Arab Strap – As Days Get Dark
VÖ: 05.03.2021
Label: Rock Action
Genre: Slowcore / Indie-/Alternative-/Post-Rock
Arab Strap sind back, nach 16 Jahren kommen die Schotten also doch mit einem neuen Album um die Ecke! Herausgebracht wird dieses über das Label der Landsmänner von Mogwai, Rock Action Records. Klar wird es wieder düster, was ja nicht nur der Titel impliziert, sondern auch die entsprechenden Slowcore-Sounds und die Texte über den Menschen und seine Abgründe, vor allem in sexueller Hinsicht, wobei ich hier ehrlich gesagt noch nicht alles entschlüsseln konnte. So oder so ist alles facettenreich instrumentiert und zeitgemäß in der Erscheinungsform! Aidan Moffat und Malcolm Middleton gelingt also ein überaus gelungenes Comeback, das ich aber noch ein paar mehr Hördurchläufe zugestehen muss, um mir einen abschließenden Eindruck machen zu können!
Note: 2,0 (nach den ersten Eindrücken, mit Potential nach oben)
Regener Pappik Busch – Ask Me Now
VÖ: 05.03.2021
Label: Vertigo Berlin
Genre: Jazz
Sven Regener, Autor von fantastischen Büchern wie Herr Lehmann und Frontmann der unvergleichlichen Formation Element Of Crime, hat hier als Trompeter ein Jazz-Album aufgenommen! Zwei der Bandmitglieder helfen aus – Schlagzeuger Richard Pappik und Pianist Ekki Busch (letztgenannter gehört der Live-Besetzung an). Das ist die traditionelle Variante, also viele Klassiker des Genres (u.a. Stücke von Charlie Parker, John Coltrane, Billie Holiday, Thelonius Monk), die hier originell und versiert, mit einer klanglichen Färbung des Element Of Crime-Sounds, vorgetragen werden. Nicht total aufregend, aber wie gesagt wirklich nett umgesetzt!
Note: 2,3
https://www.regenerpappikbusch.de/
Jane Weaver – Flock
VÖ: 05.03.2021
Label: Fire
Genre: Pop / Electronica / Experimental
Man muss die Britin Jane Weaver schon für den Ansatz loben, den sie für die Konzeption ihres elften Studioalbums gewählt hat. Sie wollte aus den jeweiligen Essenzen von Musiken aus unterschiedlichsten Erdteilen (u.a. libanesische Torch Songs, australischem Punk etc.) individuelle Pop-Sounds entwickeln. Das Ergebnis lässt sich hören, denn nicht alles lässt sich sofort einer Musikrichtung zuordnen, Flock ist von einem stetem Experimentierwillen geprägt und schlägt die verschiedensten Richtungen ein. Sehr sehr spannend im Ergebnis!
Note: 2,0
https://www.janeweavermusic.com/
Electric Jalaba – El Hal / The Feeling
VÖ: 19.03.2021
Label: Strut
Genre: World / Indie-Rock / Electronica
Ich wurde schon letztes Jahr von diesem höchst funky-psychedelischen Song Cubaili Ba erwischt, den die multikulturelle Band aus London uns da präsentiert hatte. Electric Jalaba um den Marokkaner Simo Lagnawi kombiniert World-Elemente – vor allem die Tradition der Gnawa-Musik – mit verschiedenen Stilen europäischer und nordamerikanischer Herkunft und gibt dem Ganzen einen modernen Anstrich. Das ist an sich keine neue Idee, doch da kommen schon einige interessante Ansätze zusammen. Vielseitig!
Note: 2,3
https://www.electricjalabamusic.com/
Lana Del Rey – Chemtrails Over The Country Club
VÖ: 19.03.2021
Label: Universal
Genre: (Dream-/Indie-/Chamber-)Pop / Folk
Lana Del Rey – die ja vor knapp 2 Jahren noch das grandiose Norman Fucking Rockwell abgeliefert hat (bei hicemusic zu Recht Album des Monats damals) – ist weiterhin für Überraschungen gut, zumindest bleibt sie offen für die verschiedensten Musikrichtungen und nähert sich äußerst reflektiert den unterschiedlichsten gesellschaftlich und für sie persönlich relevanten Themen. Chemtrails Over The Country Club ist erneut großartig instrumentiert, diesmal noch eindeutiger im „klassischen“ Folk verankert. Das Mysteriöse bleibt nach wie vor bewahrt. Songs wie White Dress und Dark But Just A Game sind Zeugnis der Wandelbarkeit der 35-jährigen Künstlerin!
