April 2023

Yaeji – With A Hammer

VÖ: 07.04.2023

Label: XL

Genre: (Synthie-)Pop / Electronica

Wie schön das ist, wenn ein Versprechen eingehalten werden kann, dass „Pop der Zukunft“ produziert wird! Angesichts der Vorschlusslorbeeren, die Kathy Yaeji Lee – kurz Yaeji – erhalten hat, freut es, dass das Studio-LP-Debüt all diese Stärken, die so gelobt wurden, weiterhin ausspielen und vereinen kann. Das macht sich in diesem unvergleichlichen Mix aus Synthie-Pop, Electronica, Jazz, Hip-Hop, Ambient und vielem mehr bemerkbar, aber auch in dieser fabulösen sprachlichen Kombination aus Englisch und Koreanisch, die sich perfekt in die Sounds einbettet. Nicht zu vergessen: die staken Statements gegen Rassismus. Der Hammer auf dem Cover ist nun wahrlich nicht zufällig da (diesen kann man übrigens auf der Website schwingen)! Großartige Platte, die noch wachsen wird!

Note: 2,0 (mit Potential nach oben)

https://yaeji.com/


Feist – Multitudes

VÖ: 14.04.2023

Label: Universal

Genre: Indie-Pop/-Folk

Was macht man, wenn einem die unterschiedlichsten Emotionen zwischen absoluter Glücksseligkeit und allertiefsten Trauerzuständen zu schaffen machen? Die Kanadierin Leslie Feist hat sich ganze 6 Jahre nach Pleasure Zeit gelassen, um unter anderem den Tod ihres Vaters, die Geburt ihres Adoptivkindes und die ganzen Sorgen in der Corona-Zeit in neuen Songs zu verarbeiten. Was ist dabei herausgekommen? Wundervolle, intime, gefühlvolle und zurückhaltende sowie gleichzeitig absolut originell arrangierte Songs. Schön auch, dass unter anderem die treuen Begleiter Mocky und Chilly Gonzales dabei sind, aber auch andere Kreative wie Mike und Blake Mills. Wunderbares Werk einer bewundernswerten Künstlerin!

Note: 2,0  

https://listentofeist.com/


Metallica – 72 Seasons

VÖ: 14.04.2023

Label: Blackened

Genre: Heavy-/Thrash-Metal

Ich sage immer scherzhaft, dass ich eigentlich nur Metallica kennen würde, wenn es um Metal-Bands geht, weil ich mich in dem Genre kaum bis gar nicht auskenne – wobei letzteres ein Fakt ist. Nun gut, ich habe mir ihr elftes Studio-Album angehört und finde, dass die Kalifornier sich – zumindest was die beiden letzten „offiziellen“ LPs angeht, also auch Hardwired…To Self-Destruct (2016), mit hinzu – sich doch auf einem passablen bis leicht hohen Niveau bewegen (wobei ich ja zugegebenermaßen auch die fünf Alben nach dem genialen „Black Album“ mochte oder zumindest okay fand). Aber gut, ich bin auch Metal-Laie. 72 Seasons – auf dem sich mit den Ereignissen und Gefühlswelten in den ersten 18 Lebensjahren auseinandergesetzt wird – bietet mir als Hörer erneut eine unterhaltsame, zu großen Teilen kraftvolle Musik, die gleichzeitig natürlich viel Nostalgie und Fan-Service bietet!

Note: 2,3  

https://metallica.com/


Robocop Kraus – Smile

VÖ: 14.04.2023

Label: Tapete

Genre: Indie-/Synthie-Pop

„Do you still remember the Indie 2000’s?“ – Zur Hochzeit der Indie-/Garage-Rock-Welle der „00er Jahre“ tummelte sich unter den hauptsächlich aus den USA und Großbritannien stammenden Bands, die damals plötzlich aus dem Boden sprießten (The Strokes, Bloc Party, The Libertines, Franz Ferdinand uvm.), auch eine deutsche Formation, die sich The Robocop Kraus nannte. Offiziell war man wohl nie aufgelöst, doch musikalische Lebenszeichen blieben nach Blunders And Mistakes (2007) aus. Nach Live-Reunions Mitte der letzten Dekade kommt nun ein Studio-Album von den Nürnbergern heraus. Das „The“ im Bandnamen ist futsch, dennoch bietet das auf dem ehrwürdigen Label Tapete Records erscheinende Smile Songs, bei denen man den Eindruck erhalten könnte, man wäre noch in den 2000ern in der besagten Indie-Phase. Trotzdem gehen die Melodien voll ins Ohr. Das weitgehende Funktionieren liegt auch an der feinen Produktion und den spannenden Ausflügen in andere Genres. Ist ja halt auch 2023!

Note: 2,3

https://www.tapeterecords.de/robocop-kraus


Jethro Tull – RökFlöte

VÖ: 21.04.2023

Label: InsideOut

Genre: Progressive-/Folk-Rock

Leser*innen werden sich vielleicht fragen: „Was, Jethro Tull?!?“ Ich muss auch zugeben, bis auf einige Klassiker, die mir mein Vater von den legendären britischen Progressive-Rockern um Ian Anderson damals vorgespielt hat, habe ich die Diskografie von Jethro Tull nicht so richtig verfolgt. Seit 2017 ist man wieder aktiv und bietet nach dem letztjährigen The Zealot Gene nun einen Nachfolger der „neuen Phase“. RökFlöte ist insgesamt schon das 23. Album der Band! Darauf wird nordgermanische Religion thematisiert, untermalt vom unvergleichlichen Flötenspiel Andersons. Es ist wahrlich schön zu hören, dass Jethro Tull immer noch kraftvolle und zeitgemäße Sounds aufbieten können (das Album war in den deutschen Charts in den Top 5). Meinem Vater hätte das hier sicherlich gefallen 😊

Note: 2,3

https://jethrotull.com/


The National – First Two Pages Of Frankenstein

VÖ: 28.04.2023

Label: 4AD

Genre: Indie-/Folk-Rock

Verzeiht mir, aber ich werde hier nicht allzu viele Worte verlieren. Das neunte Album der US-amerikanischen Indie-Rocker zeigt weiterhin ein hohes qualitatives Niveau auf, ich würde mich einfach wiederholen. Nur so viel, es werden persönliche Erlebnisse und Eindrücke der Bandmitglieder aus den letzten Jahren verarbeitet (u.a. Isolation, Depression, Schreibblockaden). So schön, so gefühlvoll und so vielseitig wie eh und je (u.a. mit Gästen wie Phoebe Bridgers, Taylor Swift und Sufjan Stevens)!

Note: 2,0      

https://www.americanmary.com/ 

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