Blood Orange – Negro Swan

VÖ: 24.08.2018

Label: Domino

Genre: Neo-Soul / R&B / Funk / (Psychedelic-/Bedroom-)Pop

Ich werde es diesmal schon zu Anfang meiner Albumbesprechung verraten: Negro Swan stellt ein weiteres Glanzstück in der Diskografie von Dev Hynes alias Blood Orange dar. Ich – der etwas brauchte, bis er die Großartigkeit des Meisterwerks Cupid Deluxe (2013, das der 32-jährige Londoner unter dem jetzigen Alias geschrieben hat; er war auch als Lightspeed Champion aktiv bzw. einmal Mitglied der Test Icicles), nachvollzogen hat – wurde diesmal sofort mitgerissen. Es wird also auch mir wohl langsam klar, dass man es hier mit einem der gegenwärtig wichtigsten Künstler im Spannungsfeld von Soul, Pop, Funk und R&B (und weiteren Musikspielarten) zu tun hat. Ich habe bereits im Zusammenhang mit der Besprechung seines letzten Werkes Freetown Sound (2016) geschrieben, dass Dev Hynes ein absolutes Multitalent ist, zum Beispiel was das Ausloten verschiedener Genres sowie das Beherrschen und punktgenaue Einsetzen unterschiedlichster Instrumente  angeht. Kein Wunder, dass schon so viele Künstler/innen auf seine Dienste zurückgegriffen haben (u.a. Solange Knowles, FKA Twigs, Florence + The Machine, die Chemical Brothers, Kylie Minogue). Bevorzugt werden einige von ihnen auch auf den eigenen Alben als Gäste eingesetzt. Das ist auch auf Negro Swan der Fall, hier finden sich u.a. Steve Lacy (von The Internet), A$AP Rocky, Diddy (ja genau, Sean Combs!) oder auch Georgia Anne Muldrow. Wie auf den anderen Alben erfüllen diese Features voll und ganz ihren künstlerischen Zweck, sie sind nicht bloß dafür da, um sich mit ihnen zu schmücken. Ein politisches, gesellschaftskritisches Werk, auf dem sich Hynes effektiv und nachvollziehbar gegen Homophobie wie auch Rassismus positioniert, seine eigenen Erfahrungen – insbesondere während seiner Jugend – aufarbeitet, sich mit Identität im Allgemeinen auseinandersetzt. Zudem ist Negro Swan wie die Vorgänger vielseitig und perfekt instrumentiert! Ja klar, es gibt einige Künstler/innen, die Neo-Soul mit weiteren Genres perfekt verschmelzen können – man denke an Erykah Badu, D‘Angelo oder auch Frank Ocean (ich habe sicherlich einige jetzt vergessen), aber Dev Hynes braucht sich keinesfalls vor diesen zu verstecken, mit Negro Swan liefert er erneut ein fantastisches Werk ab!

Note: 2,0 (vorerst, ist wahrscheinlich noch viel besser)

http://ww38.bloodorange.nyc/

 

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