Juni 2020

LA Priest – Gene

VÖ: 05.06.2020

Label: Domino

Genre: Indie-/Electro-Pop

Kennt jemand noch die Band Late Of The Pier? Ich ehrlich gesagt auch nicht mehr richtig, kann mich nur noch sehr dunkel an sie erinnern. Ist auch schon 10 Jahre her, dass die Dance-Punk-Formation sich auflöste. Samuel Eastgate hat seitdem zusammen mit Connan Mockasin das Duo Soft Hair gegründet – 2016 erschien das selbstbetitelte Album – sowie bereits ein Jahr zuvor die Solo-Platte Inji veröffentlicht. Dessen, von Erol Alkan produzierter Nachfolger Gene ist erneut schön funky ausgefallen und bietet einige eingängige Songs, die gleichzeitig klanglich und rhythmisch vielseitig ausgestaltet sind, dank des titelgebenden Drum Computers. Gutes Album!

Note: 2,3

https://www.earthwindow.org/

 

 

Rolling Blackouts Coastal Fever – Sideways To New Italy

VÖ: 05.06.2020

Label: Sub Pop

Genre:  Indie-Rock / Jangle-Pop

Es muss ja nicht immer Innovation sein, es reicht manchmal auch einfach bekannte Musik, die modern aufbereitet wird, eben keine Alterserscheinungen zeigt. Die Australier von Rolling Blackouts Coastal Fever spielen auf ihrem Zweitwerk Sideways To New Italy wie auf dem feinen Debüt Hope Downs (2018) Indie-Rock/Jangle-Pop der „alten Schule“ (mir kommen da einige 1980er-Formationen wie die Go-Betweens in den Sinn), der frisch und charmant daherkommt. Die Melodien gehen wirklich gut ins Ohr!

Note: 2,3

http://www.rollingblackoutsband.com/

 

 

Jehnny Beth- To Love Is To Live

VÖ: 12.06.2020

Label: Caroline

Genre: Alternative-Rock / Electronica

Camille Berthomier alias Jehnny Beth, sonst aktiv als Sängerin der Savages, hat eine wirklich spannende Solo-Platte veröffentlicht, auf der sie sich unter anderem den Themen Liebe, Sex, Lust und Geschlechtsidentität sowie damit einhergehenden Sorgen und Ängsten widmet und dabei einen recht kompromisslosen Mix aus Alternative-Rock und Electronica auffährt. Gerade weil das nicht viel mit den Klängen der Savages zu tun hat, wird der Musik ein besonderer Reiz verliehen (wenngleich die Band natürlich auch super ist). Zudem gibt es großartige Gäste und anderweitig Beteiligte, unter anderem Joe Talbot (Idles), Atticus Ross und Cillian Murphy (der ja Hauptdarsteller der Serie Peaky Blinders ist, zu der Beth den auf dem Album enthaltenen Song I’m The Man beisteuerte)! Die Platte kann noch wachsen, soviel ist sicher!

Note: 2,3 (mit Potential nach oben)

https://www.jehnnybeth.com/

 

 

Norah Jones – Pick Me Up Off The Floor

VÖ: 12.06.2020

Label: Blue Note

Genre: Jazz / Pop

Norah Jones hatte ich eigentlich nur wirklich zu Beginn ihrer Karriere auf dem Schirm, beginnend mit dem auch heute noch großartigen Album Come Away With Me (2002) und dem guten Nachfolger Feels Like Home (2004). Danach habe ich ihre Karriere nicht so richtig verfolgt, womit ich der 41-Jährigen allerdings nicht ihre musikalische Klasse absprechen möchte (das von Danger Mouse produzierte 2012er Album Little Broken Hearts – so fällt mir gerade auf – mochte ich auch). Ich meine es nicht böse, ich habe sie irgendwie dem „gefälligerem“ Jazz zugeordnet. Doch ihr neues Album, auf das ich durch wirklich gute Kritiken aufmerksam wurde, hat mich tatsächlich überzeugt. Hier gibt es toll arrangierte und vielseitige Songs über Themen wie Herzschmerz und Verlust zu hören, die meine Aufmerksamkeit auf jeden Fall haben! Ich sollte diese Künstlerin eben nicht ignorieren!

Note: 2,3

http://www.norahjones.com/

 

 

Kate NV – Room For The Moon

VÖ: 12.06.2020

Label: RVNG Intl.

