VÖ: 22.07.2022
Label: Polydor
Genre: Indie-/Rap-/Alternative-Rock / Indie-Pop / Post-Punk
Insgeheim ist ja wohl bei so jedem/r Musikhörer/in der Wunsch vorhanden, dass der/die Lieblingskünstler-/in seinen Sounds stets irgendetwas Neues beifügen kann. Selbst jene Fans, die über viele Jahre/Jahrzehnte „ihren Stars“ die Treue halten, werden sich mal ganz im Geheimen freuen, wenn der eine Ton oder die eine Melodie nicht sofort zu erwarten war. Jeder weiß ja, dass in der Musik die komplette Innovation, derzufolge ein Sound als komplett neu einzuschätzen ist, schon einige Zeit zurückliegt. Nun, umso schöner, wenn in bestimmten Genres sich jene Künstler/innen hervortun, die es schaffen, die verschiedensten Stile so zusammen zu bringen, dass etwas bisher kaum bis vorher nie Gehörtes entsteht. In einer Zeit, als der Indie-Rock in den 2000er Jahren seine Hochzeit feierte bzw. dann schon wieder etwas an Strahlkraft zu verlieren begann, kam ein Brite daher, der dieses Genre mit Punk, Hip-Hop, Folk, Ska, Reggae, Electro und so vielem mehr zu verbinden verstand, dass das einfach eine absolute Freude war: Jamie T. Diese Unverkrampftheit, dieses Direkte, dieses Unerschrockene, das war einfach erfrischend! Panic Prevention (2007) und Kings & Queens (2009) waren voller Punk-Energie, ganz im Sinne eines „Ein-Mann-Arctic-Monkey“, der eine Mischung aus Joe Strummer und Mike Skinner darstellt. Vor allem: der 36-Jährige hatte schon seit Anbeginn ein Händchen für das Schreiben von Hits, davon zeugen bis heute Songs wie If You Got The Money, Calm Down Dearest und Sticks ‘n‘ Stones. Nicht zu vergessen, die großartigen Geschichten, die er über seine Landsleute oder andere gesellschaftliche Grundsatzfragen, aber auch seine eigenen Angelegenheiten und Probleme (seine Panikattacken z.B.) zu erzählen versteht. Das fünfte Werk The Theory Of Whatever, das 6 Jahre nach dem Vorgänger Trick erscheint,stellt für mich das erwünschte Comeback dar. Großartige hymnische Melodien, die so schön und ausgeklügelt verschachtelt sind und wieder in die verschiedensten Musikrichtungen geöffnet sind. Innovativ ist das irgendwie doch immer noch ein bisschen. Die Unerschrockenheit und positive Verrücktheit, vor allem der Spaß, sind zumindest immer noch vorhanden. Und das ist absolut erfreulich!
Note: 2,0