen zu entwickeln. Dies wird auf ihrem am 01. November erscheinenden Album Crooked Little Finger sehr schön nachzuhören sein, versprochen! Zudem werden die Beiden in ihrer Heimat USA für ihre fantastischen Live-Shows gefeiert. Davon könnt ihr euch ab nächstem Monat überzeugen, The Grizzled Mighty kommen auf Tour in den deutschsprachigen Raum. Die genauen Daten findet ihr unten. Nicht verpassen!

So trifft es sich gut, dass ich Ryan Granger zu dem neuen Album befragen konnte, ebenso zu seinem Wissen über die Musik-Szene in Seattle. Äußerst interessant, viel Spaß beim Lesen!

 

Interview

  1. Ihr seid aus Seattle, das berühmt für seine großartigen Künstler ist. Kannst Du uns etwas über die lokale Musik-Szene und insbesondere Eure persönlichen Erfahrungen erzählen?

Die Musik-Szene in Seattle ist eine der besten in der Gegend. Sie ist in hohem Maße eine unterstützende Gemeinschaft, in der Künstler/innen aller Genres sich für andere Künstler/innen, die gut vorankommen, begeistern. Dort gibt es eine beträchtliche Menge an Musiksuchenden, die zu den lokalen Shows gehen, um die nächste Nachwuchsband zu finden. Dort sind einige großartige Abnehmer mit KEXP und 107.7 The End, die wirklich dabei helfen, dass ein/e Künstler/in gehört wird. Es ist eine tolle Szene, um seine ersten eigenen Erfahrungen zu sammeln. Wir sind sehr glücklich, Seattle als unseren Heimatstandpunkt zu haben.

  1. Euer neues Album Crooked Little Finger wird hier am 01. November veröffentlicht. Kannst Du in Deinen eigenen Worten beschreiben, was musikalisch zu erwarten ist? Gibt es markante Änderungen bezüglich des Sounds im Vergleich zu Euren vorherigen Veröffentlichungen?

Crooked Little Finger ist definitiv ein wenig anders als die vorherigen Alben. Es ist psychedelischer. Ich wollte eine Richtung zwischen hart und melodisch einschlagen. Gesanglich wollte ich mich herausfordern, indem ich etwas anderes mache und nicht jene Zeile singe, die ich anfangs erdacht habe. Es trägt zu einer anderen Stimmung als auf den vorherigen Alben bei, von der ich begeistert bin, sie zu teilen.      

  1. Wer sind Eure Vorbilder? Hat jemand von ihnen einen besonders großen Einfluss auf Eure Sounds, speziell jenem auf Eurer neuen Platte?

Für dieses Album habe ich spezifische Künstler/innen angesehen, von denen ich annahm, dass sie eine ähnliche Stimmung erzeugen würden wie jene, für die ich mich entschieden habe. Ich liebe das, was Josh Homme macht und ich habe eine Menge Queens Of The Stone Age gehört. Auf Repeat lief auch Ty Segall, Black Rebel Motorcycle Club, Black Angels, Fu Man Chu, Jim James. Ich habe ebenso einige ältere Alben gehört, die eine Menge psychedelischer Elemente beinhalten, wie Muddy Waters‘ Electric Mud, Led Zeppelins II, Santana III und Black Sabbath’s Paranoid.

  1. Welche Themen behandelt Ihr in euren Texten? Sind aktuelle gesellschaftspolitische Bezüge zu finden?

Die Songs variieren hinsichtlich ihres Inhalts über Liebe, Verlust, Drogen und Trieb. In ihnen sind  ebenso gesellschaftspolitische Elemente enthalten. Ich war vor einem Jahr im High Line Park in New York City, um ein wenig zu schreiben, als eine Bombe nicht weit entfernt von mir hochging. Die erste Single Set A Light wurde wegen des Bombenanschlags in Chelsea geschrieben.

  1. Ab Mitte November werdet Ihr auf Tour nach Europa kommen, unter anderem auch Deutschland. Gibt es hierzulande Bands (egal ob diese noch aktiv sind oder nicht), die Euch ein Begriff sind, deren Musik Ihr besonders schätzt?

Die Scorpions!

 

Vielen Dank!

