VÖ: 27.04.2018
Label: Bad Boy
Genre: Pop / R&B / Soul / Funk
“Sex, Sex, Sex, das ist alles woran sie denken!” Tjaja, das waren die Worte von der Mutter der titelgebenden Hauptperson in Monty Pythons auch heute immer noch so fantastischen Das Leben des Brian. Hört man nun das neue Werk der 32-Jährigen US-Amerikanerin Janelle Monáe könnte man meinen, es gehe ausschließlich um das „Eine“, viele Textpassagen legen es nahe – z.B. wenn sie in Screwed darüber singt, an welchen Orten oder auf welche Art sie Geschlechtsverkehr haben möchte; auch der Albumtitel Dirty Computer lässt diese Assoziationen sicherlich zu. Nicht falsch verstehen, das ist keineswegs zu beanstanden, doch die Künstlerin bewegt sich da sicher noch auf weiteren thematischen Pfaden bzw. lässt sich das Thema Sexualität hier natürlich durchaus breiter interpretieren. Das wird ja schon an Textpassagen erkennbar, deren Adressat Jedem bekannt sein sollte: „If you try to grab my pussy cat, this pussy grab you back“! Es geht um Selbstbewusstsein und –bestimmung, was in Zeiten der #MeToo-Debatte sowie weiterer aktueller soziopolitischer Ereignisse verständlich bzw. als Statement von der Künstlerin zu begrüßen ist. Dirty Computer erinnert andererseits an das Maschinelle, welches Monáes geniales Debüt The ArchAndroid (2010) thematisierte. Doch das würde in die Irre führen, hier steht der Mensch im Mittelpunkt! Was sie dazu musikalisch bietet, ist sowieso aller Ehren wert, ein großartiger Mix aus (Neo-)Soul, R&B und Funk, mit Pop-Hymnen und Hip-Hop. Die Gesangspartner und Produzenten, die Monáe hier als Gäste um sich versammelt, lassen sich sehen, u.a. finden sich hier Pharrell Williams, Grimes und Brian Wilson! Ja, sogar der leider verstorbene Prince war an einigen Songs beteiligt – ein Make Me Feel erinnert deshalb nicht umsonst stark an dessen Kiss! Ein stilistisch buntes, wichtiges und wirksames Werk, das seinen absolut tollen beiden Vorgängern in nichts nachsteht und mich sofort gefesselt hat! Glückwunsch, Janelle!
Note: 2,0