VÖ: 27.02.2015
Label: Membran
Genre: Alternative-/Industrial-Rock
Den Albumtitel sollte man mal als Frage an Andy Gill, einzig verbliebenes Gründungsmitglied der Post-Punk/New-Wave-Heroen Gang Of Four, formulieren. Wie geht es weiter mit seiner Band, 10 Jahre nach der Reunion, nach zwei guten Veröffentlichungen seither (wovon eine, Return The Gift , allerdings lediglich Neuaufnahmen alter Hits enthielt) und dem Ausstieg des Sängers und Co-Gründungsmitglieds Jon King? Nun, ein musikalischer Wechsel wurde angestrebt , mit Hilfe namhafter Gäste wie Herbert Grönemeyer (auf dessen Label das letzte Studioalbum Content in Europa veröffentlicht wurde), The Kills-Sängerin Alison Mosshart, Tomoyasu Hotei und Robbie Furze (The Big Pink) u.a. Gill übernahm auch gleich den Großteil der Produzentenarbeit, um seine Vorstellungen eines neuen musikalischen Klangbildes möglichst detailgetreu umsetzten zu können. Alles wahrlich keine schlechten Voraussetzungen! Aber: Was hat ihn dazu bewogen, Sounds zu verwenden, die 1990er-Alternative-Rock, speziell Industrial à la Nine Inch Nails, lediglich kopieren, ohne erwähnenswerte frische, eigene Ideen beizusteuern? So stellt sich schließlich folgender Effekt ein: Gleichgültigkeit – was ja im Grunde genommen nicht weniger schlimm ist, als wenn eine legendäre Band ein neues Projekt völlig in den Sand setzt. Denn dann hat man womöglich noch die eindeutige Bestätigung erhalten, dass nur die alten Platten der Helden hörbar sind. Bei einem Album wie diesem hier nimmt man die Musik wahr, ohne sich groß aufzuregen, da sie zwar keiner Katastrophe gleichkommt, aber ebenfalls wenig bis keine Höhepunkte präsentiert. Man hofft zukünftig auf ein Comeback, schreibt die Band nicht ab, befürchtet aber stets, doch wieder enttäuscht zu werden.
Note: 4,0