Gabe Gurnsey – Physical
VÖ: 03.08.2018
Label: [PIAS]
Genre: Dance / Electronica
Gabe Gurnsey ist das eine verbliebene Mitglied des auf James Murphys DFA Records gesignten Post-Industrial-Duos Factory Floor, das bisher mit einer für das Label typischen breiten Palette an Electronica-Stilen glänzen konnte, die dennoch trotz dieser Vielfalt in minimalistischem Gewand daherkamen. Das Solo-Album von Gurnsey erscheint „melodieseliger“, er probiert sich ebenfalls an vielen Spielarten aus, unter anderem Detroit- und Chicago-House, referenziert aber (natürlich) auch Disco und Synthie Pop und vieles Interessantes mehr (Stichwort: Balearic). Also ich muss sagen, mir bereitet das richtig Laune! Euch auch?
Note: 2,0
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Travis Scott – Astroworld
VÖ: 03.08.2018
Label: Epic
Genre: Hip-Hop / Trap
Ich muss zugeben, dass ich mich – obwohl Travis Scott mir natürlich ein Begriff war (und das nicht nur weil dieser mit Kylie Jenner zusammen ist) – nicht allzu ausführlich mit der Diskografie des 26-Jährigen auseinandergesetzt habe. Wenn ich das richtig in Erinnerung habe, wurden die ersten beiden LPs auch nicht zwangsweise hoch bewertet von den Kritikern. Das ist jetzt bei Astroworld allerdings anders, bis auf ein paar Ausnahmen sind auch die Bewertungen hierzulande gut ausgefallen. Ich persönlich weiß nicht so recht, wie ich Astroworld (benannt nach einem ehemaligen Vergnügungspark in Houston) einschätzen soll. Produziert ist das schon super – wobei mir das Auto-Tune oft auf die Nerven geht –, einige der unzähligen Verantwortlichen und Gäste (aus den verschiedensten musikalischen Gebieten, u.a. James Blake) haben tolle Arbeit geleistet. Anderes reißt mich (noch) nicht so vom Hocker! Hmm, der Großteil gefällt mir, aber…
Note: 2,7 (mit Tendenz nach oben)
Death Cab For Cutie – Thank You For Today
VÖ: 17.08.2018
Label: Atlantic
Genre: Indie-Pop / Alternative-Rock
Es ist hart, so etwas zu sagen bzw. schreiben, aber nach der Rezeption des neuen Albums Thank You For Today von Death Cab For Cutie, komme zumindest ich zum Schluss, dass der Abgang von Gründungsmitlied Chris Walla, der sich bereits während der Produktion des Vorgängers Kintsugi (2015) ereignete, im Nachhinein schwerer wiegt, als es ohnehin schon zu befürchten war. Denn hier gibt es keine Beteiligung mehr. Natürlich möchte ich die Arbeit von Ben Gibbard nicht kleinreden – dieser hat schon einen wesentlichen Anteil am künstlerischen Erfolg von bis heute großartigen Alben wie Transatlanticism (2003) oder auch Plans (2005), nicht zu vergessen sein fantastisches Nebenprojekt The Postal Service –, aber es war wohl das Gespann aus ihm und Walla, das vor allem die Musik der US-Amerikaner ausgemacht hat. Ich habe schon im Zusammenhang mit Kintsugi geschrieben, dass mir die Single und nur ein paar weitere Songs wirklich zusagen. Genau dies trifft für mich auch auf das neue Album zu. Gold Rush weiß zu gefallen, aber der Rest – bis auf ein paar kleine Ausnahmen – geht mir irgendwie nicht ins Ohr, ist mir zu glattpoliert. Sorry, ich mag die Band eigentlich total gerne, aber was soll ich machen?
Note: 3,0
Mitski – Be The Cowboy
VÖ: 17.08.2018
Label: Dead Oceans
Genre: Indie-Rock/-Pop
Ich habe das schon mindestens einmal hier bei hicemusic erwähnt, dass ich mich allzu leicht von Namen irritieren lasse und im Falle der Annahme, es handele sich um weniger interessante Musik, mir einiges so durchrutscht. Das gilt auch für Mitski. Ich ging fälschlicherweise davon aus, dass es albern gemeint sei (weshalb auch immer?!?) und mir entging so ziemlich die Klasse von Puberty 2 (2016) und tollen Songs wie Your Best American Girl. Jetzt, wo ich besser über die Fähigkeiten der 27-jährigen US-Künstlerin Mitski Miyawaki informiert bin, habe ich weit weniger Anlaufschwierigkeiten gehabt. Be The Cowboy bietet feinsten Indie Rock, der geschickt mit Pop- und Electro/Dance-Elementen angereichert, generell vielseitig arrangiert ist. Sowieso ist Mitski eine tolle Texterin, sie offenbart ihre persönlichen Gefühle, ihre Ängste und Sorgen. Gefällt mir alles ziemlich gut (auch jetzt schon)!
Note: 2,3
Sophie Hunger – Molecules
VÖ: 31.08.2018
Label: Caroline
Genre: Indie-/Elektro-Pop
Die 35-jährige Schweizerin Sophie Hunger ist in verschiedenen Bereichen – natürlich bezieht sich das vor allem auf musikalische Spielarten – engagiert, viele Musiker/innen greifen auf sie zurück, sie ist zweifelsfrei immer wieder ein künstlerischer Zugewinn. Zuletzt war sie ja unter anderem auf Steven Wilsons Album To The Bone (2017, in Song Of I) zu hören. Ihre eigenen Platten schätze ich auch, sie genießt generell ein hohes Ansehen, z.B. ist ihre anstehende Show in Köln – ich wollte ursprünglich dorthin – ausverkauft. Molecules bietet nun einige elektronische Elemente auf, die den ohnehin mannigfaltigen Indie-Pop schmücken, um vor allem persönliche Erfahrungen zu verarbeiten und musikalische zu untermalen. So gibt es einige wirklich spannende Songs zu hören, die erneut unterstreichen, wie individuell und einfallsreich Sophie Hunger ist. Nicht revolutionär, doch qualitativ auf hohem Niveau!
Note: 2,3