 

Video

Der Clip zum Song Chantael, zu hören auf dem tollen Vorgänger Closed Knuckle Jaw (2015):

 

 Hier ein Video zu WallFlower aus ihrem selbstbetitelten Debüt (2012):

 

Der großartige Live-Aufritt bei oben genannten KEXP in voller Länge:

 

Audio

Die neue Single Set A Light hier vorab im Stream:

 

Tour

Hier die genauen Daten (die Deutschland-Termine sind fett hervorgehoben):

16.11. Röda | Steyr (AT)

17.11. Anziehbar | Dornbirn (AT)

18.11. Musig in der Beiz Festival | Wil (CH)

21.11. Lovelace Hotel | München (DE)

22.11. Rote Fabrik | Zürich (CH)

23.11. Fluc | Wien (AT)

24.11. Club Glam | Feldbach (AT)

25.11. Fümreif | St.Georgen (AT)

26.11. Stara Pekarna | Brno (CZ)

28.11. Cafe Glocksee | Hannover (DE)

29.11. Helgas Stadtpalast | Rostock (DE)

30.11. Sage Club | Berlin (DE)

01.12. Kasseturm | Weimar (DE)

02.12. Bolleke | Duisburg (DE)

04.12. Kulturzentrum K19 | Kassel (DE)

05.12. Lost Weekend | München (DE)

06.12. Hex | Denklingen (DE)

07.12. Zelig | Lausanne (CH)

08.12. Bar 59 | Luzern (CH)

09.12. 8304 Bar | Zürich-Wallisellen (CH)

 

Web

https://www.thegrizzledmighty.com/

https://de-de.facebook.com/TheGrizzledMighty/

Grizzly Bear – Painted Ruins

VÖ: 18.08.2017

Label: RCA

Genre: Indie-/Art-/Folk-Rock

Wow, ist das auch schon wieder 5 Jahre her, als das fabelhafte Shields veröffentlicht wurde! Damit haben sich die New Yorker  ja fast so viel Zeit für ein neues Album gelassen wie die ebenfalls experimentell veranlagten Indie/Folk-Kollegen aus Seattle, die Fleet Foxes. Letztere haben mit Crack-Up dieses Jahr bereits ein wirklich wundervolles Comeback hingelegt. Wie sieht es also mit Grizzly Bears neuer Veröffentlichung  aus? Klar ist, dass nach den zuvor erschienenen Werken die Erwartungen ausgesprochen hoch sind. Der Schreiber dieser Zeilen muss zugeben, dass er das von Kritikern bereits gelobte Debüt Horn Of Plenty, welches Ende 2004 herausgebracht wurde, nicht wirklich oft gehört hat (dies sollte unbedingt noch einmal nachgeholt werden). Sänger Ed Droste sagte später selbst, dass alles noch semi-professionell aufgenommen wurde, der Lo-Fi-Sound der Anfangszeit nicht unbedingt in seiner Gesamtheit so gewollt war. Trotzdem war der experimentelle Charakter höchst spannend, ließ erkennen, dass da eine ganz individuelle, progressive und mit reichlich Psychedelia angereicherte Mixtur aus Indie-/Folk- und Art-Rock entstand, was spätestens deutlich wurde, als Grizzly Bears folgende Alben via Warp Records veröffentlicht wurden, einem der Aushängeschilder für jegliche experimentelle Klänge (gerade zu einer Zeit als sich das „Intelligent Dance Music“-Label auch für Indie-Sounds öffnete). Yellow House (2006) und auch die ein Jahr später erschienene EP Friend waren bereits klasse, noch besser waren dann Veckatimest (2009, mit der großartigen Single Two Weeks) sowie das oben erwähnte Shields (u.a. mit den gleichfalls fantastischen Songs Yet Again und Sleeping Ute). Wenn man nun die neue (nicht mehr bei Warp herausgebrachte) Platte Painted Ruins hört, wird deutlich, dass die lange Pause gut getan zu haben scheint und absolut konstruktiv genutzt wurde. Es gibt zwar gewisse sofort erkennbare Elemente, wie z.B. den mehrstimmigen Gesang, komplexe instrumentelle Arrangements etc. Aber wie es den US-Amerikanern gelingt, die Zutaten zu variieren, mit neuen klanglichen Ideen zu kombinieren und damit insgesamt den Indie-Folk auf ein neues Level zu heben, ist absolut bewundernswert. Diese Melodien sind sowas von mitreißend, erzeugen eine warme, liebevolle Atmosphäre, überraschen immer wieder auf das Neue. Ein starkes Comeback, hicemusic ist wirklich angetan davon!

Note: 1,7                   

http://grizzly-bear.net/

 

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