VÖ: 04.07.2014
Label: Infectious Music
Ist es Mitte September, wo das Jahr zu drei Vierteln, aber eben noch nicht vollständig verstrichen ist, wirklich vermessen zu behaupten, dass Liminal schon jetzt einer der, vielleicht sogar die beste(n) Electronica-Veröffentlichung(en) des Jahres 2014 ist? Das Album fasziniert auf ganzer Länge, ist spannungsgeladen, unberechenbar und stets von Abenteuerlust geprägt. Angesichts dieser Besetzung nicht weiter verwunderlich, da der 2013 ins Leben gerufenen Formation zum einen Adam Freeland angehört, der sich vor allem durch den Crossover-Hit We Want Your Soul sowie unzählige Remixe (von The Orb über The White Stripes bis zu Pink) schon einen Namen gemacht hat. Zum anderen Steve Nalepa, ein Produzent, Komponist und Professor für Musiktechnologie. Komplettiert wird das Trio durch Ry X, dem Kosmopoliten aus Australien (zuvorderst bekannt durch seine Berlin EP), dessen Stimme den Songs nicht nur einen zutiefst individuellen Anstrich verleiht, sondern gleichzeitig eine Anziehungskraft, der man sich nur schwerlich widersetzen kann. Natürlich hat diese Sogwirkung ihren Grund auch in den erstklassigen detailverliebten, atmosphärischen und abwechslungsreichen Klang- und Beat-Fundamenten, die dem Gesang unterlegt werden. Generell liegt der Reiz von Liminal darin, dass sich der Verlauf bzw. Ausgang eines Songs zu keiner Zeit ausrechnen lässt, immerfort werden Überraschungen eingebaut. Der Sound bewegt sich dabei in jenem musikalischen Feld, das von James Blake und jüngst von Künstlern wie SOHN, Chet Faker oder FKA Twigs eindrucksvoll beackert wurde: diese immer noch aufregende Mischung aus Electronica („Post-Dubstep“), R&B und Soul. Wichtig dabei: The Acid kopieren die genannten Acts nicht, sondern fügen stets eigene neue Ideen hinzu, mit jedem Hördurchlauf werden weitere Details aufgedeckt. Die LP hält das Versprechen ein, das die selbstbetitelte EP letztes Jahr gegeben hat. Sehr aufregend!
Note: 1,7
The Acid – Fame (Official Full Length Video) from The Acid on Vimeo.