Future Islands – As Long As You Are

VÖ: 09.10.2020

Label: 4AD

Genre: Synthie-/Indie-Pop / Alternative-Rock

Ich habe letztens im Freundeskreis noch einmal den mittlerweile schon äußerst bekannten Live-Auftritt der Future Islands bei David Letterman im Jahre 2014 gesehen. Die US-Amerikaner performten damals den Song Seasons (Waiting On You). Zu der Melodie bot Sänger Samuel Herring einige Dance-Moves, die in ihrer Spezialität einfach beeindruckend waren und der scheinbaren Verzweiflung über die Liebe, die er in dem Text vermittelt, noch mehr Ausdruck verlieh. Da kam ja dann noch der Gesang dazu, den der Frontmann zwischendrin gar in Richtung Growling im Death Metal-Stil tendieren ließ. Großartiger Auftritt, der nicht nur David Letterman sichtlich imponierte, sondern auch dafür sorgte, dass er zu den meistgesehenen Live-Videos der entsprechenden Late Night Show-YouTube-Seite wurde. Die Kritiker/innen waren ebenfalls begeistert, der Song wurde mehrfach in den Fachmagazinen und -portalen zu dem besten des Jahres 2014 und auch der letzten Dekade gewählt. Das entsprechende Album Singles ist ebenfalls richtig gut, bietet es doch eben jene gefühl- und sehnsuchtsvollen, vermehrt im Synthie-/Indie-Pop zu verortenden Melodien mit reflektierten Texten über Liebe und ihre verschiedenen Ausdrucks- und Erscheinungsformen. Der Nachfolger The Far Field (2017) konnte nicht nur mich erneut überzeugen, da nicht krampfhaft versucht wurde, die Geheim- und Erfolgsformel des Vorgängers zu kopieren, sondern neue Facetten im Sound aufgeboten wurden. Aufmerksames Hören ist geboten, auch bei dem neuen Werk As Long As You Are. Denn auch wenn sich die Unterschiede zu The Far Field vielleicht nicht aufdrängen sollten, sind sie in musikalischer Hinsicht schon da. Es gibt wieder die Auseinandersetzung mit der Liebe, doch immer mit verschiedenen Sichtweisen darauf und Beschäftigungen mit einhergehenden Fragen. Bleibt halt irgendwie weiterhin spannend. Genauso schaffen es die Future Islands den Kitsch geschickt zu umfahren. Ich mag As Long As You Are auf jeden Fall jetzt schon, gebe dem Album aber auch die nötige Zeit!

Note: 2,3 (mit Potential nach oben)

https://future-islands.com/

 

Future Islands – The Far Field

VÖ: 07.04.2017

Label: 4AD

Genre: Synthie-/Indie-Pop

Das ist ja kaum übersehbar bzw. –hörbar, dass Sänger Samuel T. Herring eine zentrale Rolle in der Band einnimmt, sicherlich auch einen großen Anteil daran hat, dass der Bekanntheitsgrad der US-amerikanischen Synthie-Popper vor allem in den letzen Jahren  gestiegen ist. So hat die Single Seasons (Waiting On You) den Durchbruch gebracht, nicht zuletzt durch die Live-Präsentationen, bei denen der 33-Jährige einen ganz individuellen Tanzstil zu zeigen pflegte. Der Auftritt bei David Letterman soll 2014 das meistangeklickte Video auf der YouTube Seite der Late-Night-Show gewesen sein. Ebenso hervorstechend bei den Songs der Future Islands ist der charakteristische, melancholisch geprägte Gesang Herrings, der gleichzeitig einen hohen Wiedererkennungswert aufweist, den Hörer durch die Ausdrucksstärke einzunehmen vermag. Dies ist auch einigen Musikkollegen aufgefallen, die ihn in der Folge gefeatured haben (u.a. zuletzt BadBadNotGood in Time Moves Slow auf deren hervorragenden Album IV).  Der Vorgänger Singles, auf dem auch Seasons (Waiting On You) enthalten war, suchte Anleihen bei Sounds von 1980er-Synthie-Pop/New Wave-Kapellen wie The Cure, New Order, The Human League oder auch Yazoo, streute zudem etwas klischeebeladenen oder schmalzigen Passagen ein, blieb im Gesamten aber tanzbar und bereitete Laune. Der Autor dieser Zeilen muss zugeben, dass er zunächst etwas skeptisch war, als er das neue Werk zum ersten Mal hörte, weil für ihn aufgrund zunächst  oberflächlichen Rezipierens der Eindruck entstand, die Band würde das Rezept des Vorgängers  auf Songs wie Aladdin oder Ran wiederholen. Doch nach einigen weiteren  Hördurchgängen erschloss sich die Tiefe, die detailliert ausgearbeiteten Arrangements, die mitreißenden Texte über Liebe und Sehnsucht, das stimmige Gesamtkonzept von The Far Field. Gerade zum Ende hin überzeugt das Album auf ganzer Linie!

Übrigens: Im Sommer werden die Future Islands auf einigen Festivals zu sehen sein, auf denen sie sicherlich ihre Live-Qualitäten erneut unter Beweis stellen werden.*

Note: 2,0

http://future-islands.com/

 

 

*Ich hatte einen Trauerfall in meiner Familie. Dieser Person soll diese Rezension gewidmet sein. R.I.P., ich werde Dich vermissen!

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