VÖ: 13.07.2018
Label: Anti-
Genre: Black-/Post-Metal, Blackgaze
Ich verstehe mich grundsätzlich als einen musikalisch offenen Menschen, der jeder Gattung – egal wo sie sich auch soundtechnisch bewegt –etwas Positives abgewinnen kann – oder es zumindest immer wieder versucht. Es gibt zwar Spielarten, die ich nur über eine kurze Dauer hören kann, dennoch finden sich auch bei diesen immer wieder Momente, in der mir die jeweilige Musik zusagen kann. Ich muss gleichzeitig zugeben, dass es auch einige Genres gibt, von denen ich eher wenig Ahnung habe und die ich aus unterschiedlichsten Gründen nicht unbedingt so häufig höre. Da zählt für mich beispielsweise der Metal dazu, mit seinen unzähligen Subgenres (unter anderem hat sich Harald Schmidt ja mal in seiner Show launig mit ihnen auseinandergesetzt). Ich hatte schon immer ausgesprochen großen Respekt vor den instrumentellen, generell Songwriting-Fähigkeiten der Musiker, trotzdem habe ich in klanglicher Hinsicht nie den wirklichen Zugang gefunden. Ich packe daher das neue Album von den Kaliforniern Deafheaven in die Sparte „Kontrovers“, nicht weil ich die Musik schlecht finden würde – im Gegenteil, ich finde einige Passagen auf dem sich auf Graham Greenes Das Ende einer Affäre beziehenden Ordinary Corrupt Human Love ziemlich gut – aber ich kann nicht die gleiche Begeisterung aufbringen, die einige Musikkritiker derzeit darüber an den Tag legen. Ich finde auch hier, dass die instrumentellen Arrangements richtig gelungen sind, dass die Musik fein die Genres Metal, Shoegaze und Post-Rock mit weiteren Stilrichtungen (u.a. Dream Pop) zusammenbringt und einige wirklich originelle Ideen bereithält, doch es gibt ebenso Stellen, die mich aus einer subjektiven Betrachtungsweise heraus nicht so fesseln, wie sie es vielleicht sollten (z.B. die Screamo-Elemente). In meinen Augen ein gutes, aber nicht herausragendes Werk also. Oder ist das Ignoranz meinerseits? Wie steht ihr zu dem Album? Ich freue mich sehr auf Euer Feedback!
Note: 2,3