Februar 2019

Cherry Glazerr – Stuffed & Ready

VÖ: 01.02.2019

Label: Secretly Canadian

Genre: Indie- /Alternative-Rock

Vor ziemlich genau 2 Jahren schrieb ich an dieser Stelle über die zweite Platte Apocalipstick, dass diese  Laune bereiten würde, was ich zumindest in musikalischer Hinsicht über den Nachfolger Stuffed & Ready nicht so ganz sagen mag. Das ist zwar handwerklich gut gemachter alternativer Rock, den man aber doch sicherlich schon einige Male in dieser Art zu Gehör bekommen hat. Was mir allerdings imponiert, ist die Cleverness der Texte, in denen sich recht sarkastisch sozio-politischen Themen genähert wird, Persönliches von der Band aus L.A. jedoch ebenso nicht ausgeklammert wird. Also, insgesamt „nur“ okay!

Note: 2,7

http://cherry-glazerr.com/

 

 

Girlpool – What Chaos Is Imaginary

VÖ: 01.02.2019

Label: Anti

Genre: Indie-/Alternative-Rock

Wo wir schon bei Bands aus Los Angeles sind, so recht anfreunden kann ich mich leider ebenso (noch?) nicht mit den Sounds von Girlpool auf ihrem neuen Album What Chaos Is Imaginary. Auch hier: zwischendrin spielen Cleo Tucker und Harmony Tividad ihre Stärken im textlichen Bereich (es geht vor allem um persönliche Erfahrungen in den letzten Jahren, die verarbeitet werden) aus, was in manchen Momenten durch die begleitende Musik stark zum Ausdruck gebracht wird (z.B. in Hire oder dem Titelsong). Nur wie gesagt leider zu selten, um so richtig zu beeindrucken!

Note: 2,7

http://www.girlpoolmusic.com/

 

 

Jungstötter – Love Is

VÖ: 01.02.2019

Label: PIAS

Genre: Indie-Pop/-Rock, Art Rock

Nachdem die Rheinland-Pfälzer von Sizarr sich letztes Jahr aufgelöst haben, macht deren ehemaliger Sänger Fabian Altstötter halt solo weiter. Als ich die ersten Töne von Love Is hörte, war für für mich relativ schnell klar, wen er da gesanglich nacheifert, vor allem Mark Hollis von den bis heute einzigartigen Talk Talk, aber auch Scott Walker und Nick Cave. Das macht er natürlich nicht annähernd so genial, dennoch gelingen Altstötter ein paar wirklich beeindruckende stimmliche Leistungen. Die Musik dazu ist erfreulicherweise sehr abwechslungsreich ausgestaltet!

Note: 2,3

https://de-de.facebook.com/jungstotter/

 

 

Moritz Krämer – Ich hab‘ einen Vertrag unterschrieben 1 & 2

VÖ: 01.02.2019

Label: Tapete

Genre:  Indie-Pop / Folk

Ich finde nicht, dass der Musikexpress übertreibt, denn auch in meinen Augen gehört Moritz Krämer zu den besonderen Vertretern von deutschen Singer/Songwritern. Das hat er zuletzt als Teil von Die Höchste Eisenbahn unter Beweis gestellt, aber erneut ebenfalls als Solo-Sänger. Auf dem zweiteiligen neuen Werk widmet er sich aus unterschiedlichen Perspektiven vor allem der Liebe. Das könnte langweilig sein, ist es aber nicht! Wen wundert’s?

Note: 2,3

http://www.moritzkraemer.de/

 

 

Rustin Man – Drift Code

VÖ: 01.02.2019

Label: Domino

Genre: Art-/Psychedelic-Rock

Wer von Euch lieben Lesern erinnert sich noch an das erste Album, das der ehemalige Bassist von Talk Talk, Paul Webb, als Rustin Man eingespielt hat? Es handelt sich um das Meisterwerk Out Of Season (2002), das in Zusammenarbeit mit der wunderbaren Portishead-Sängerin Beth Gibbons entstand. Nun ist er nach über eineinhalb Dekaden zurück und präsentiert auf Drift Code detailreiche und anspruchsvoll instrumentierte progressive und psychedelische Sounds, die mir sehr zusagen. Webbs Stimme erinnert mich stark an den Meister Robert Wyatt. Hört mal bitte rein!

Note: 2,3

https://www.rustinman.com/

 

 

LCD Soundsystem – Electric Lady Sessions

VÖ: 08.02.2019

Label: DFA

Genre: Electronica / Dance-Punk / Synthie-Pop

James Murphy hat mit seiner Band wieder einmal ein Live-Album eingespielt (das dritte insgesamt, nach den London Sessions und The Long Goodbye: LCD Soundsystem Live At Madison Square Garden), auf dem vor allem die fantastischen Coverversionen von The Human League, Heaven 17 und Chic hervorstechen!  Doch auch die verschiedenen Neueinspielungen von Eigenkompositionen der drei letzten Studioalben sind ziemlich originell. Wie sang Murphy einst: „You wanted a hit, but maybe we don’t do hits”. Ja nee, is’ klar, James 🙂

Note: 2,3

https://lcdsoundsystem.com/

 

 

Panda Bear – Buoys

VÖ: 08.02.2019

Label: Domino

Genre: Neo-Psychedelia / (Freak-)Folk  / Electronica / Experimental-Pop

Ich habe leider ein kleines Problem mit der neuen Solo-Platte von Noah Lennox, den man auch als Mitglied von Animal Collective kennt. Ähnlich wie bei seiner Hauptband begrüße ich die schiere Experimentierfreude, die an den Tag gelegt wird, so einige Klänge treffen auch auf Buoys hier zusammen und ergeben zugegebenermaßen in manchen Momenten eine wirklich spannende Melange. Doch in anderen Augenblicken ist das – nun ja – auch ein bisschen nervig. Vielleicht benötige ich aber auch ein paar mehr Hördurchläufe!

