Mount Kimbie – MK 3.5: Die Cuts | City Planning
VÖ: 04.11.2022
Label: Warp
Genre: Hip-Hop / R&B / Neo-Soul / Electronica / Experimental
Mit einem Freund habe ich zuletzt einige Male den Track Made To Stray vom Londoner Duo Mount Kimbie auf dessen Anlage gehört. Für mich immer noch einer der absoluten Kracher der letzten Dekade! Das dazugehörige Album Cold Spring Fault Less Youth (2013) ist wie das Debüt der Band – Crooks & Lovers (2010) eines der besten Werke der – nun „jüngeren“ Vergangenheit des Warp-Labels. Nun haben Kai Campos und Dominic Maker – fünf Jahren nach dem ebenfalls bestechenden Love What Survives – eine Doppel-LP veröffentlicht, welches die beiden vorwiegenden Aktivitäten und Musikforschungen der beiden Mitglieder vereint – Hip-Hop (Die Cuts von Maker, er war Beats-Produzent u.a. für James Blake, Slowthai und Jay-Z, die ersten beiden sind hierauf Gäste) und Robert Hood’sche Experimental-Electronica (City Planning von Campos). Das ist unheimlich spannend im Ergebnis, auch wenn mir Campos‘ Teil etwas besser gefällt. Für die Bewertung gebe ich eine noch vorsichtige Gesamtnote. Eventuell leider das letzte Werk der Beiden ☹
Note: 2,3 (mit Tendenz nach oben)
Christine And The Queens – Redcar Les Adorables Étoiles (Prologue)
VÖ: 11.11.2022
Label: Virgin
Genre: (Synthie-/Art-)Pop / R&B
Ich habe es Héloïse Adélaïde Letissier alias Christine And The Queens (oder auch Redcar oder einfach nur Chris) in der Vergangenheit echt nicht leicht gemacht, wenn es darum geht, ihm die vollste Aufmerksamkeit in Form von gutem Hinhören zu geben. Das soll mir bei seinem Drittwerk Redcar Les Adorables Étoiles (Prologue) kein weiteres Mal passieren. Es wird experimentell, verspielter, an dessen Vergangenheit orientierter Synthie-Pop geboten, der gleichzeitig eine moderne Produktion mit allerhand spannenden Facetten präsentiert. Die Themen bleiben ähnlich wie auf den Vorgängern, aber sie sind ja auch stets aktuell: u.a. natürlich die Geschlechtsidentität. Mal wieder gekonnt performt von Letissier, jedoch war das auch irgendwie zu erwarten!
Note: 2,3
http://christineandthequeens.com/
Plaid – Feorm Falorx
VÖ: 11.11.2022
Label: Warp
Genre: Electronica / Experimental
Wieder ein Album aus dem Hause Warp (siehe oben, Mount Kimbie), diese Mal von den mittlerweile legendären Plaid (Andy Turner und Ed Handley sind ja auch Gründungsmitglieder der ebenfalls grandiosen The Black Dog). Feorm Falorx bietet jetzt nicht unbedingt die größten Innovationen, doch es bleiben stets die Trademarks der Band: verspielt, ja fast schon „poppige“, hypnotische Melodien, die von intensiven experimentellen Strukturen durchdrungen sind. Das übt zu großen Teilen immer noch Wirkung auf mich aus (vor allem C.A. haut mich um!). Achso, es geht thematisch um die Erlebnisse des Duos auf dem Planeten Falorx, auf dem es einen Live-Gig auf dem Feorm Festival gespielt hat…hmm, so oder so ähnlich. Ja, kann man machen!
Note: 2,3
Weyes Blood – And In The Darkness, Hearts Aglow
VÖ: 18.11.2022
Label: Sub Pop
Genre: Chamber-Pop / Soft-Rock/ Psychedelic-Folk
Manchmal weiß man es einfach direkt! Bei And In The Darkness, Hearts Aglow mussten nur die ersten Töne von dem genialen It’s Not Just Me, It’s Everybody erklingen und es war für mich klar: Natalie Laura Mering alias Weyes Blood hat erneut ein Wunderwerk erschaffen. Großartig arrangierte, zwischen Soft-Rock, Chamber Pop und psychedelischen Folk verortete Sounds, die euphorisch und optimistisch anmuten. Doch Vorsicht: die Texte sprechen da eine ganz andere Sprache, es wird wieder sehr düster. Weyes Blood knallt uns die Fakten auf den Tisch und macht uns deutlich, was zurzeit gesellschaftspolitisch schiefläuft und mit welchen Konsequenzen wir zu leben haben. Sie vergisst gleichzeitig jedoch nicht, zu was wir Menschen im positiven Sinne fähig wären. Wow! Wie gesagt: ein weiteres Meisterwerk im imposanten Schaffen der 34-jährigen US-Amerikanerin (völlig zurecht in einigen Bestenlisten)!
Note: 1,7