VÖ: 11.08.2017
Label: RCA
Genre: (Dance-)Pop
Okay, jetzt werden sich vielleicht einige Leser wundern, Pop-Sängerin Kesha bei hicemusic, wo man sich an dieser Stelle doch für gewöhnlich mit Platten beschäftigt, die weniger mit dem Mainstream zu tun haben. Normalerweise ist das auch richtig, das dritte Studioalbum der 30-Jährigen ist allerdings nun von so vielen Musikmedien in den Fokus genommen worden – eben auch jenen eher Charts-fernen von ihnen – dass man hier einfach das Bedürfnis hat, sich mit dem Werk auseinanderzusetzen. Jetzt mal unabhängig davon, dass Kesha bereits mit den Flaming Lips zusammengearbeitet hat – einer eher dem „Indie“ zuzurechnenden Formation. Irgendetwas muss diese Platte haben, dass sie – jetzt nur auf die Musik bezogen, nicht auf private Angelegenheiten von Kesha – eine solche Aufmerksamkeit generiert, vor allem zu wirklich großen Teilen mit sehr positiven Kritiken bedacht wird, sowohl national als auch international. Die Tatsache, dass der NME mal ein Album mit Lobeshymnen überschüttet, ist jetzt vielleicht keine riesige Überraschung , aber egal ob Pitchfork, Rolling Stone, The Guardian, ja selbst Anthony Fantano („The internet’s busiest music nerd“) von The Needle Drop – der ja mal gerne kräftig austeilen kann –, sie sind alle ziemlich angetan von Rainbow. Es ist keinesfalls so, dass man es der Künstlerin nicht gönnen würde, sie hat ja auch wirklich viel durchgemacht in den letzten Jahren. Ihre Bulimie beispielsweise, vor allem der Rechtsstreit mit dem Produzenten Dr. Luke. Hier bei hicemusic weiß man allerdings dann doch zu wenig über die Angelegenheiten, so dass man sich diesbezüglich nicht eindeutig positionieren kann/möchte. Es soll ja sowieso um die Musik gehen, aber da bleiben doch einige Fragezeichen stehen. Was ist so großartig daran? Es erschließt sich dem Schreiber dieser Zeilen nicht. Die feministische Botschaft, die es nach all den Erlebnissen Keshas vermittelt, die ist tatsächlich stark und zeichnet das Album aus. Die Gäste (Dolly Parton, Eagles Of Death Metal, The Dap-Kings Horns) sind gleichfalls ideenreich ausgewählt. Jedoch das Musikalische reißt hicemusic nicht vom Hocker, die Musik lässt seiner Meinung nach nur vereinzelt abwechslungsreiche Ideen aufblitzen. Ihr könnt ihm gerne helfen, klärt ihn darüber auf, was dieses Album in klanglicher Hinsicht so stark oder zumindest gut/okay macht, solange bleibt man hier eher ratlos zurück!
Note: 3,0 (dies soll keine Festlegung sein)