VÖ: 14.01.2022
Label: Ninja Tune
Genre: Ambient / Electronica
Simon Green ist seit 1999 als Bonobo aktiv. Seine Sounds im Spannungsfeld von Electronica, New Jazz, Downtempo und den Ausläufern des Trip-Hop passten ja perfekt in die Zeit der Jahrtausendwende und damit wohl auch in das Schema des grandiosen Labels Ninja Tune. Bis in die Mitte der 2000er Jahre öffnete der Brite seine Klänge den Einflüssen aus Jazz und World, und zeigte damit auch das Gespür für die modernen Trends in Ambient und Electronica. Die musikalische Qualität der Alben schwankte noch ein wenig – zumindest den damaligen Kritiken zufolge -, doch spätestens mit dem absolut vielseitig gestalteten Black Sands (2010) konnte Bonobo auf sich aufmerksam machen. Die folgenden Werke The North Borders (2013) und Migration (2017) waren ebenfalls richtig klasse, erneut mit Varianten im Klangbild. Ich muss auch zugeben, dass ich erst in den 2010er Jahren mich ausführlicher mit der Musik des Künstlers auseinandergesetzt habe und sie insbesondere wegen dieser – nun ja – „entspannten Aufgeregtheit“, einem poppigen Ansatz, den Spannungsbögen und der Bereitschaft, das Unkonventionelle im Ambient zu verankern, geschätzt habe. Nun hat das neue, nach einer halben Dekade veröffentlichte Album Fragments, das nach wie vor auf Ninja Tune erscheint, zu höchst unterschiedlichen Reaktionen geführt, was ich ehrlich gesagt verstehen kann. Denn das Werk beginnt wirklich stark mit ausgeklügelten, bunt ausgestalteten Klangstrukturen, doch zum Ende geht für mich auch der Drive etwas verloren. Das ist als nicht so schlimm zu erachten, wie es in so manchen negativen Reviews zu lesen ist, aber es ist halt auch ein klein wenig enttäuschend angesichts des hohen Niveaus und der Abenteuerlust der Vorgänger. Andererseits traue ich Fragments auch noch Entwicklungspotential zu. Bin ehrlich gesagt noch verunsichert. Wie geht es euch? Seid ihr begeistert, zufrieden oder ernüchtert vom Album? Ich bin gespannt auf eure Reaktionen 😊
Note: 2,7 (vorerst)