VÖ: 02.12.2016
Label: Epic
Genre: Hip-Hop / Jazz-Rap
Comeback, Teil 3 (Zusatz zu den Dezember-Kurzkritik-Rezensionen zu Peter Doherty und den Rolling Stones): Die Rückkehr der New Yorker Hip-Hop-Formation hätten wir Musikfans wohl zu keinem Zeitpunkt mehr ersehnen können als jetzt, nicht allein aus dem Grund, dass kürzlich Donald Trump zum neuen US-Präsidenten gewählt wurde und viele Menschen sich Sorgen um die Zukunft des Landes, aber auch die internationalen Belange machen. Generell die Lage der Bevölkerung auf der Erde macht es erforderlich, dass neben Kendrick Lamar und weiteren jungen Künstlern auch bewährte Größen sich erheben, die sozialpolitischen Probleme konfrontativ und ohne große Umschweife benennen/anklagen und womöglich alternative Wege eröffnen/vorschlagen. Auch wenn es im Hip-Hop Bands gab, die vordergründig politischer waren als A Tribe Called Quest, wird ihnen zu Recht zugehört und in diesem Zusammenhang zugetraut, dass sie eine Stimme für Minderheiten sein können, davon mal abgesehen, dass sie seit jeher das Spiel mit subtiler Kritik an sozialpolitischen Missständen perfekt beherrschen. Den Status musikalischer Genies haben sie sich vor allem mit dem Meister-Debüt People’s Instinctive Travels And The Paths Of Rhythm (1990, mit Klassikern wie Bonita Applebum, Can I Kick It? oder I Left My Wallet In El Segundo) sowie dem nicht minder fantastischen Nachfolger The Low End Theory (Stichwort: Check The Rhime) erarbeitet. Es gibt jedoch auch eine persönliche Komponente, einen traurigen Hintergrund, denn Mitglied Phife Dawg verstarb während der Aufnahmen an Diabetes. Er hat mit seinen Kollegen ein riesiges Vermächtnis hinterlassen. Nachdem De La Soul, wie A Tribe Called Quest eine Band der sogenannten „Native Tongues“, dieses Jahr ein tolles Album veröffentlicht hat, handelt es sich hierbei um eine wahre Großtat. Umgeben von jungen Hip-Hop-Kollegen, auf die die New Yorker sicherlich Einfluss ausgeübt haben (Kendrick Lamar, Kanye West, André 3000, Anderson Paak, Busta Rhymes, Talib Kweli u.a.) und weiteren bemerkenswerten Gästen (Elton John z.B.) sowie untermalt von wunderbaren Samples (u.a. von Can) spielen A Tribe Called Quest so frisch auf als wären sie gar nicht weg gewesen. Einzigartig!
Note: 1,7