Little Simz – No Thank You

VÖ: 12.12.2022

Label: Forever Living Originals

Genre: Hip-Hop / Gospel / Funk / Electronica

Irgendwie schon ein beruhigendes Gefühl, dass sich im Hip-Hop immer wieder neue Artists beweisen und dem Genre nach wie vor mannigfaltige Ideen zu entlocken verstehen! Insbesondere die britischen Vertreter*innen gewinnen zurzeit nicht nur meine Aufmerksamkeit mit genialen Beats, wunderbaren Samples und Melodie-Spielereien sowie schlagkräftigen, punktgenauen und unmissverständlich positionierten Messages und Stellungnahmen zu gegenwärtigen gesellschaftspolitischen Themen. Gibt ja auch einiges zu kommentieren zurzeit. 2 Künstlerinnen hebe ich da insbesondere hervor, die wirklich ganz zufällig im Jahr 1994 geboren wurden. Da wäre einerseits Loyle Carner, der ja vor kurzem das grandiose Hugo veröffentlichte, und andererseits Little Simz, die mich mit ihrem letzten Werk Sometimes I Might Be Introvert (2021) wahrlich umgehauen hat! So virtuos wurden Elemente in die Hip-Hop-Sounds eingearbeitet sowie absolut reflektiert Statements zu Gegenwartsthemen in der Gesellschaft und persönlichen Erfahrungen (insbesondere der eigenen Herkunft der 28-Jährigen) getroffen. Für mich ganz klar eines der Alben 2021! Nun ist es Little Simz tatsächlich gelungen, zum Ende diese Jahres erneut einen Favoriten für die höchsten Platzierungen in den Jahresendabrechnungen zu liefern. Das Wunderbare ist unter anderem, dass die Britin sich vorgeblich zurückhaltend gibt, nur um dann umso druckvoller ihre Messages zu positionieren, die so direkt und ehrlich mit den eigenen unschönen Erfahrungen im Musikbusiness, den mentalen Problemen, den Ungerechtigkeiten umgehen. Wie sich hier zudem die Streicher-Arrangements herausschälen und ihre Wirkung entfalten, das ist kurz und knapp einfach fantastisch!              

Note: 2,0 (mit Potential nach oben)

https://www.littlesimz.com/

Album des Monats September 2021

Wählt bis zum 07.10. das Album des Monats September 2021!

Ihr entscheidet, welche Veröffentlichung „Album des Monats“ wird.

Zur Wahl stehen diejenigen Alben, die in dem Monat veröffentlicht und bei hicemusic vorgestellt wurden:

Bin echt gespannt bei der Auswahl, viel Spaß beim Wählen! 🙂

Little Simz – Sometimes I Might Be Introvert

VÖ: 03.09.2021

Label: AGE 101

Genre: Hip-Hop / Soul / R&B / Jazz

Ich habe es hier an dieser Stelle schon oft geschrieben, dass vom Hip-Hop tatsächlich noch große Impulse ausgehen, da die sozialpolitischen und andere relevante Themen gerade in diesen Zeiten sicherlich nicht fehlen. Angesichts der auch heute noch bestehenden Vorwürfe gegen die Künstler/innen des Genres, dass Stereotype es dominieren, da muss so ein Hinweis doch stets erlaubt sein. Gerade jetzt, wo ich das fantastische Album Sometimes I Might Be Introvert der 27-jährigen Britin Little Simz gehört habe, ist das geradezu unausweichlich. Schon vor zwei Jahren, als ihr ebenfalls wundervolle Drittwerk Grey Area erschienen ist (dem ich vielleicht noch etwas mehr Aufmerksamkeit hier hätte widmen können), ist mir folgendes aufgefallen: „(…) hier wird so unverkrampft performt, sich so untypisch ehrlich mit den eigenen Ängsten und Sorgen in den Texten auseinandergesetzt. Wer aber glaubt, diese Frau sei nicht kritisch oder selbstbewusst, der ist ja mal so was von auf dem falschen Dampfer!“ Das sollte man auch für den Nachfolger so stehen lassen, Little Simz weiß, wie sie die aktuell relevanten Themen in den Fokus nehmen kann und diese reflektiert behandeln und die entsprechenden Erkenntnisse so bestechend in Worte fassen kann. So authentisch und unerschrocken, so klar ausformuliert! Neben den gesellschaftlichen Auseinandersetzungen werden auch wieder persönliche Erfahrungen und Erkenntnisse eingearbeitet, wenn sie beispielsweise die Beziehung zum Vater aufarbeitet oder die familiären Wurzeln beleuchtet. In musikalischer Hinsicht ist Sometimes I Might Be Introvert gleichfalls überaus beeindruckend, mit dieser perfekten Symbiose aus Hip-Hop, R&B, Soul, Jazz, Electronica und traditionellen afrikanischen Musik-Elementen sowie genial-epischen instrumentalen Arrangements. Absolutes Highlight dieses Jahres, jetzt schon!             

Note: 1,7 (mit Potential nach oben)

         

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