VÖ: 22.02.2019
Label: Maschin
Genre: Indie-/Funk-Rock
Die Österreich von Bilderbuch sind wohl die Band, die ich seit Beginn meines Blogs am öftesten besprochen habe: eingerechnet mit dieser Review vier Mal, gleichbedeutend mit allen Studioalben seit 2015 (zuvor sind bereits 2009 bzw. 2011 Nelken & Schillinge sowie Die Pest im Piemont veröffentlicht worden). Das liegt auch daran, dass ich die Musik einfach schätze, ich in ihren Sounds fortwährend eine individuelle Handschrift wahrnehme. Nur zwei Monate nach Mea Culpa – das ich im Vergleich zu den beiden von mir besprochenen Vorgängern nicht ganz so gut fand (aber immer noch ziemlich unterhaltsam) – erfreut uns das Quartett aus dem oberösterreichischen Kremsmünster also mit Vernissage My Heart, und damit einhergehend wieder mit kompakteren, zu gleichen Teilen unterhaltsamen und klanglich ambitionierten, auch textlich überzeugenden Kompositionen. Wobei man soundtechnisch neben Indie-und Funk-Rock weiter offen ist für so Richtungen wie Hip-Hop, Psychedelic- oder auch progressiv orientiertem Pop. Nicht zu vergessen die ambitionierte und einfallsreiche Promo-Aktion im Vorfeld, der zufolge jeder Interessierte sich einen EU-Ausweis ausstellen lassen kann. Unter dem Hashtag „#europa22“ und dem Motto „Check your new identity. Be part oft he european family“ setzt sich die Band für ein offenes Europa ein. Angesichts so einiger rückwärtsgewandter Bestrebungen mancher Politiker eine lobenswerte Idee. Passend dazu gibt es eben noch den passenden Song dazu von Bilderbuch. Auf Vernissage My Heart geht man im Vergleich zum „Schwesteralbum“ Mea Culpa wieder mehr Risiken ein, was im Gesamten belohnt wird. Vor allem der Anfang und auch die beiden Schlusssongs haben es mir besonders angetan. Schon jetzt eine gelungene Platte, die mich mit der Zeit sicherlich noch mehr in ihren Bann ziehen wird!
Note: 2,3 (mit Potential nach oben)
http://www.bilderbuch-musik.at/