Dagobert – Welt ohne Zeit
VÖ: 01.03.2019
Label: Staatsakt
Genre: (Indie-)Pop
Oh mein Gott, „Schlager mit Anspruch“ ? So beschrieb der in Berlin lebende Schweizer Lukas Jäger alias Dagobert seine eigene Musik mal in der Süddeutschen Zeitung. Ich selbst höre in Songs wie Flashback mal ordentlich die Musik der 1980er Jahre heraus, vor allem die Neue Deutsche Welle. Ansonsten ist das tatsächlich „schlagerartiger“ Pop mit Texten über die Liebe. Das hätte ganz schön schief gehen können, ist es aber meiner Meinung überhaupt nicht. Ich bin selbst überrascht, aber (zu großen Teilen) gefällt mir das!
Note: 2,3
Robert Forster – Inferno
VÖ: 01.03.2019
Label: Tapete
Genre: Indie-Rock / Pop
Nachdem die wiederformierten Australier The Go-Betweens aufgrund des tragischen Todes von Grant McLennan dann 2006 endgültig der Geschichte angehörten, hat Robert Forster solo weitergemacht, mit tollen Alben wie The Evangelist (2008) und Songs To Play (2015). Album Nummer Drei liefert erneut hochqualitative Songwriter-Arbeit ab, mit Songs, die vielleicht harmlos wirken, die aber aufgrund der feinen Instrumentierungen ins Ohr gehen und mit hintergründigen, reflektierten Texten zu gefallen wissen.
Note: 2,3
Little Simz – Grey Area
VÖ: 01.03.2019
Label: Age 101
Genre: Hip-Hop
Da wäre mir doch glatt diese Album-Perle entgangen! Die von vielen Genre-Kolleginnen/-Kollegen und Kritikern gelobte 25-jährige Londonerin Little Simz bietet hier mit ihrer dritten Platte Grey Area einen verdammt guten Vertreter des Hip-Hop auf. Denn hier wird so unverkrampft performt, sich so untypisch ehrlich mit den eigenen Ängsten und Sorgen in den Texten auseinandergesetzt. Wer aber glaubt, diese Frau sei nicht kritisch oder selbstbewusst, der ist ja mal so was von auf dem falschen Dampfer! Super Platte!
Note: 2,0
Pond – Tasmania
VÖ: 01.03.2019
Label: Marathon Artists
Genre: Psychedelic-Rock / -Pop
Wo wir schon von Australiern sprechen: es gibt etwas Neues von Pond, dem Quartett aus Perth. Ich habe beim Recherchieren mit Erstaunen feststellen müssen, dass Tasmania schon das achte Album der Band ist, erneut produziert von Tame Impala-Frontmann und Ex-Mitglied Kevin Parker. Es gibt hier hymnischen, etwas trashigen, psychedelisch-spacigen Pop/Rock zu hören. Ist natürlich nicht weit entfernt von den Sounds von Parkers Hauptband. Ist alles nicht außergewöhnlich, aber schon ziemlich ansprechend geraten. Daisy gefällt mir jedenfalls!
Note: 2,3
Weezer – Weezer (Black Album)
VÖ: 01.03.2019
Label: Atlantic
Genre: (Power-/Latino-/Elektro-)Pop
Wieso habe ich geglaubt, dass die neue Platte von Weezer mich wirklich noch einmal umhauen könnte? Weil ich das „weiße Album“ sowie vorher Everything Will Be Alright In The End ganz okay fand? Weil die Singles nun auch ganz in Ordnung sind? Ja klar, Rivers Cuomo und Co. versuchen sich an verschiedenen Musikstilen, aber in der Mehrheit möchte das irgendwie nicht funktionieren (nur in wenigen Ausnahmen, eben bei besagten Singles). Keine absolute Katastrophe (wie ihr Anfang des Jahres veröffentlichte Cover-Album), aber sehr banal und konturlos! Total bedauerlich, Weezer war doch mal so klasse!
Note: 4,0
Stella Donnelly – Beware Of The Dogs
VÖ: 08.03.2019
Label: Secretly Canadian
Genre: Indie-Rock/-Pop
Australien bietet diesen Monat einige Künstler/innen in dieser Sparte auf. Stella Donnelly aus Perth setzt sich auf ihrem Debüt mit Sexismus und veralteten Männlichkeitsidealen auseinander, nimmt aber auch andere unterschiedlichen Themen des Alltags unter die Lupe und liefert dazu eine Platte voller Selbstbewusstsein und Souveränität . Die originelle Musik kommt vermeintlich harmlos herüber, doch die Texte stehen im klaren Kontrast dazu. Spannende Platte!
Note: 2,3 (mit Potential nach oben)
Matmos – Plastic Anniversary
VÖ: 15.03.2019
Label: Thrill Jockey
Genre: Electronica / Experimental
Das US-Duo hat sich durch seine Experimente in der Electro-Szene einen Namen gemacht, was jetzt in der Branche in dem Sinne nichts total Außergewöhnliches ist, man spricht ja meistens von der „Intelligent Dance Music“. Matmos hat aber in den über 20 Jahren Bandbestehen wirklich schon so einiges ausprobiert, zum Beispiel mit Waschmaschinen Klänge produziert. Jetzt werden diese mit Plastikobjekten erzeugt, was auch mit einer aktuellen Grundsatzfrage verbunden ist: Wie ist eigentlich unser Verhältnis zu Plastik? Spannend ist das Ergebnis schon, da kommen einige tolle Tracks zusammen!
Note: 2,3
https://www.facebook.com/matmosband/
Karen O & Danger Mouse – Lux Prima
VÖ: 15.03.2019
Label: BMG
Genre: (Indie-/Dream-)Pop, Soul
Irgendwie war ich doch ein wenig skeptisch, als ich erstmals von dieser Konstellation gehört hatte, warum auch immer. Vielleicht weil mir in der jüngeren Vergangenheit die Musik von beiden nicht mehr zu hundert Prozent zugesagt hatte. Egal, Lux Prima serviert allerfeinste, federleichte Klänge, die mich voll überzeugen. Mag daran liegen, dass ich teilweise an die sagenhaften 1990er-Downtempo/Pop-Kompositionen von Bands wie Air, Zero 7, Morcheeba etc. denken muss. Vor allem: Die Stimme von Karen O ist wundervoll!
Note: 2,0
Unkle – The Road: Part II / Lost Highway
VÖ: 29.03.2019
Label: Songs For The Def
Genre: Electronica / Art-Pop
War jetzt doch ein wenig überrascht, dass die Veröffentlichung des ersten Teils von The Road über eineinhalb Jahre zurückliegt. Der zweite Teil bietet wieder einige Gäste mit Gesangsparts und Sprechrollen (bzw. ihre Stimmen als Samples) auf. Manche von ihnen waren bereits auf dem Vorgänger dabei (Keaton Henson, Elliott Power, Mark Lanegan u.a.), manche ganz neu dabei (Miink, Tom Smith, Mick Jones, Christiane Kubrick u.a.). Wenn die Songs im Klanguniversum von Unkle auch nicht unbedingt Neues im Sinne von großartigen Innnovationen bieten, kann man wirklich kaum meckern. Toll arrangiert sind sie und charakteristisch!
Note: 2,3