September 2018

Chilly Gonzales – Solo Piano III

VÖ: 07.09.2018

Label: Gentle Threat

Genre: Klassik / Pop / Cabaret

Vor jetzt ziemlich genau 2 Jahren hielt ich mich anlässlich des Junggesellenabschiedes eines Freundes in einem schicken Restaurant in Köln auf. Als ich mich umsah, erblickte ich an einem anderen Tisch einen Herrn, den ich ziemlich schnell erkennen konnte. Es handelte sich um einen absolut versierten Künstler, der schon seit ein paar Jahren in der Stadt lebt und dessen musikalisches Werk mir überaus gefällt: den Kanadier Chilly Gonzales. Ich traute mich leider nicht, ihn um ein Autogramm zu bitten, aber muss meinen Freunden etwas zu laut mitgeteilt haben, wen ich da erkannt habe. Denn er „flüsterte“ seiner Begleiterin zu: „Fans“. Erinnere mich gerne daran zurück! Seine neueste Veröffentlichung, die dritte Ausgabe von Solo Piano, ist vielleicht nicht so ambitioniert in ihrer Gesamterscheinung, aber die vielfältige Auswahl von Kompositionen, die sich unterschiedlichsten musikalischen Gattungen und Zeiten widmen, gefällt mir durchaus. Zum Entspannen und Wohlfühlen bestens geeignet!

Note: 2,3

http://www.chillygonzales.com/

 

 

Teksti-TV 666 – Aidattu Tulevaisuus

VÖ: 07.09.2018

Label: Svart

Genre: (Space-/Punk-/Kraut-)Rock

Als Halbfinne ist es mir ein Vergnügen, eine aus dem skandinavischen Land stammende Formation vorzustellen, deren Namen man wohl nicht unbedingt ins Deutsche zu übersetzen braucht. Ich bin ja zunächst – ganz gelenkt von gängigen Stereotypen – von einer Metal-Band ausgegangen, doch Teksti-TV 666 bieten kräftigen, vorwärtspumpenden, psychedelischen Rock – vorgetragen von 5 (wenn nicht gar 6) gleichzeitig spielenden Gitarristen (!), manchmal ist es deshalb schwer den in finnischer Sprache vorgetragenen Gesang hinter den teilweise brachialen Gitarrenwänden zu hören -, der sich einigen Subgenres der Spielart nähert, die sie in der Vergangenheit ausgemacht haben: insbesondere Punk-, Space- und Krautrock. Dabei gehen die Finnen herrlich kompromisslos vor, bieten  auf Aidattu Tulevaisuus (bedeutet so viel wie „Eingezäunte Zukunft“) genügend Abwechslung und frische Ideen. Solltet ihr euch einmal anhören!

Note: 2,3 (mit Potential nach oben)

https://www.svartrecords.com/artist/teksti-tv-666/

 

 

Aphex Twin – Collapse EP

VÖ: 14.09.2018

Label: Warp

Genre: Electronica / Experimental

Ich hatte mir ursprünglich vorgenommen, lieber LPs als EPs hier bei hicemusic zu reviewen. Doch bei Aphex Twin muss ich eine Ausnahme machen, eventuell als Wiedergutmachung dafür, dass ich Syro (2014) damals nicht mit einem Wort erwähnt habe, aus welchen rätselhaften Gründen auch immer. Es sollte zudem in Erinnerung gerufen werden, wie gut auch die EPs von Richard D. James schon immer waren (vor allem Come To Daddy!). Im Vorfeld der Veröffentlichung von Collapse wurde wieder eine ganz spezielle Kampagne aufgefahren, z.B. hing man das berühmte Künstler-Logo in verschiedenen Großstädten rund um die Welt aus. Der Umstand, dass Aphex Twin wieder Musik macht, ist ja nicht so sensationell wie damals 2014 (nach über zehn Jahren Pause) – im Gegenteil, er hat seitdem unzählige Tracks veröffentlicht -, allerdings muss ich für mich persönlich sagen, dass Collapse die spannendste Veröffentlichung seitdem ist. Insgesamt ist sie nicht so sensationell wie teilweise schon geschrieben wird, aber Richard D. James versteht es immer noch, kompromisslose und zwingende Sounds zu produzieren. Wäre eh Gemecker auf hohem Niveau, wenn es etwas zu beanstanden gäbe!

Note: 2,0

http://warp.net/artists/aphex-twin/

 

 

Jungle – For Ever

VÖ: 14.09.2018

Label: XL

Genre: Neo-Soul / Dance

Das vor vier Jahren veröffentlichte selbstbetitelte Debüt der Londoner hat mich damals sofort gepackt, eine moderne und originelle Neuinterpretation von poppigem und tanzbarem, funky angehauchtem Soul mit absoluten Hits wie Busy Earnin‘, Time und The Heat. Im vergangenen Juni konnte ich mich auf dem Hurricane-Festival noch einmal von den Qualitäten der Band und ihrer Songs überzeugen, dass sie eben auch live richtig gut ankommen. Natürlich befanden sich darunter auch Stücke des nun erschienenen Nachfolgers. Zunächst war ich ehrlich gesagt skeptisch, ich befürchtete einen nur marginal veränderten Sound im Vergleich zu besagtem Debüt. Mit einer Neuerfindung hat man es hier zwar tatsächlich nicht zu tun, jedoch besitzen sie meiner Meinung nach weiterhin eine Durchschlagskraft (ich fühle mich beispielsweise bei Beat 54 (All Good Now) an Downtempo-Klänge der 1990er Jahre erinnert). Nicht so gut wie der Erstling, aber dennoch höre ich zurzeit gerne in das Album herein. Ist doch ein gutes Zeichen!

Note: 2,3 (eventuell mit Potential nach oben)

http://junglejunglejungle.com/

 

 

Orbital – Monsters Exit

VÖ: 14.09.2018

Label: Believe

Genre:  Electronica

Was ist denn nur im September los? Man könnte ja glatt glauben, dass ich hier fast nur Veröffentlichungen „alter Recken“ (siehe oben Aphex Twin) bespreche! Nun, mir als Nostalgiker ist es ein Bedürfnis etwas zur neuen Platte der Gebrüder Hartnoll zu schreiben, die im letzten Jahr tatsächlich einen erneuten Rücktritt vom Rücktritt erklärt haben, nach 2009 das zweite Mal! Wer Orbital ist, brauche ich ja zumindest Fans der britischen ambitionierten Electronica kaum zu erklären, vor allem wie großartig ihr Frühwerk ist, wie modern Tracks wie Chime oder auch The Box (mit der fantastischen Alison Goldfrapp) auch heute noch klingen. Allerdings lasse ich mich von der Nostalgie nicht verblenden, ich muss zugeben, dass ich die Alben, die Orbital ab den 2000er Jahren herausbrachten, zum großen Teil okay finde, aber lange nicht mehr als so spannend erachte wie besagte frühe Werke der Dekade zuvor, an denen sich nun auch  Monsters Exit hörbar im Sound orientiert. In einigen Momenten lassen Phil und Paul Hartnoll mit interessanten Einfällen aufhorchen, meiner Meinung aber über die Dauer des Albums zu selten. Da ist man dann zu sehr an der Vergangenheit orientiert, ohne viel Neues hinzuzufügen!

Note: 3,0

https://orbitalofficial.com/

 

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