VÖ: 31.07.2015
Label: Warner
Genre: Neo Soul
Die 25-Jährige bringt einige gute Voraussetzungen mit, ihrem tollen Debüt ein überzeugendes Zweitwerk folgen zu lassen. Mit dem 2012 veröffentlichten Erstling Is Your Love Big Enough?, auf dem sie ihren Vorbildern Lauryn Hill, Jill Scott und Mary J. Blige huldigte, hatte die Soul-/Folk-Sängerin nicht nur Erfolg in einigen europäischen Hitparaden, sondern erntete vorwiegend positive Kritiken. Vor sowie nach dem Albumrelease ereigneten sich jene Phänomene, die typisch für junge vielversprechende Künstler sind. Sie war beispielsweise mit Kritikerlieblingen auf Tour (z.B. Bon Iver und Paloma Faith), trat in öffentlichkeits- und werbewirksamen Shows wie Later With Jools Holland auf (in Deutschland bei Inas Nacht und Engelkes Anke hat Zeit) und wurde für Preise nominiert (Mercury Prize u.a.) bzw. heimste auch ein paar von ihnen ein. Nun liegt also Blood vor, auf dem ein Song eindeutig heraus sticht. Es handelt sich um die vorab ausgekoppelte Single und Opener der LP Unstoppable, auf dem La Havas sehr eindrucksvoll und nachvollziehbar ihre vor der Aufnahme gesammelten Eindrücke einer Reise nach Jamaika, das Heimatland ihrer Mutter, sowie eine beendete Liebesbeziehung textlich und musikalisch verarbeitet. Es gibt neben unglaublich entspannten und großartig vielschichtig arrangierten Soul- und Jazz-Klängen ebenso Reggae-, Electro- sowie Pop-Elemente zu hören. Allerdings muss an dieser Stelle betont werden, dass die Klasse des Songs nicht damit gleichbedeutend ist, dass der Rest von Blood verzichtbar wäre. Ganz im Gegenteil, auch andere Lieder nehmen neben den oben erwähnten Genres eine vielseitige Palette von weiteren Musikrichtungen (z.B. Gospel und Doo Wop) auf und erzeugen damit entsprechende Wirkung (u.a. What You Don’t Do und Grow). Nicht ganz so überzeugend wie das Debüt, aber dennoch – auch in der Gesamtheit – eine Empfehlung wert.
Note: 2,3
www.liannelahavas.com/splash/splashpage_6
Lianne La Havas – edpcooljazz’15 from Live Experiences on Vimeo.
Lianne La Havas – What You Don’t Do from paydirt on Vimeo.