Joan As Police Woman – Cover Two

VÖ: 01.05.2020

Label: PIAS

Genre: Art-Pop / Soul

Eigentlich sind doch Cover-Versionen nur wirklich interessant, wenn sie etwas Neues hinzufügen oder das Original komplett auf den Kopf stellen, im günstigsten Fall in einem anderen Genre interpretiert werden. Es gibt da so viele Beispiele. Man denke da nur an Klassiker wie Johnny Cashs Version von Nine Inch Nails Hurt (wir wissen natürlich, dass der Großmeister nicht nur da geglänzt hat, mit seinen American Recordings)  oder wie Jeff Buckley das von Leonard Cohen erschaffene Hallelujah in einer der musikalischen Spielart weitgehend treu bleibenden, jedoch individualisierten und genialen Auslegung präsentiert hat. In diesem Zusammenhang – also mit letztgenanntem Künstler – passt es doch auf ein Cover-Album der Sängerin Joan Wasser alias Joan As Police Woman zu sprechen zu kommen. Sie war bis zu dessen tragischen Tod vor ziemlich genau 23 Jahren mit Jeff Buckley liiert, die US-Künstlerin hat sich ebenfalls schon an Neuinterpretationen versucht, auf dem Werk Cover (2009). Ich muss zugeben, dass ich es damals nicht allzu oft gehört habe, obwohl ich die Interpretationen ganz interessant fand. Eine ganz individuelle Herangehensweise war feststellbar, als sie sich Songs von David Bowie, Public Enemy, Jimi Hendrix, Iggy Pop und weiteren Hochkarätern (es handelte sich um ihre Vorbilder) widmete.  Nun ist Teil 2 erschienen und schon wieder werden Cover von Songs verschiedener Künstler/innen  aus unterschiedlichsten Genres präsentiert, unter anderem von Prince, The Strokes, Talk Talk, Outkast und Blur. Ja, das ist nicht unbedingt ein Unterfangen ohne Risiko, da kann man sich gut und gerne auch in die Nesseln setzen, bei solchen Kalibern. Wie ist das Album also? Ich sage mal so, es ist recht gut gelungen. Am besten – womit ich die anfangs geschriebenen Zeilen dieses Textes unterstreichen möchte – sind die Neuinterpretationen, die in einem neuen Licht erscheinen, die nicht einfach irgendwie nachgespielt zu sein scheinen, sondern mit denen Joan Wasser eben ihre exzeptionellen instrumentellen und gesanglichen Fertigkeiten am zwingend zum Ausdruck bringen kann. Princes Kiss oder Talk Talks Life’s What You Make It sind vielleicht einfach eine Spur zu groß, zumindest hat sie da nicht so viel Interessantes und Neues zu bieten. Jedoch sind vor allem Blurs Out Of Time und The Strokes‘ Under Control in diesem Art Pop-Gewand zwingend. Insgesamt vielleicht keine Großtat, aber trotzdem wie gesagt gelungen!

Note: 2,3  

joanaspolicewoman.com   

 

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