Es ist nicht einmal ein Jahr her, als die Ärzte das wirklich gelungene Comeback-Album Hell nach 8 Jahren Platten-Pause vorlegten. So schrieb ich damals: „(…) vor allem die Texte sind wirklich gut geraten, mit gewohnt bösen, bissigen, ironischen und lustigen Stellungnahmen zu Politik und Gesellschaft. Natürlich fehlt da nicht der Klamauk, aber es sind eben diese direkten Statements zu zum Beispiel Rechtsextremismus, Schönheitswahn oder Chris Hemsworth, die mir imponieren.“ Vor allem möchte ich in diesem Zusammenhang betonen, dass mir der klamaukige Stil gerade bei den Ärzten sehr oft ja auch gefallen hat. Vor allem dann, wenn jeglicher Respekt gefehlt hat, der Humor mehrere Ebenen aufbot und hinter dem Ganzen eben besagte bissige Kommentare zu zeitgemäßen Geschehnissen und Entwicklungen steckten. Jetzt ist der Gegenpart zu Hell – ja Dunkel eben – erschienen. Und dieser Nachfolger ist mit gemischten Kritiken bedacht worden, was ich total nachvollziehen kann. Irgendwie bleibt kaum eine Textzeile bei mir hängen, kaum ein Song hinterlässt mit seiner Melodieführung Eindruck. Es wirkt alles so verkrampft, gerade im direkten Vergleich zu Hell. Nein, Dunkel ist für mich keine Katastrophe, das Album ist schon gut produziert, dennoch bleibt wie gesagt kaum etwas hängen. Und das ist schon – vielleicht auch aus meinem Respekt für Die Ärzte heraus – enttäuschend für mich. Was sagt ihr zu dem Album? Auf eure Meinungen bin ich gespannt!