Note: 2,0
Meese X Hell – Hab keine Angst, hab keine Angst, ich bin deine Angst
VÖ: 19.03.2021
Label: Buback Tonträger
Genre: Electronica / Experimental
Der auf vielen Gebieten beschlagene Künstler Jonathan Meese hat sich noch einmal mit dem ebenfalls vielseitigen und experimentierfreudigen Electro-Produzenten DJ Hell zusammengefunden, um ein Werk mit allerlei progressiven stilistischen Mitteln zu erschaffen (u.a. gibt es einen Gastauftritt von Meeses 91-jährigen Mutter). Ich muss zugeben, das ist manchmal hochgradig – nun ja – herausfordernd, aber zeigt, dass im Bereich der ambitionierten Musik in Verbindung mit anderen Feldern der Kunst doch noch fruchtbare Forschungen betrieben werden können. Wäre auch verheerend, wenn nicht!
Note: 2,3
https://www.buback.de/artist/meese-x-hell/87
Clark – Playground In A Lake
VÖ: 26.03.2021
Label: Deutsche Grammophon
Genre: Klassische Musik / Ambient / Electronica
Der 41-jährige Brite galt ja bei Warp Records lange als legitimer Nachfolger von Richard D. James (Aphex Twin)! Nun ja, würde man es sich so einfach machen, dann würde Chris Clark jetzt vergleichsweise in der Phase stecken, als dieser sich neben den experimentellen Electro-Sounds auch mal der Klassischen Musik zuwandte (z.B. auf Drukqs). Vielleicht lässt man das auch, jeweilige Entsprechungen zu suchen, und freut sich über ein introvertiertes, zwischen mehr oder weniger konventionellen und unkonventionellen Momenten oszillierendes Werk, das den Willen des Künstlers unterstreicht, immer nach Neuem zu streben. Faszinierend!
Note: 2,3
https://throttleclark.com/playground-in-a-lake/
Noga Erez – Kids
VÖ: 26.03.2021
Label: City Slang
Genre: Elektropop/-clash / Worldbeat
Die 31-jährige Israelin meldet sich mit einem erneut nach vorne preschenden, sich zwischen Electro- und Pop-Elementen sowie weiteren Sounds unterschiedlicher Herkunft bewegendem Album nach dem überaus gelungenen Debüt Off The Radar zurück! Die Vergleiche, die so gezogen werden, sind hier schon hörbar, u.a. mit M.I.A., den Gorillaz oder Billie Eilish. Doch die individuelle Note ist schon geblieben. Außerdem, die Texte sind erneut ziemlich stark, in denen sie sich mit Themen wie Zukunftsangst oder Depression auseinandersetzt!
Note: 2,3
Serpentwithfeet – Deacon
VÖ: 26.03.2021
Label: Secretly Canadian
Genre: R&B / Soul / (Baroque-)Pop / Electronica
Der US-Amerikaner Josiah Wise alias serpentwithfeet legte vor drei Jahren mit Soil ein von mir sträflich missachtetes Album-Debüt vor, das noch einmal die hohe Form, die der 32-Jährige mit der ersten EP Blisters (2016) begründete, bestätigen konnte. Diese ambitionierte Herangehensweise an Pop/R&B und Soul hat in ihrer Ausdrucksform schon etwas von Frank Ocean, was ja aber natürlich alles andere als eine schlechte Referenz ist. Thematisch wird eine äußerst reflektierte, angenehm direkte Umgangsform mit Liebe und Sex gewählt. Ich bin mir ziemlich sicher, dass das hier schon richtig, richtig gut ist!
Note: 2,0 (mit Potential nach oben)
https://www.instagram.com/serpentwithfeet/?hl=de