VÖ: 06.03.2020
Label: BMG
Genre: Electronica / Minimal Music
Ich bin letztens nach einem stressigen Tag joggen gewesen und habe dabei die neue Platte von Hendrik Weber, vielen natürlich besser bekannt als Pantha Du Prince, gehört. Soviel kann ich verraten, durch die Konzentration auf die Musik und die gleichzeitige Betrachtung der an mir vorbeiziehenden Landschaften kam ich vollkommen zur Ruhe. Eine wirklich schöne Momentaufnahme für mich! Jetzt mal kurz zu Hendrik Weber, wer ist das überhaupt? Der aus dem hessischen Bad Wildungen stammende (Konzept-)Künstler hat sich als Pantha Du Prince mittlerweile international mit einer Musik im Spannungsfeld von Electronica, Minimal Music und (Dark-)Ambient einen Namen gemacht. Schon die Debüt-LP Diamond Daze (2004) erhielt sehr positive Kritiken, weil er sich unter anderem in Stilrichtungen außerhalb der Electronica hinauswagte (insbesondere dem Shoegaze im Stile von My Bloody Valentine). Ein toller Nachfolger erschien 2007 mit This Bliss und der Hesse wurde einem breiteren Publikum bekannt, auch international gesehen. Ich wurde im Besonderen auf Pantha Du Prince durch die großartige Veröffentlichung Black Noise (2010) aufmerksam, wie wahrscheinlich viele Andere (das Album wurde 2011 kurioserweise mit dem „Echo“ ausgezeichnet). Darauf präsentierte der Künstler eine fantastische Mischung aus vielseitigen, oft ins Atonale gleitenden Klängen und Rhythmen, die mit höchst originellen Field Recordings aus der Schweizer Natur und Motiven aus der Romantik (was sich vor allem auf dem Cover ausdrückt) kombiniert wurden. Danach hat Pantha Du Prince weitere interessante Veröffentlichungen präsentiert, Elements Of Light (2013, mit The Bell Laboratory) und die Pop-/Klassik-/Avantgarde-Begegnung The Triad (2016). Auf Conference Of Trees – so verrät es ja auch der Titel – wird 10 Jahre nach Black Noise erneut das Thema „Natur“ aufgegriffen, u.a. mit Hilfe von Musikern des Bell Laboratory. Es geht um den Wald als Rückzugsort, mit Bezug auf Schriften, die sich in unterschiedlicher Weise mit Bäumen auseinandersetzen. Das ist wirklich toll vertont, mit einer breiten Palette an Instrumenten. Da passt es, dass die Sounds mich beim Joggen jeglichen Alltagsstress vergessen ließ. Auch wenn die Stilrichtungen, die hier erklingen, bereits im Universum von Pantha Du Prince bekannt sein sollten, so ist Conference Of Trees wieder atmosphärisch und bestechend ausgefallen!
Note: 2,3 (mit Potential nach oben)
http://www.panthaduprince.com/