Genre: Electronica / Synthie-Pop / Electronica

Die russische Künstlerin Ekaterina Shilonosova alias Kate NV kommt mit ihrem dritten Album Room For The Moon auf die Musik-Connaisseure und Elektro-Experimental-Freaks unter uns zu und gibt uns damit ein wahres Wunderwerk an die Hand, das sich einigen Genres verschrieben hat. Vor allem russische und japanische Stile der 1970er und -80er Jahre werden hier aufgegriffen, erzeugt von den unterschiedlichsten Instrumenten, und kombiniert mit verschiedensten Electro-/Experimental-Sounds. Sowas Originelles kommt wohl raus, wenn man extrem einsam ist, so wie sie kürzlich erzählt haben soll. Sayonara beispielsweise ist eine absolute Wucht und gehört schon jetzt zu meinen liebsten Songs 2020!

Note: 2,0

https://katenv.com/#

 

 

Darkstar – Civic Jams

VÖ: 19.06.2020

Label: Warp

Genre: Electronica

Das britische Duo Darkstar, bestehend aus James Young und Aiden Whalley, das bereits seit einigen Jahren auf dem legendären Electro-/Experimental-Label Warp gesignt ist, veröffentlicht die fünfte Platte Civic Jams, deren Musik einen mitreißenden Sog entwickelt. Unter dem Eindruck des Brexit und den zu erwartenden gesellschaftspolitischen Änderungen in Großbritannien bringen sie ihre Ängste und Sorgen mit interessanten Sounds zum Ausdruck. Das funktioniert insgesamt wirklich gut! Naja, ist ja auch von Warp!

Note: 2,3

https://darkstar.ws/

 

 

Neil Young – Homegrown

VÖ: 19.06.2020

Label: Reprise

Genre: Country-/Folk-Rock

Homegrown ist das 40. Studioalbum vom großartigen Neil Young, aber die Musik darauf wurde vor über 45 Jahren produziert. Homegrown stelle ihm zufolge eine Verbindung zu Harvest, Comes A Time, Old Ways und Harvest Moon her. Man hatte sich damals dagegen entschieden, das Material zu veröffentlichen, angeblich seien die Tapes defekt  bzw. sei es ihm zu persönlich gewesen (er verarbeitete damals unter anderem die gescheiterte Beziehung zu der 2004 verstorbenen Schauspielerin Carrie Snodgress). Nun gut, egal was für Gründe da reinspielen, eines ist klar: das hier ist zumindest annähernd so genial wie so viele seiner 1970er-Werke! So intim, so kraftvoll, so authentisch, so lebendig und bestechend. Schön, dass das lange verschollene Album im schweren Jahr 2020 für uns da ist! Danke, Neil!     

Note: 1,7 (mit Potential nach oben)

https://neilyoungarchives.com/

 

 

Khruangbin – Mordechai

VÖ: 26.06.2020

Label: Dead Oceans

Genre: Psychedelic-/Indie-Rock / Soul / Funk / World

Khruangbin (thailändisch für sowas wie „Fluggerät“), ein Trio aus Houston, Texas, wurden für ihre bisherigen Alben gefeiert und waren schon mit den unterschiedlichsten Musiker/innen unterwegs (u.a.  Bonobo, Father John Misty, Massive Attack). Der Song Calf Born In Winter dürfte so manchem bekannt sein. Auf Album Nummer Drei gibt es erneut sehr viel entspannte Psychedelia, mit Soul, World und einer ordentlichen Portion Funk zu hören. Das ist in der Gesamtheit fein instrumentiert und ordentlich lässig. Tolle Platte mit ordentlich Potential!

Note: 2,3 (mit Potential nach oben)

https://www.khruangbin.com/

 

 

Albrecht Schrader – Diese eine Stelle

VÖ: 26.06.2020

Label: Krokant

Genre: (Indie-)Pop

Der 1983 in Hamburg geborene Künstler Albrecht Schrader, den einige sicher als Leiter des Rundfunk-Tanzorchester Ehrenfeld in Jan Böhmermanns Neo Magazin Royale kennen, war mein Musikwissenschafts-Kommilitone an der Universität zu Köln. Wir hatten jetzt nicht so viel miteinander zu tun, aber ich erinnere mich an eine großartige, kreative Piano-Performance von ihm in einem Seminar. Auf Diese eine Stelle werden erneut vielseitige, charmante Songs (unter anderem werden interessante Electro-Passagen eingebaut) mit hintergründig-humorvollen Texten präsentiert. Da passt vielleicht die Beschreibung von laut.de: „Wem PeterLicht zu albern geworden ist und Tocotronic zu verkopft, dem sei Albrecht Schrader ans junggebliebene Herz gelegt (…)“!

Note: 2,3

https://www.facebook.com/albrechtschrader/

 

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