Bright Eyes – Down In The Weeds, Where The World Once Was

VÖ: 21.08.2020

Label: Dead Oceans

Genre: Indie-Rock/-Folk / Emo

Da war ich doch überrascht zu sehen, dass das letzte Werk – The People’s Key – von Bright Eyes neun Jahre alt ist. Die Band selbst hatte ja seitdem auch nicht mehr existiert und ist erst dieses Jahr zurückgekehrt. Wie zu hören ist, war diese Trennung damals wohl nicht mehr zu verhindern. Habe ich irgendwie alles nicht mitbekommen. Ich merke generell, dass ich nicht mehr wirklich den Überblick darüber habe, was Frontmann Conor Oberst in den letzten Jahren gemacht hat. Da waren halt einige Projekte, in denen der 40-Jährige seitdem engagiert war, zum Beispiel seine Solo-Sachen bzw. diejenigen mit der Begleitband The Mystic Valley Band. Oder die wiedervereinigten Desaparecidos oder jetzt zuletzt mit Phoebe Bridgers das aufregende Better Oblivion Community Center. Dann die 2016 erschienenen Wiederveröffentlichungen einiger Albumklassiker. Nicht zu vergessen seine Mitwirkungen an verschiedenen Alben (z.B. von Maria Taylor) und den Aktivitäten rund um die Labels Saddle Creek oder Team Love. Man muss sagen, dass nicht alles, was Oberst da präsentiert hat, jetzt großartig innovativ war, doch irgendwie konnte er zeigen, dass im Bereich von Indie-Rock, Folk und Emo er immer noch Spannendes abliefern kann, er vor allem in seinen Texten markante Stellungnahmen zu verschiedenen Themen einnimmt, er das Songwriting generell immer noch perfekt beherrscht. Klar waren da die Großtaten der 2000er Jahre, vor allem die beiden 2005er Werke I’m  Wide Awake, It’s Morning und Digital Ash In A Digital Urn. Da anzuschließen ist wohl schwer möglich, aber das muss ja auch nicht so sein. Mit Down In The Weeds, Where The World Once Was hat er ein wirklich starkes Album. Es bietet nicht nur wundervolle und komplexe instrumentelle Arrangements und im Gesamten eine atemberaubende Produktion mit diesem Größenwahn im positiven Sinne  (u.a. opulente Orchestrierungen, originelle eingesetzte Samples oder markante Gastauftritte z.B. von Red Hot Chili Peppers‘ Flea), sondern auch starke Texte, die uns in diesen schweren Zeiten Mut machen sollen. Oberst selbst verarbeitet den Tod seines Bruders (das Album ist diesem gewidmet) und ruft dazu auf, optimistisch zu bleiben. Ich muss dabei zugeben, dass ich nicht alles entschlüsseln kann, angesichts vieler Metaphern und anderer origineller Methoden. Das macht aber natürlich auch das Spannende aus. Ein Comeback, das wirklich überaus gelungen ist, mit einem wunderbaren Album und starken Songs!

Note: 2,0

https://www.thisisbrighteyes.com/

 

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