VÖ: 06.03.2015
Label: Play It Again Sam
Genre: Hip-Hop / Electronica
Der 32-jährige britische Künstler Obaro Ejimiwe alias Ghostpoet ist ja zumindest in Kritikerkreisen kein Unbekannter mehr. Die EP The Sound Of Strangers (2010) fand bereits Beachtung, insbesondere der einheimischen Presse. Der Veröffentlichung der Debüt-LP Peanut Butter Blues & Melancholy Jam ein Jahr später und ihrer Nominierung für den Mercury Prize folgten erfolgreiche Festivalauftritte und Touren mit heute namhaften Größen, u.a. Metronomy und Jamie Woon – die übrigens beide herangezogen werden könnten, um ungefähr das klangliche Feld zu umfassen und beschreiben, das Ghostpoet repräsentiert. Es geht also um jegliche Formen der elektronischen Musik, also den sogenannten, immer noch zeitgenössischen „Post-Dubstep“, aber gleichzeitig ebenso tanzbarere Stile, die jedoch (alternativen) Hip-Hop unterlegen. Spannend ist der Brite aber auch, weil er das Ganze geschickt mit Zutaten aus Pop, Rock, Jazz, Soul mit überaus hymnischen Momenten zu kombinieren versteht und überdies eine ausgezeichnete Kenntnis der (vorwiegend britischen) Musikgeschichte aufweist. So kann man Spuren zum Beispiel von Trip-Hop – insbesondere (der junge) Tricky bietet sich als Referenz an – oder Grime heraushören. Ein wenig denkt man auch an Dean Blunt. Über Ghostpoets Fähigkeiten als Songwriter braucht man eh nicht zu diskutieren, wenn er wieder einmal die Probleme in Politik und Gesellschaft in stilsicheren, auf den Punkt zielenden Texten zum Ausdruck bringt. Respekt!
Note: 2,3
‚OFF PEAK DREAMS‘ // GHOSTPOET from Liam Saint-Pierre on Vimeo.