VÖ: 20.10.2017
Label: Better Call Rob
Genre: Indie-/Dream-Pop
Dem Genre des Dream Pop lassen sich ja zurzeit eine Menge Acts zuordnen, da ist die Bandbreite recht groß. Eine Lana Del Rey ebenso wie Natasha Khan aka Bat For Lashes wie die Chromatics (ja genau, jene US-Amerikaner, die unter anderem den Ryan Gosling-Film Drive so effektiv mit ihrer Musik untermalt haben) oder – na klar – Beach House. Nicht zu vergessen die Klassiker-Bands wie die Cocteau Twins oder die im Shoegazing verwurzelten My Bloody Valentine, generell jene Formationen, die einzelne Elemente davon in ihre Sounds einfließen lassen. Da kann man schnell mal die Übersicht verlieren bzw. es braucht für die im Dream Pop musizierenden Künstler/innen schon ein Alleinstellungsmerkmal, das sie von den Anderen hervorhebt. In diesem Zusammenhang macht es Sinn, mal nach Skandinavien zu blicken, genauer gesagt nach Schweden. Nein, ich meine nicht Lykke Li oder The Radio Dept. Es geht um ein Duo aus Malmö, das sich Wy nennt. Ebba Ågren und Michel Gustafsson nutzen zwar typische Elemente des Dream Pop, man fühlt sich hier und da auch an manche der oben genannten Musiker/innen erinnert, dennoch gelingt es ihnen mehrheitlich, dass ihre Klänge durch eine individuelle Ausdrucksweise charakterisiert werden und dem Hörer eine intensive Atmosphäre vermitteln. Dies gelingt durch die stimmige Instrumentierung, wodurch Ågrens Gesang perfekt in Szene gesetzt wird. Wenn dann wie auf der letztjährigen, sehr beachtlichen EP Never Was mitreißende, gefühlsbetonte Texte dazu geboten werden, hat das wirklich einen großen Reiz. Auf ihrer Debüt-LP Okay werden jene Stärken erneut ausgespielt, man befasst sich mit der Jugend der Gegenwart, ihren Hoffnungen und Sorgen in einer sich wandelnden Gesellschaft, emotional vorgetragen und effektiv mit sehnsuchtsvollen Melodien unterlegt. Mir persönlich imponiert das bereits jetzt. Ich bin mir andererseits sicher, dass noch mehr Potential in dem Album steckt, es benötigt Geduld und Aufmerksamkeit. Auf jeden Fall betörend!
Note: 2,3 (mit Potential nach oben)