VÖ: 08.10.2021
Label: Republic
Genre: Soul / R&B / Pop / Electronica
Auf dem vor knapp einem Jahr veröffentlichten Covers hatte es sich angedeutet, dass die Electronica-Elemente zugunsten der Soul-/Pop-/R&B-Klänge reduziert werden. Letztere kann der 33-jährige Londoner ohne Zweifel ebenfalls fantastisch umsetzen, allein durch die Präsenz seiner Stimme. Nun gut, Electronica-Sounds sind nicht gänzlich verschwunden, auch wenn wahrlich die Post-Dubsteb-Zeiten, die er so raffiniert und genial mit seinem unverwechselbaren gleichnamigen Debüt eingeläutet hat, der Vergangenheit angehören. Es ist ja auch zehn Jahre danach ziemlich klar, dass dieser „basslastige“ Elektro-Soul-Pop ein paar Veränderungen bedarf. Andererseits wäre es seltsam, wenn James Blake nicht mehr innovative Soundforschungen betreiben würde. So war es ja auch so, dass einige – ebenfalls namhafte – Künstler/innen auf seine Produktions-Skills gesetzt haben, und das sicherlich nicht ohne Grund! Auf Assume Form (2019) deutete es sich an, dass neue Töne angeschlagen werden, die sicherlich von den Produzenten-Jobs beeinflusst waren. Allerdings meiner Meinung nach nicht zum Nachteil, größere Präsenz in der Öffentlichkeit und mehr Pop-Elemente im Sound könnten ja auch nicht immer zum Vorteil sein. Klar, vielleicht war die Innovationskraft der frühen Tage nicht ganz erreicht, aber dennoch gingen von dem Künstler weiterhin wichtige Impulse im Spannungsfeld von Pop/Soul/R&B/Electronica aus. Jetzt wo Friends That Break Your Heart erschienen ist und die Kritiken – für James Blake-Verhältnisse – noch einigermaßen zurückhaltend ausfallen – stellt sich für mich die Frage: wie gut ist dieses Album wirklich? Ich finde, dass die Fokussierung auf Soul/R&B, der immer wieder mit anderen Elementen aus anderen Genres gewürzt wird, irgendwie dennoch spannend bleibt. Blake singt erneut vornehmlich über seine Gefühlswelten, in gewohnt ehrlicher und direkter Form. Dabei springen wieder einige tolle Songs heraus, wie z.B. Say What You Will, I’m So Blessed You’re Mine oder Foot Forward. Also, ich finde das Werk wieder gut, auch wenn es den Vergleich mit einigen Vorgängern – geschweige denn dem Debüt – nicht ganz standzuhalten scheint. Wie ergeht es euch mit dem Album? Seid ihr auch begeistert oder eher ernüchtert? Auf eure Meinungen bin ich gespannt!
Note: 2,3 (mit Potential nach oben)
https://www.jamesblakemusic.com/