Dizzee Rascal – Raskit

VÖ: 21.07.2017

Label: Island

Genre:  Grime / Hip-Hop

Hat nicht dieses Jahr der absolut versierte britische MC Wiley ein neues Album veröffentlicht? Ist hicemusic mal wieder total entgangen, dass im Januar Godfather erschienen ist. Vielleicht wird eine Rezension bei Gelegenheit nachgeholt, großartige Kritiken hat das Werk ja bereits bekommen. Besagter Künstler gehört zu den wichtigsten Vertretern des Grime, einer Stilrichtung, die elektronische Elemente (UK Garage, Dubstep, Jungle u.a.) mit Hip-Hop, Ragga und Dancehall vermählt, deren Ursprünge im London der frühen 2000er Jahre liegen.  Weitere unbedingt zu erwähnende Musiker des Genres sind Kano, Skepta oder Roll Deep, aber vor allem auch Dizzee Rascal, der sicherlich dafür sorgte, dass Grime einer breiteren Öffentlichkeit zugänglich wurde. Der Schreiber dieser Zeilen (der übrigens im selben Jahr wie Rascal geboren wurde) kann sich erinnern, wie er damals beim Joggen das fantastische Fix Up, Look Sharp hörte, welches mit einem einheizenden, vorwärtstreibenden Beat unterlegt war und angeführt wurde von einer ebenso kraftvollen Stimme (genau, es handelt sich um ein Billy Squier-Sample) . Dieser Song stammt von dem meisterhaften Debüt Boy In Da Corner (2003), auf dem unter anderem auch die nicht minder beeindruckenden Jus‘ A Rascal und I Luv U zu finden waren. Unglaublich, wie ein damals 18-Jähriger solch einen Sound produzieren konnte, sich textlich positionieren konnte, indem er die sozialpolitischen Probleme in Großbritannien anprangerte, mit ordentlich Wut im Bauch. Der ein Jahr später veröffentlichte Nachfolger Showtime war fast genauso großartig. Mit steigendem kommerziellem Erfolg sank leider die musikalische Qualität. Maths + English (2007) war noch okay (featurte unter anderem Lily Allen und Alex Turner von den Arctic Monkeys), Tongue N‘ Cheek hatte immerhin noch Bonkers zu bieten. The Fifth war aber nur noch enttäuschend und medioker, an Mainstream-Sounds orientiert, ohne eigene Akzente zu setzen. Produziert wurde es unter anderem von will.i.am, der nicht einzig der Meinung von hicemusic zufolge mit den Black Eyed Peas leider nur noch flachen, kantenlosen Dance-Pop fabriziert. Wie auch immer, mit Raskit kann Rascal zum Glück wieder ansatzweise an alte Glanzzeiten ansetzen. Lange nicht so druckvoll und aussagekräftig, aber ihm sind wieder neue Ideen eingefallen und er ist immer noch wütend über den Zustand der Welt. Das ist sehr erfreulich. Ordentliches Comeback!

Note: 2,3

http://raskit.co.uk/

 

Bloggen auf WordPress.com.

Nach oben ↑