VÖ: 29.06.2018
Label: Parlophone
Genre: (Electro-/Synthie-)Pop / Funk / Soul
Für mich kam das schon ein wenig überraschend, dass die Gorillaz ein neues Album veröffentlichen, etwas mehr als ein Jahr nach ihrem letzten. Ich muss zugeben, dass – obwohl die Briten um Damon Albarn und Jamie Hewlett (die Band wird dieses Jahr schon 20 Jahre alt!) zu meinen All-Time Favoriten gehören – ich auch jetzt nicht in totale Begeisterung versetzt wurde, meine Erwartungen nicht die höchsten waren. Dies liegt daran, dass mir der besagte letzte Release Humanz (er landete hier bei hicemusic in der Kategorie „Kontrovers“) nicht wirklich zusagte. Irgendwie wirkte das zu bemüht, zu sehr an angesagten Trends (vor allem Hip-Hop und R&B) orientiert, ohne die individuelle Note, die die Gorillaz seit jeher ausgezeichnet hat, einzubringen. Viele tolle Gäste (u.a. Danny Brown, Grace Jones, Benjamin Clementine) waren darauf vertreten, jedoch war das in meinen Augen nicht jene vergleichbare Magie, die ich verspürte, wie als ich damals die Kooperationen mit Del The Funky Homosapien, Tina Weymouth oder De La Soul, ja auch Bobby Womack und Snoop Dogg hörte (es wurde wohl auch von vielen kritisiert, dass das Album mit so vielen Features vollgepackt sei). Dann glaubte ich ohnehin an eine eventuelle Bonus-LP, die nicht verwendetes Material aus den Humanz-Sessions versammeln würde. Kein Wunder also, dass ich da wenig zuversichtlich war. Nun, vor ein paar Wochen hörte ich dann die Vorabsingle Humility bei 1Live (mit George Benson), eine wirklich eingängige, frische Nummer, die dank Multitalent Albarns Gesang so angenehm entspannt rüberkam, wie ich es von den Gorillaz früher kannte. Insgesamt kann The Now Now, das mich vom allgemeinen Klangbild stark an Plastic Beach (aber nicht nur, weil Snoop Dogg erneut als Gast vertreten ist) erinnert, mit teilweise mit hübschen Melodien, netten Texten und einer Crew punkten, die scheinbar wieder motivierter ist. Das ist dann nicht so groß wie die ersten drei Studioalben (allen voran das selbstbetitelte Debüt), jedoch interessanter als Humanz, keine Frage. Hat manchmal ein paar kleine Durchhänger, jedoch gerade zum Ende hin gefällt The Now Now mir gut!
Note: 2,3