Note: 2,7 (eine erste vorsichtige Einschätzung)

https://pandabearofficial.com/

 

 

Jessica Pratt – Quiet Signs

VÖ: 08.02.2019

Label: City Slang

Genre:  Folk

Apropos Hördurchläufe, mehrere davon waren zugegebenermaßen auch notwendig für das dritte Album der aus Kalifornien stammenden Jessica Pratt. Denn ich habe schon einmal erwähnt, dass ich mich mit Folk-Songs das ein der andere Mal schon schwergetan habe. Allerdings ist ja für dieses Genre auch oft Geduld erforderlich. Bringt man diese auf, wird man auch des Öfteren belohnt, wie in diesem Fall. Großartig  instrumentiert wird den großen Folk-Vorbildern gehuldigt, unter anderem durch die leise und zärtliche Stimme Pratts erhält die Musik aber auch ihren individuellen Charakter!

Note: 2,3 (mit Potential nach oben)

https://www.dragcity.com/artists/jessica-pratt

 

 

Efdemin – New Atlantis

VÖ: 15.02.2019

Label: Ostgut Ton

Genre: Electronica / Ambient / Experimental

Auch wenn ich der Höchstwertung, die im Musikexpress gerade für New Atlantis von Efdemin vergeben wurde, nicht ganz zustimme, kann ich dennoch einigen Ausführungen in der Rezension beipflichten. Wie kunstvoll hier das Instrumentale in Szene gesetzt wird, um den Hörer mit auf eine Reise zu einem utopischen Ort zu schicken, das ist schon schwer beeindruckend. In manchen Momenten (vor allem im Titelsong) habe ich an die Warp-Veröffentlichungen der frühen bis mittleren 1990er Jahre gedacht (Autechre, The Black Dog etc.). Nicht die schlechtesten Referenzen, oder?

Note: 2,0 (mit Potential nach oben)

http://ostgut.de/booking/artist/efdemin/

 

 

Ry X – Unfurl

VÖ: 15.02.2019

Label: Infectious

Genre: Folktronica

Apropos, Kritiken: Die sehr mäßigen Reaktionen auf das zweite Studioalbum des Australiers Ry Cuming verwundern mich schon ein wenig. Die Sounds sind zugegebenermaßen nicht übermäßig aufregend auf Unfurl – meiner Meinung wird auch zu sehr versucht, die Größe eines Justin Vernon zu erreichen (zudem gefällt mir die Musik von Cumings Band The Acid besser) –, aber es gibt Momente, in denen die mit Folktronica unterlegten  emotionalen Texte ihren Reiz haben.

Note: 2,7

https://www.ry-x.com/

 

 

 

Yann Tiersen – All

VÖ: 15.02.2019

Label: Mute

Genre: Ambient(-Pop) / Folktronica

In den Anfangstagen dieses Blogs habe ich mich unter anderem dem Album Infinity des namenhaften französischen Komponisten Yann Tiersen gewidmet. Ich kritisierte unter anderem den Spannungsabfall im Verlauf des Tonträgers und die New-Age-Esoterik der Chor-Passagen. Die neue Veröffentlichung All ist im Vergleich kompakter und stimmungsvoller, insbesondere wenn die Field Recordings schöner Ortschaften (u.a. im stärksten Song vom ehemaligen Flughafen Berlin-Tempelhof) zu hören sind. Doch: auch hier tendieren einige Passagen – vor allem die gesanglich begleiteten – zum Kitsch. Nicht so wirklich aufregend!

Note: 3,0

http://yanntiersen.com/

 

 

Julia Jacklin – Crushing

VÖ: 22.02.2019

Label: Transgressive

Genre: Indie-Rock/-Folk

Crushing, das neue Album der Australierin Julia Jacklin, ist eines dieses Werke, das sich mir erst nach mehreren Hördurchläufen erschlossen hat, wobei: so richtig auch noch nicht. Sagen wir es mal so: es ist schon echt gut, doch ich glaube, dass es eigentlich noch weitaus besser ist. Mit hochqualitativen Instrumentierungen, einer präsenten Stimme sowie ausgesprochen persönlichen Texten voller Offenherzigkeit hat sie mich schon jetzt ziemlich beeindruckt!

Note: 2,3 (mit Potential nach oben)

http://www.juliajacklin.com/

 

 

Sleaford Mods – Eton Alive

VÖ: 22.02.2019

Label: Extreme Eating

Genre: Post-/Electro-Punk

Wieder etwas Neues von Jason Williamson und Andrew Fearn! Ich habe – wie sich dann herausstellt grundlos – immer wieder die Befürchtung, dass die beiden Briten mit ihrer minimalistisch gehaltenen Mischung aus Punk, Electro und Hip-Hop  nicht mehr ganz so spannend  sein könnten. Es ist sicherlich die Kompromisslosigkeit, wie diese Zutaten vereint werden,  aber auch das direkte Thematisieren sozialpolitischer Probleme – insbesondere in ihrer Heimat (Stichwort:  „Brexit“) –  in den Texten, die belegen, dass solche Zweifel ungerechtfertigt sind!

Note: 2,3

https://sleaford-mods.myshopify.com/

 

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