VÖ: 21.04.2017
Label: Domino
Genre: Electronica / Synthie-Pop
Der bescheidenen Meinung von hicemusic zufolge zählt die Band, der Joe Goddard angehört, zu den besten Indietronica-Formationen des letzten Jahrzehnts als auch des jetzigen. Hot Chip hat vor allem mit The Warning (2006) und Made In The Dark (2008) zwei moderne Klassiker vorgelegt, die im weiten Experimentierfeld zwischen Electronica und Pop einige Spielarten abgegrast und stilvoll zusammengeführt haben. Was vor allem – auch noch auf den neueren Werken, z.B. dem letzten Why Make Sense? (hier Album des Monats im Mai 2015) – wunderbar funktionierte, war die gekonnte Mischung aus Eingängigkeit und hohem künstlerischem Anspruch. Es heißt in diesem Zusammenhang immer, dass die beiden Frontmänner und Gründungsmitglieder – zum einen Alexis Taylor und zum anderen besagter Joe Goddard – für jeweils verschiedene musikalische Richtungen stehen – erstgenannter für die soulig-poppige Note, letztgenannter wiederum für die elektronisch-housige Komponente. Wie auch immer da die Rollen verteilt sind, beide haben großartige Beiträge geliefert, auch in Solofunktion. Joe Goddard legt nun Electric Lines vor, dass sowohl Electronica als auch Pop in das Soundgewand einwebt, auf dem stets deutlich wird, dass er ein offenes Ohr für weitere Stilarten hat. Hört man beispielsweise den Einstieg Ordinary Madness hat man es mit reinstem Electro-Pop zu tun, der wie bei Jessie Ware mit kontemporärem R&B kombiniert wird. Andererseits gibt es da Tracks wie Lasers, das Minimal-House aufbietet. Man könnte es so zusammenfassen, dass Goddard, ziemlich viel serviert, zu dem sich tanzen lässt, das einem zumindest Momente zum Wohlfühlen beschert, Vergangenheit und Gegenwart musikalischer Strömungen (z.B. mit dem Aufgreifen toller Samples) originell zusammenführt . Ach ja, Hot Chip-Kollege Taylor ist auch zu hören. Vielleicht noch nicht die Sensation, für die das Werk teilweise schon gehalten wird, aber trotzdem wird einem hier ein hochqualitatives Hörerlebnis geboten!
Note: 2,0