VÖ: 19.06.2020
Label: Dead Oceans
Genre: Indie-/Folk-Rock
Um eines vorweg klarzustellen: ich möchte keinesfalls damit provozieren, dass ich das Zweitwerk Punisher von Phoebe Bridgers in die „Kontrovers“-Sparte gepackt habe. Denn normalerweise kommen Alben dieser Qualität nicht da rein. Es gibt ja einige Lobeshymnen darauf. Denn es ist egal, ob in der nationalen oder internationalen Musikpresse, es gibt nur die ganz hohen Wertungen, unter anderem 5½ Sterne im Musikexpress oder 8.7/10 Punkte bei Pitchfork. Nicht falsch verstehen, ich kann zu Teilen die Begeisterung nachvollziehen, denn die 25-jährige US-Künstlerin liefert wirklich ein starkes Statement mit Punisher ab. Schon das Debüt Stranger In The Alps (2017) hatte die Richtung angedeutet, dass Phoebe Bridgers richtig gute Texte zu schreiben und musikalisch interessante Wege im Spannungsfeld von Folk, Indie-Rock und Emo, ein bisschen Psychedelia, zu beschreiten vermag. Dann folgte ja letztes Jahr noch das fantastische selbstbetitelte Werk von Better Oblivion Community Center, dem Gemeinschaftsprojekt mit Conor Oberst. Ich weiß, dass Phoebe Bridgers eine wirklich spannende Künstlerin ist. Das wird ja auch auf Punisher klar, wenn sie in den Texten über ihre persönlichsten Erlebnisse, Erinnerungen und Erkenntnisse berichtet, sie sehr pointierte Stellungnahmen zu verschiedensten Themen wie (Liebes-)Schmerz, Hoffnung oder Verzweiflung präsentiert. Es gibt tatsächlich richtig starke Momente, in der die Musik eine unglaubliche Erhabenheit ausstrahlt. Deshalb ist Punisher auch wirklich richtig gut. Es ist nur so: ich sehe es (noch) nicht als Meisterwerk. Vielleicht kann ich es einfach nicht ganz packen, da ich mit Folk nicht immer die großen Berührungspunkte habe. Was haltet ihr von dem Album? Ist es dieses große Werk? Auf eure Meinungen bin ich wirklich sehr gespannt!
Note: 2,0 (hat aber Potential zu mehr)
https://phoebefuckingbridgers.com/