VÖ: 26.02.2021
Label: City Slang
Genre: Synthie-/Dance-Pop / Electronica
Ich finde die Musik von Marius Lauber alias Roosevelt wirklich ziemlich gut. Von seinen Live-Qualitäten konnte ich mich vor ein paar Jahren in der Kölner Live Music Hall überzeugen. Von seinen Studio-Alben bin ich ebenfalls angetan. Gerade das selbstbetitelte Debüt (2016) hat mich vollends überzeugt, hatte es (mit u.a. mit Colours , Fever und Night Moves) wirklich kraftvolle Songs zu bieten, die moderne Electro-/Dance-Musik (im Stile von Hot Chip) mit Elementen des „klassischen“ Synthie-Pop (Human League, New Order etc.) und einer großen Portion Individualität zusammenführte. Der Nachfolger Young Romance bereitete mir ebenfalls richtig Laune, auch wenn er nicht ganz die Qualität des Erstwerks erreichen konnte. Nur oberflächlich betrachtet waren das marginal veränderte Zutaten im Vergleich zum Vorgänger, denn auf den Songs des Zweitlings wurde Ausschau nach weiteren Stilrichtungen gehalten. So stellt sich anlässlich der Veröffentlichung des dritten Studio-Albums Polydans die Frage, ob und inwieweit Roosevelt sich musikalisch weiterentwickelt. Ich muss zugeben, dass ich gerade nach dem ersten Hören ein bisschen den Eindruck gewonnen hab, dass der 30-Jährige sich nun doch wiederholt, im Grunde genommen ähnliche Songs produziert hat, die sich letztlich nicht wirklich voneinander unterscheiden. Das ist ja teilweise auch in einzelnen Kritiken zum Album zu lesen. Das wird Polydans meiner Meinung nach (vor allem nachdem ich es ein paar weitere Male gehört habe) dann doch nicht richtig gerecht. Denn hier wird fleißig, aber nicht unoriginell – die Geschichte der Electro-/Dance-Historie zitiert, u.a. gibt es hier eindeutige Referenzen auf die (genialen und sich entsetzlicherweise kürzlich aufgelöst habenden) Daft Punk und ihre Sounds der Random Access Memories-Phase. So mancher Song vermittelt Energie und Originalität und verarbeitet originell verschiedenste Musikstile. Vor allem wird hier zum Glück nicht alles nur mit purer Ernsthaftigkeit angegangen wird, eine ordentliche Prise (1980er-)Nostalgie und Kitsch wird mit draufgepackt! Das kann man doof finden und ist vielleicht letzten Endes nicht wirklich originell, aber ich bin der Meinung, dass man es Roosevelt keinesfalls übelnehmen kann, dass er uns in diesen Zeiten Fröhlichkeit und Lust aufs Tanzen vermitteln möchte. Ich finde Polydans schwer in Ordnung! Wie findet ihr das Album? Auf eure Meinungen bin ich gespannt 😊
Note: 2,3